Eine methodisch starke, registerbasierte Studie aus Norwegen untersuchte den Effekt der HPV-Impfung bei Frauen, die altersbedingt nicht wie in Norwegen empfohlen bereits im Alter von 12 Jahren geimpft wurden.
Bei einer HPV-Impfung vor dem 20. Geburtstag zeigte sich ein Schutzeffekt vor höhergradigen Zellveränderungen am Gebärmutterhalskrebs (CINs), die als mögliche Krebsvorstufen gelten: das Risiko für CIN 2+ betrug im Vergleich zu ungeimpften Frauen 0,62 (Vertrauensbereich 0,46 - 0,84).
Bei einer HPV-Impfung nach dem 20. Geburtstag war das Risiko für CIN 2+ im Vergleich zu Ungeimpften jedoch signifikant erhöht auf 1,22 (1,03 - 1,43), ein Effekt, der auch nachweisbar war für noch höhergradige CINs und unabhängig von der Anzahl der Impfdosen bestehen blieb.
Ein fehlender Schutzeffekt durch die Impfung wäre durch die bis zum 20. Geburtstag wahrscheinlich schon abgelaufene HPV-Infektion zu erklären (das versuchen die Autoren auch...) - nicht jedoch, warum das Risiko im Vergleich zu Ungeimpften offenbar erhöht ist.