By Dr. Steffen Rabe on Freitag, 19. Januar 2024
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Meningokokken B - STIKO empfiehlt die allgemeine Säuglings-Impfung

Das Warten hat ein Ende: als Vermächtnis hat die "alte STIKO" vor ihrer weitestgehenden Neubesetzung noch kurz mal die MenB-Impfung für alle Säuglinge in Deutschland empfohlen.

Liest man die sehr lesenswerte mitgelieferte "wissenschaftliche Begründung", kommt man aus dem Staunen nicht heraus: akribisch liefert die STIKO ein Argument nach dem anderen, warum diese Impfung unverändert nicht sinnvoll ist und schafft dennoch den von ihr erwarteten gedanklichen Salto mortale hin zu einer allgemeinen Empfehlung.

Hier einige Highlights zu Men B-Impfung aus eben dieser Begründung (eine differenzierte Darstellung folgt in den nächsten Tagen auf impf-info.de):

Es bleibt eines der (spätestens seit der Coronoia zahllosen) Mysterien der scheidenden STIKO, aus dieser sorgfältig zusammengetragenen Evidenz eine allgemeine Impfempfehlung für Säuglinge zu kompilieren, die in der kinderärztlichen Praxis dazu führt, dass Säuglinge im ersten Lebensjahr an drei Impfterminen jeweils drei (in Worten: drei) Injektionen erhalten sollen, von denen zwei (Pneumokokken und MenB) außerordentlich schmerzhaft und in ihrer klinischen Sinnhaftigkeit fragwürdig sind... .​

Um nicht falsch verstanden zu werden: Meningokokken-Erkrankungen gehören zum Furchtbarsten, was einem Menschen widerfahren kann - sie sind zum Glück jedoch sehr seltene Erkrankungen, die auch ohne Impfung seit langem immer seltener werden. 

Jeder Kinderarzt wünscht sich hier dennoch Impfstoffe, die zuverlässig gegen möglichst alle Meningokokken-Typen und -Subtypen schützen, zuverlässig schwere Verläufe verhindern, eine Herdenimmunität erzeugen, nachhaltig schützen (denn die Erkrankung betrifft Menschen jeden Lebensalters) und deren Sicherheit und Verträglichkeit durch seriöse Studien gegen Placebo als hoch bzw. gut erwiesen wurde. 

Die aktuellen Men-Impfstoffe - allen voran der gegen MenB - erfüllt jedoch nicht eines dieser Kriterien, warum zahlreiche europäische Nachbarländer (z.B. alle skandinavischen Länder) keinen dieser Impfstoffe empfehlen (bei absolut vergleichbarer Epidemiologie).

Die STIKO hingegen ist sogar bereit, für diese mehr als fragwürdige Impfempfehlung eine zusätzliche Abschwächung der (ohnehin schlechten) Effektivität z.B. der Pneumokokken-Impfung in Kauf zu nehmen: aufgrund der hohen - wie es euphemistisch heißt - "Reaktogenität" der MenB-Impfung (vulgo: Fieber, Schmerzen) empfiehlt sie die routinemäßige Gabe von z.B. Paracetamol über 24 Stunden nach der Impfung. Diese prophylaktische Gabe senkt aber z.B. die Immunogenität der ja nach dem Willen der STIKO zeitgleich verabreichten Pneumokokken-Impfung signifikant.... Wird statt Paracetamol z.B. das übliche Ibuprofen verwendet, sind auch Tetanus- und Diphtherie-Impfstoffe betroffen... (Wysocki 2017 und andere Studien).

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