Auch im August 2019 warnen die europäischen Gesundheitsbehörden ECDC ausdrücklich vor einer (Wieder-) Zunahme von Masernfällen auch und gerade in Ländern, die die Masern schon eliminiert oder stark eingedämmt hatten - als besonders problematisch werden hier mit den höchsten Fallzahlen im Juli 2019 namentlich genannt:
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In der aktuellen hysterisierten Diskussion über eine Masernimpfpflicht ziehen zunehmend amerikanische Verhältnisse in die deutsche Politik ein, frei nach der offenbar zeitgemäßen Devise: "Was scheren mich die Fakten, wenn ich doch genau weiß, was ich erreichen will". (Update 27.02.2020)
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Die (zwischen-) menschlichen Auswirkungen, die es hätte oder haben könnte, wenn eingreifende Vorsorgemaßnahmen, die an gesunden Menschen vorgenommen werden, plötzlich staatlich angeordnet würden, sind in der Diskussion um eine Impfpflicht bisher wenig thematisiert worden.
Jede Impfung ist faktisch und - auch wenn das von impfeuphorischer Seite immer wieder beklagt wird - auch juristisch eine Körperverletzung, die Impfung eines Kindes darüber hinaus auch noch vorgenommen an jemandem, für den Andere - in der Regel seine Eltern - das Sorge- und Bestimmungsrecht innehaben. Dies setzt dem Staat enge Grenzen, hier gegen den Willen des Einzelnen oder der Eltern, Impfungen verpflichtend vorzuschreiben.
Das zentrale Argument der Befürworter einer Impfpflicht auch in Deutschland sind die (angeblich nur) dadurch erreichbaren hohen Durchimpfungsraten und der erst damit zu erwartende, drastische Rückgang der betreffenden Erkrankung. Nur: stimmt das so überhaupt?