Pneumokokken - keine Verringerung schwerer Erkrankungen durch die Impfung

Eine aktuelle Studie zu den langfristigen Auswirkungen der Pneumokokken-Impfung bei Kindern taugt als Grabinschrift für die aktuellen Pneumokokken-Impfstoffe und -strategien:

Über einen Zeitraum von 24 Jahren kam es bei Durchimpfungsquoten nahe 100% nicht nur zu keinem Rückgang schwerer Pneumokokken-Infektionen (wie die Autoren einräumen), sondern letztendlich zu einer deutlichen Zunahme.

Eine dänische Studie untersuchte über den Zeitraum von 2000 - 2023 die Häufigkeit schwerer Pneumokokken-Infektionen (IPD für invasive pneumococcal disease) auf den Faröer-Inseln, in allen Altersgruppen und für verschiedenste Serotypen, unterschieden nach denen, die in den Impfstoffen enthalten sind (VT für vaccine-type) und denen, die dies nicht sind (nVT für non vaccine-type).

Es zeigte sich - bei beispiellos hoher Durchimpfung nahe 100% - nicht nur das altbekannte replacement-Phänomen (Rückgang von VT, Zunahme von nVT), sondern auch eine deutliche Verschiebung der betroffenen Altersgruppen hin zu Älteren und Alten.

Die Gesamtinzidenz pro 100.000 Faröer und Jahr blieb unter'm Strich über die 24 Jahre nicht nur "stabil" (wie im abstract der Studie zugegeben), sondern sie nahm deutlich zu und lag am Ende des Untersuchungszeitraumes mehr als 40% höher als vor Beginn der Impfungen.

Ganz ähnlich wie bei der HiB-Impfung täuscht bei der Pneumokokken-Impfung die vordergründig hohe Wirksamkeit (jeweils deutlicher Rückgang der enthaltenen Kapsel/Serotypen) über die schon mittelfristig ineffektive Impfstrategie hinweg: in beiden Fällen verhindern replacement-Phänomene und demographische Verschiebungen des Erkrankungsalters eine nachhaltige Verringerung der durch die jeweiligen Erreger verursachten Erkrankungen. Letzteres ist jedoch die Mindestanforderung an jede Impfung und jede Impfstrategie; eine Schutzimpfung, die das nicht vermag... kann weg.

h/t @MartinHirte - DANKE, lieber Martin!