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HiB - unklarer Anstieg der Fälle bei geimpften Kindern in Frankreich
Die Impfung gegen Haemophilus influenzae B (HiB) ist seit 30 Jahren eine etablierte Schutzimpfung in allen europäischen Nachbarländern, die sehr effektiv gegen zwei schwere im Kindesalter auftretende Erkrankungen (Hirnhautentzündung und Kehldeckelentzündung) schützt und - da sie als eine der ganz wenigen Schutzimpfungen auch einen Fremdschutz vermittelt ("Herdenimmunität") - die Erkrankungszahlen in allen Ländern initial dramatisch reduzierte.
Schon früh trat als unerwarteter Nebeneffekt ein so genanntes replacement-Phänomen auf: anstatt an Haemophilus influenzae B erkrankten die Kinder jetzt ausgelöst durch Haemophilus influenzae A, E, F oder noch andere Mitglieder dieser Bakterienfamilie. Dieser Effekt hat in einigen Ländern den initialen Rückgang der Infektionen fast schon wieder kompensiert.
Jetzt berichten Forscher über einen deutlichen Anstieg von HiB-Erkrankungen bei Kindern in Frankreich, das - auch durch eine restriktive Impfpflicht - Durchimpfungsquoten von 95% und mehr hat. Mehr als 2/3 der betroffenen Kinder sind altersgerecht vollständig geimpft und erkranken dennoch durch HiB - ein auch nach eingehender Untersuchung der Fälle unerklärbares Phänomen.
In Deutschland erkranken - bei vergleichbarer Durchimpfung - jedes Jahr weniger als 10 Kinder und 5 Jahren an invasiven HiB-Erkrankungen.
Ein weiteres Beispiel, dass auch altbekannte Erkrankungen und Impfstoffe immer wieder für Überraschungen gut sind, die uns die engen Grenzen unseres Verständnisses zu diesen Zusammenhängen nur zu deutlich vor Augen führen.
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