MMR - führt die Impfung zu weniger Antibiotika-Verschreibungen?

Schon länger sind die positiven nicht-spezifischen Effekte (NSE) der MMR-Impfung auf das Immunsystem Geimpfter bekannt, zuerst untersucht in Ländern wie Guinea-Bisseau, bestätigt aber auch für schwere Infekte und die Notwendigkeit von Krankenhausaufenthalten in europäischen Ländern.

Eine sehr große (N= 830.000) multinationale Registerstudie untersuchte jetzt die Frage, ob eine MMR-Impfung auch für leichtere Infektionen, die nicht zu Krankenhauseinweisungen führten, positive Auswirkungen hat - gemessen an der Häufigkeit von Antibiotika-Verordnungen im ambulanten Bereich. 

Und tatsächlich war die Häufigkeit, mit der bei Kindern Antibiotika verschrieben wurden um im Mittel 11% geringer, wenn die MMR-Impfung zeitlich nach der dritten 5- oder 6-fach-Impfung verabreicht wurde.

Trotz der beeindruckenden Größe der Studie sind die Autoren selbst jedoch nicht sicher, ob ein erheblicher Teil dieses gefundenen Effektes nicht auf methodischen Verzerrungen der Ergebnisse beruht. So fand sich z.B. auch eine deutliche Verringerung der Antibiotika-Verschreibungen nach der dritten 5- oder 6-fach-Impfung verglichen mit dem Zeitraum nach der zweiten Impfung - ein Effekt, der weder erwartet wurde, noch in diesem Umfang erklärbar ist.

Einmal mehr zeigt sich, dass die den zunehmend inflationär empfohlenen Schutzimpfungen zugrunde liegenden immunologischen Mechanismen und die Auswirkungen ihrer Anwendung weder ausreichend untersucht, noch wirklich durchschaut sind... unknown unknowns ...