Erreger und Epidemiologie
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Streptokokkus pneumoniae, ein Bakterium, von dem mindestens 90 verschiedene Serotypen unterschieden werden
- 20 davon sind verantwortlich für 90% der Infektionen beim Menschen (at 2006) – die Verteilung der einzelnen Serotypen unterliegt großen regionalen Unterschieden.
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Pneumokokken sind bei bis zu 50% der gesunden Bevölkerung Teil der normalen Besiedlung des Nasen-Rachen-Raumes (DGPI 2000)
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In Deutschland erkranken jedes Jahr ca. 1300 Kinder (Schätzung) an einer invasiven Pneumokokken-Erkrankung wie Lungenentzündung, Hirnhautentzündung (Meningitis), Sepsis (Blutvergiftung).
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Betroffen sind vor allem Kinder vor dem zweiten Geburtstag und ältere Menschen.
Infektionsmodus
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Bei Störung des Wirtsverhältnisses durch Schwächung der lokalen oder systemischen Abwehrfaktoren kann aus der harmlosen Besiedlung eine Infektion werden
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Sonst Tröpfcheninfektion
Erkrankungen/Infektionsverlauf
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Die überwiegende Mehrzahl schwerer, "invasiver" Pneumokokkenerkrankungen betrifft Menschen mit schwächenden Begleiterkrankungen oder geschwächtem Immunsystem (Regev-Yochay 2017)
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Mittelohrentzündungen, Nasennebenhöhlenentzündung, Lungenentzündungen
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Hirnhautentzündungen
- Ca. 8% der betroffenen Patienten sterben, bei ca. 15% der Überlebenden kommt es zu bleibenden Schäden im Sinne von Hörstörungen oder auch Anfallsleiden
- Sepsis
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Die Gesamtsterblichkeit invasiver Pneumokokkenerkrankungen beträgt ca. 4%, wobei vor allem Risikopatienten mit angeborener oder erworbener Immunschwäche betroffen sind (at 2006).
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Zumindest bei erwachsenen Patienten sind Rauchen und Alkoholmissbrauch als Risikofaktoren für Pneumokokkeninfektionen eindeutig identifiziert (Grau 2014).
Therapie
- Penicillin
Literatur
arznei-telegramm. 2006; 37: 87-9
Grau I. Int J Infect Dis. 2014 Aug;25:59-64. doi: 10.1016/j.ijid.2013.12.013.
Regev-Yochay G, Katzir M, Strahilevitz J, Rahav G, Finn T, et al. 2017. Vaccine. 35(18):2449–56