Erreger
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Hepatitis B-Virus
Infektionsmodus
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Ausscheidung des Virus während der Erkrankung in allen Körperflüssigkeiten, jedoch in deutlich unterschiedlichen Konzentrationen
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In Westeuropa v. a. sexuelle Übertragung (s. hier), intravenöser Drogenmissbrauch, Blutkontakt (medizinisches Personal)
Infektionsverlauf
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Inkubationszeit 40 - 160 Tage
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Bei Kindern oft symptomloser/armer oder uncharakteristischer Verlauf
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Unspezifischer Beginn mit allgemeinem Krankheitsgefühl, oft Gelenkbeschwerden, Muskelschmerzen, ...
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Im typischen Fall dann zunehmende Oberbauchbeschwerden, Übelkeit, Gelbsucht
Komplikationen
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selten akutes Leberversagen
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bei Erwachsenen kommt es in ca. 5 bis 10% der Fälle (bei Kindern bis 40%, bei Neugeborenen bis 90%) zu einem chronischen Verlauf mit der Gefahr der Schrumpfleber/des chronischen Leberversagens und eventuell später auftretendem Leberkrebs
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Die Letalität beträgt ca. 3% (ca. 1% akut-fulminante HB, je 1% Schrumpfleber/ Leberkrebs, letzterer ist oft mit Cofaktoren wie Hepatitis D- oder C-Coinfektion, ethnologischen Faktoren, Aflatoxin (Schimmelpilzgift)- und Nikotinbelastung assoziiert (Blum 1993, McIntosh 1994, McCruden 1996). Das CDC geht von einer Gesamtletalität von 1,33% aus.
Therapiemöglichkeiten
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die akute Erkrankung ist nur symptomatisch behandelbar, bei der Therapie der chronischen Hepatitis führt der Einsatz von
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Interferonen zu einem Ausheilen in ca. 50% der Fälle, der von
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Pflanzenpräparaten wie Phyllantus amarus in bis zu 59% der Fälle (Thyagarayan 1988)
Literatur:
Blum HE. Dt. Ärzteblatt 1993; 90, B: 1832-1836.
McCruden EAB. J Clin Pathol 1996; 49; 552-555
McIntosh EDG. Current Op in Ped. 1994; 6: 7-16
Thyagarajan SP. Lancet 1988; II: 764-766