Wie in dem auf dieser Seite erschienen Übersichtsartikel über die von der WHO systematisch erschwerte Erfassung und Dokumentation von Impfnebenwirkungen (UAW) (s. hier) schon erwähnt, werden mögliche, im Zusammenhang mit Impfungen auftretende Gesundheitsstörungen zunehmend definiert und dies durch Arbeitsgruppen, in denen die Impfstoffhersteller regelmäßig beteiligt sind.
Im Dezember 2019 erschienen drei neue entsprechende Definitionen: über neurologische Entwicklungsverzögerungen (Villagomez 2019), Krampfanfälle bei Neugeborenen (Pellegrin 2019) und die Chorioamnionitis, die Entzündung der Eihäute des ungeborenen Kindes im Mutterleib (Kachikis 2019). Und wieder sind an allen drei Übersichtsarbeiten Vertreter der Impfstoffhersteller direkt beteiligt, wie sich der umfangreichen Autorenlisten offen entnehmen lässt.
So sinnvoll es für eine systematische Erfassung möglicher UAW ist, international einheitliche Definitionen möglicher Krankheitsbilder zu verwenden, so aberwitzig ist es, an diesen Definitionen und Kriterien die Hersteller der möglicherweise auslösenden Impfstoffe zu beteiligen: dieser Logik folgend, müssten BMW und Daimler (mit)definieren, wann ein Asthma durch verkehrsbedingte Luftschadstoffe verschlechtert, RWE und Vattenfall (mit)bestimmen, ob und ab wann denn die Klimakrise durch Kohlestrom verursacht würde... .
Wer immer für diese mésalliance in der Autorenschaft dieser Leitlinien verantwortlich zeichnet hat ganz offensichtlich immer noch nicht verstanden, wie sehr die Akzeptanz von Impfungen und Impfprogrammen von Vertrauen abhängt und wie sehr und wie nachhaltig dieses wiederum durch Intransparenz und immer unverfrorener auftretenden Lobbyismus zerstört wird.
Literatur
Kachikis A. 2019. Vaccine. 37(52):7610-7622. doi: 10.1016/j.vaccine.2019.05.030.
Pellegrin S. 2019. Vaccine. 37(52):7596-7609. doi: 10.1016/j.vaccine.2019.05.031.
Villagomez AN. 2019. Vaccine. 37(52):7623-7641. doi: 10.1016/j.vaccine.2019.05.027.