Eine aktuelle Literaturübersicht zum Thema der Veränderung der HPV-Serotypenverteilung im Gefolge der HPV-Impfung kommt zu interessanten Ergebnissen:
- Zahlreiche Studien dokumentieren mittlerweile die Zunahme von nicht in den Impfstoffen enthaltenen HPV-Typen nach Einführung der HPV-Impfung - es kommt also zu einem klassischen replacement durch die Impfung
- Unter den dann häufiger auftretenden, nicht durch den Impfstoff abgedeckten HPV-Typen sind auch als für die Krebsentstehung als Hochrisiko-Typen (HR) eingestufte HPV
- Die Gesamthäufigkeit, mit der in Genitalabstrichen Hochrisiko-HPV insgesamt (also nicht nur die durch die Impfstoffe abgedeckten) gefunden werden, hat nach Studien aus mehreren Ländern parallel zu den Impfprogrammen deutlich zugenommen
- Nicht einmal für die Haupt-Ziel-HPV 16/18 lässt sich in vielen Studien eine Gesamtverringerung in Abstrichuntersuchungen nachweisen
- Auch in bereits aufgetretenen Zellveränderungen am Gebärmutterhals (CINs, potentielle Krebsvorstufen) lassen sich diese Tendenzen nachweisen
- Ebenso findet sich bei CINs eine Zunahme HPV-negativer Befunde - Krebsvorstufen also, die nicht zweifelsfrei einer HPV-Infektion zuzuschreiben sind
- Die Autoren zitieren darüber hinaus Studien aus Finnland und UK, die einen (Wieder-) Anstieg der Häufigkeit von Zervix-Karzinomen parallel zur Einführung der Impfung aufzeigen - trotz hoher Durchimpfungsquoten
- Die letztendlichen Auswirkungen dieses replacements lassen sich u.U. erst in mehreren Jahrzehnten abschätzen, da das Zeitintervall zwischen Infektion und möglicher Krebsentstehung bei den jetzt verstärkt auftretenden HR-HPV länger währt als bei den Klassikern HPV 16/18