Das Paul Ehrlich Institut veröffentlicht eine Studie, in der Masernviren als Virus-Vektor-Fähre für einen Influenza-Impfstoff verwendet werden, der dann wiederum bei Mäusen eine eindrucksvolle Immunantwort und Schutzwirkung gegen Influenza hervorrief.
Da die verwendeten Mäuse vorher natürlich weder Masern durchlebt, noch eine Masernimpfung erhalten hatten, bleibt mit diesem Versuch eines der entscheidenden Probleme der Virus-Vektor-Impfstoffe weiter offen: die Rolle einer vorbestehenden Immunität der Geimpften gegen das Vektorvirus, in diesem Falle Masern, bleibt unklar, die Datenlage widersprüchlich:
So wurde die Entwicklung experimenteller Covid19-Impfstoffe mit Masern-Vektor rasch eingestellt, da hier eine vorbestehende Masernimmunität der Geimpften die Wirksamkeit des Covid19-Impfstoffs massiv beeinträchtigte (Launay 2022), wogegen ein Chikungunya-Impfstoff mit demselben Vektor eine Immunogenität weitgehend unabhängig von einer vorbestehenden Masernimmunität zeigte (Reisinger 2019). Diese Zusammenhänge "müssten wohl erst noch verstanden werden", so die Autoren der PEI-Studie... .
Alles andere als ein uninteressanter Nebenaspekt: Autoren des PEI räumen in dieser Veröffentlichung erstmals ein, dass es erstens eine Verschlechterung der weltweiten Masernimmunität parallel zu den internationalen Masern-Impfkampagnen gibt und zweitens, dass dies zumindest ein "leichtes Fragezeichen hinter die Vergleichbarkeit der Immunität nach Erkrankung oder nach Impfung" setzt... .