In der aktuellen Situation, in der die Politik, (nicht selten selbsternannte) Fachleute und Medien in seltener Einmütigkeit das Narrativ einer Jahrhundert-Pandemie erzählen, werden hier - auch wenn etwas off-topic auf einer website zum Impfen - gewohnt substantiiert Fakten und Stellungnahmen präsentiert werden, die eine differenziertere Sicht der aktuellen Weltlage ermöglichen.
In diesem Artikel in Blog-Form finden Sie - im Wesentlichen chronologisch geordnet - meist kurze Artikel und Hinweise auf aktuelle Informationen und Quellen.
Zusätzlich finden Sie hier auf impf-info.de längere Coronoia-Artikel zu einzelnen, ausführlicher dargestellten Aspekten der Pandemie und des Umgangs mit ihr.
Um jedem Missverständnis vorzubeugen:
Es geht hier nicht darum, zu suggerieren, dass Perspektiven wie die von JPA Ioannidis, Tom Jefferson, Ulrich Keil, Johan Gieseke oder Wolfgang Wodarg einzig richtig oder gar wahr wären - auch nicht, dass sie richtiger oder wahrer wären, als das, was andere Experten an anderer Stelle zum gleichen Thema veröffentlichen.
Niemand weiß zum jetzigen Zeitpunkt zu sagen, welche Sicht auf die Covid-19-Pandemie sich in deren Verlauf und vor allem rückblickend als die richtige erweisen wird!
Aber wahrzunehmen, dass es sehr wohl Experten der Materie gibt, die substantiiert Positionen vertreten und belegen können, die die aktuelle gesellschaftspolitische Situation als (vorsichtig formuliert) unangemessen erscheinen ließen: das ist das Ziel dieses Blogs. Und auf diesen wissenschaftlichen Dissens hinzuweisen und diesen zur Diskussion zu stellen - das muss bei aller eingeforderten gesellschaftlichen Solidarität möglich sein.
"In der modernen Kultur preist die wissenschaftliche Gemeinschaft
den Dissens als ein Mittel zur Vermehrung des Wissens.
Für den Ur-Faschismus ist Dissens Verrat."
(Umberto Eco 1998)
Technische Vorbemerkung:
Die hohe Volatilität des Themas dieses blogs bedingt, dass links, die zum Zeitpunkt des jeweiligen Eintrags gültig waren, in vielen Fällen schon nach Tagen nicht mehr erreichbar sind - z.B. löscht Youtube derzeit großzügig kritische Beiträge zum Thema COVID-19 und auch andere Medien verändern rasch ihre Seitenstruktur. Ein Überprüfen und Aktualisieren älterer Einträge des blogs ist daher nicht zu leisten - herzlichen Dank für Ihr Verständnis.
Kalifornien zieht 330.000 Modern-Impfdosen aus dem Verkehr - 19.01.2021
Ausführlicher auf RND 19.01.21
Wirtschaftsforscher: "Erkenntnisse über das Infektionsgeschehen immer noch unzureichend" - 19.01.2021
BKK-Chef: "gravierende politische Fehlentscheidungen... massive Fehler... Schulen müssen wieder geöffnet werden" - 18.01.2021
lockdown in der Sackgasse - Klaus Stöhr: "Man muss sich auf die Risikopatienten konzentrieren und auf diejenigen, die Vorerkrankungen haben." - 16.01.2021
Norwegen: bislang 23 Todesfälle im Zusammenhang mit COVID-19-Impfungen - Zielgruppe zu krank, um geimpft zu werden? - update 16.01.2021
update 16.01.2021: die norwegische Regierung geht schon davon aus, dass bei einer relevanten Zahl der Toten die "normalen" Nebenwirkungen der Impfung ursächlich beteiligt sein könnten - diese sind für die eigentliche Haupt-Zielgruppe der Impfung, die Menschen hohen Alters und mit Vorerkrankungen, dann offenbar oft zu belastend..."All reports of suspected adverse reactions with fatal outcome following vaccination are carefully assessed. The reports suggest that common adverse reactions to mRNA vaccines, such as fever and nausea, may have contributed to a fatal outcome in some frail patients, says Sigurd Hortemo, chief physician at the Norwegian Medicines Agency." (legemiddelverket.no 15.01.2021, FAZ 16.01.2021)
was, dies sei ausdrücklich betont, keineswegs bedeutet, dass dieser Zusammenhang ursächlich sein muss, die Betroffenen also durch die Impfung verstorben sind (legemiddelverket.no 14.01.2021)
Walach zu Ioanndis, Schweden und der so genannten Übersterblichkeit - 16.01.2021
klug und unbedingt lesenswert - auch mit dem Verweis auf die hervorragende Arbeit der LMU-Arbeitsgruppe (Walach 14.01.2021)
Kein Schutz vor Weiterverbreitung bei COVID-19 nach durchgemachter Erkrankung - 15.01.2021
Eine Studie des englischen Gesundheitssystems fand bei Menschen, die eine COVID-19-Infektion durchlebt hatten, noch nach 5 Monaten ein vermindertes Risiko, erneut daran zu erkranken. Die Forscher weisen jedoch ausdrücklich darauf hin, dass die Untersuchten, obwohl sie selber schützende Antikörperspiegel aufwiesen, dennoch die Erkrankung auf andere hätten übertragen können.
Damit wird die jetzt schon ständig behauptete Herdenimmunität - also das Verhindern einer Weiterverbreitung - durch die Impfung - mehr als unwahrscheinlich... (PHE 14.01.2021)
PEI: in Deutschland bislang 10 Todesfälle im Zusammenhang mit COVID-19-Impfungen - 15.01.2021
was, dies sei ausdrücklich betont, keineswegs bedeutet, dass dieser Zusammenhang ursächlich sein muss, die Betroffenen also durch die Impfung verstorben sind (PEI 13.01.2021, PEI 14.01.2021)
FAZ: "Politik im Modus panikartiger Entscheidungen - bestimmt von einer nicht mehr nachvollziehbaren Irrationalität" - 15.01.2021
Virologe Klaus Stöhr: lockdown-Ziel "realitätsfern und demotivierend" - 14.01.2021
„Die letzten zweieinhalb Monate haben gezeigt, dass Deutschland gut mit einer Inzidenz von 130 oder 150 umgehen kann, das kann ein guter Kompromiss sein. Trotz einiger überlasteter Intensivstationen funktioniert das Gesundheitssystem flächendeckend. […] Wir sollten die Kindergärten sofort öffnen und zum Präsenzunterricht mit Hygienemassnahmen in den Grundschulen zurückkehren.“ Die Hauptmaßnahmen zum Schutz der Älteren fingen nicht in der Schule und nicht im Kindergarten an, sondern an der Tür zum Pflegeheim. „Bei der täglichen Untersuchung des Pflegepersonals und der Besucher, bei der Überwachung der Hygiene-Konzepte und nun auch beim Impfen der Bewohner.“ (BILD 13.01.2021)
Zur vermeintlichen Übersterblichkeit durch COVID-19 - 14.01.2021
Sicher auch ein Grund in Deutschland: der deutliche Rückgang der Krebsbehandlungen (tagesschau 14.01.2021, Reichhardt 2020)
Streeck: Virus-Mutation kein Grund zur Panik - Inzidenzwerte nicht geeignet - belastbare Zahlen fehlen - 14.01.2021
Ioannidis: lockdown ohne Effekt auf Infektionszahlen - update 13.01.2021
"... there is no evidence that more restrictive non-pharmaceutical interventions (“lockdowns”) contributed substantially to bending the curve of new cases in England, France, Germany, Iran, Italy, the Netherlands, Spain, or the United States..." Ioannidis 2020).
Auch auf die Todesfälle ist kein substantieller Effekt nachweisbar: "Claimed benefits of lockdown appear grossly exaggerated." [Der behauptete Nutzen eines lockdowns scheint erheblich übertrieben] (Ioannidis 2020)
Eine deutschsprachige Zusammenfassung findet sich hier. ein englischsprachiges Interview mit Ioannidis ist hier nachzulesen (greekreporter 28.12.2020).
Schutz von Risikogruppen auf bayerisch: Impfteam soll COVID-19 in Altenheim eingeschleppt haben... - 13.01.2021
Chef der Kassenärzte Andreas Gassen: "lockdown quasi nichts gebracht" - 13.01.2021
BILD 13.01.2021 „Wer immer wieder die Regeln und Zeitrahmen ändert, braucht sich nicht zu wundern, wenn sich keiner daran hält.“
Chef der Intensivmediziner Uwe Janssens zu Söders Vorschlägen: "Impfpflicht? Ich bin enttäuscht" - 13.01.2021
Ehemaliger Vorsitzende des Ethikrates Peter Dabrock: Impfpflicht bei COVID-19 "Gespensterdebatte" "großes Demokratiedefizit" - 13.01.2021
Spahn gegen Söder: "keinerlei Impfpflicht in dieser Pandemie" - 13.01.2021
Siehe dazu auch die Stellungnahme des Vereins "Ärzte für individuelle Impfentscheidung eV".
Erste Studie: 2/3 der Eltern beklagen Nebenwirkungen durch Maskenpflicht bei ihren Kindern - 12.01.2021
so die erste derartige Studie der Universität Witten/Herdecke (preprint)
WELT: Söder in Sicherheitsverwahrung... - 12.01.2021
schlussfolgert die WELT aus einer Analyse der Söderschen Kriegs- und Terrorismusrhetorik (u.a. mit dem zitierten Vergleich Söders der "Querdenker" und der RAF) zum Thema COVID-19:
" 'Aus bösen Gedanken werden böse Worte und irgendwann auch böse Taten. Deswegen müssen wir auch in Deutschland nicht nur die Sicherheitsmaßnahmen für die demokratischen Institutionen verbessern, sondern grundlegend die sektenähnliche Bewegung der ‚Querdenker‘ in den Blick nehmen', forderte Söder nach der Stürmung des Washingtoner Kapitols durch Trump-Anhänger, die mit Covid-19 nichts zu tun hatte.Damit bekräftigte er eines der ältesten Ressentiments gegen die freie Rede, die die bürgerliche Gesellschaft kennt: dass Worte immer schon Taten seien und daher alle, die das Wort gegen den Staat erhöben, potenzielle Staatsfeinde. Würde man ihn an seinen eigenen Worten messen, wäre zuerst für ihn selbst eine Sicherheitsverwahrung zu erwägen." (WELT 12.01.2021)
Söder fordert Impfpflicht für Pflegekräfte - 12.01.2021
... vielleicht sollte es Söder eher zu denken geben, dass diejenigen, die aufgrund ihres Einsatzes für die COVID-19-Patienten nicht grundlos als "Helden der Pandemie" gefeiert werden und die wie niemand sonst (und ganz anders als Ministerpräsidenten, Veterinärmediziner und Laborvirologen) Schwere und Folgen einer COVID-19-Erkrankung einschätzen können, hier dennoch so zurückhaltend sind... (tagesschau 11.01.2021)
Impfstoffhersteller in Krisenstab der NRW-Regierung - 12.01.2021
Noch originellere Wege als die Bundesregierung, die sich von Veterinärmedizinern und Physikern beraten lässt (s.u.) geht die Landesregierung von NRW: hier sitzen die Impfstoffhersteller gleich mit im Krisenstab der Staatskanzlei... (WAZ 12.01.2021)
Ioannidis: lockdown ohne Effekt auf Infektionszahlen - 13.01.2021
"... there is no evidence that more restrictive non-pharmaceutical interventions (“lockdowns”) contributed substantially to bending the curve of new cases in England, France, Germany, Iran, Italy, the Netherlands, Spain, or the United States..." Ioannidis 2020).
Eine deutschsprachige Zusammenfassung findet sich hier.
Rechtsmediziner: weiterhin - es sterben vor allem die (sehr) Alten und die (sehr) Kranken... - 12.01.2021
... so zitiert Stefan Homburg den Pathologen Dietmar Benz (twitter 22.12.2020): "bei mindestens 2/3 ... [wäre die] COVID 19 Infektion auch wegdenkbare […], um das todesursächliche Geschehen zu erklären" - und der Nachfolger Klaus Püschels an der Rechtsmedizin in Hamburg, Benjamin Ondruschka, stellt klar: jüngere Menschen mit wenig Vorerkrankungen seien "... wirklich bisher in den Sterbefällen Ausnahmen“, betonte Ondruschka (WELT 19.12.2020)
Regierung-Rat mit Zahl und Namen... - 12.01.2021
genannt auf Insistieren von Boris Reitschuster (reitschuster 06.01.2021) - ganze 6 (in Worten: sechs!) Wissenschaftler berieten die Regierung zum lockdown...
Schrappe et al. Klappe die siebte - 11.01.2021
im Urteil über die Berliner Pandemie-Politik vernichtend wie die Vorgänger - fundiert wie eh und je... (Schrappe 10.01.2021).
Die Wissenschaftler weisen akribisch nach, dass es ausgerechnet die Gefährdetsten sind, die von den bisherigen lockdown-Maßnahmen nachweislich gar nicht profitiert haben - als einzige: während in allen anderen Altersgruppen die (ohnehin sehr geringen) Sterbezahlen sänken, stiegen sie bei den Über-85-Jährigen weiterhin an. „Es ist paradox“, sagt Schrappe im Interview mit der Welt. „Hier wird eine mit hohen gesellschaftlichen Kosten verbundene Lockdown-Politik durchgesetzt, ohne andere Optionen in Betracht zu ziehen oder über einen Strategiewechsel überhaupt nur nachzudenken.“ Dass niedrige Inzidenzen die Alten schützen könnten, hält Schrappe für „zu kurz gedacht. Diese Menschen können von dem Lockdown gar nicht profitieren, schließlich sind sie sowieso schon eingeschlossen. Einem 80-Jährigen muss man nicht raten, sich nicht 15 Kilometer von seinem Wohnort zu entfernen.“ (WELT 11.01.2021).
Schrappe und seine Mitautoren fordern, die beginnenden Impfprogramme wissenschaftlich zu begleiten, und den Umstand, dass es gerade beim medizinischen Personal eine wachsene Skepsis gibt, ernstzunehmen.
Holger Pfaff, einer der Mitautoren und Medizinsoziologe an der Uni Köln, befürchtet, dass durch zunehmendes "Gruppendenken" die Gestaltungsmöglichkeit der politisch Verantwortlichen immer mehr abnehme. Was das ist und wie es wirkt, erklärt er mit einem historischen Fall aus dem Lehrbuch: „Das berühmteste Beispiel für Gruppendenken stammt aus dem Jahr 1961, es war der Angriff der USA auf Kuba, mit der Invasion in der Schweinebucht. Dieser Fehlschlag kam durch Groupthinking zustande, übersteigertes Gruppendenken“, sagt Pfaff. „1961 hatte sich die mehrköpfige Kennedy-Administration eingeigelt, alle Informationen, die nicht ins Bild passten, wurden ausgeblendet, negiert, verleugnet, abgelehnt. Der nach zu viel Einigkeit strebende Beraterstab war außerstande, die reale Lage zu erkennen, Alternativen abzuwägen und sich zu korrigieren. In dieser Lage kann es zu Fehlentscheidungen kommen.“ Dieses Denken sei in Deutschland gerade lehrbuchhaft zu beobachten (WELT 11.01.2021)
Deutsche Kinderärzte und Europäische Gesundheitsbehörden ECDC unverändert: "Schulschließungen können nur das letzte Mittel sein" - 11.01.2021
Handelsblatt: "Bundesregierung bricht Versprechen der Gleichbehandlung von Geimpften und Nicht-Geimpften" - 11.01.2021
Klaus Stöhr "Klares Ziel fehlt - Inzidenzzahlen im Winter illusorisch - Risikogruppen schützen" - 23.12.2020
Der Epidemiologe und ehemalige WHO-Koordinator für die Influenzabekämpfung Klaus Stöhr kritisiert die aktuelle Coronoia-Strategie (n-tv 22.12.2020)
"Irland als lockdown-Paradies" und das ZDF als Teil eines "Fernseh-Opus-Dei" - Fleischauer langt zu - 22.12.2020
böse wie immer, klug wie oft... (Focus 21.12.2020)
Und täglich grüßt das Murmeltier: "Schulen sind wirklich keine Pandemie-Treiber" - 22.12.2020
diesmal (wieder mal) sehr fundiert und mit Zahlen aus Deutschland und vom Team des Frankfurter Gesundheitsamtes und im Deutschen Ärzteblatt (DÄ 21.12.2020)
Wolfram Henn, der Mr. Hyde des Deutschen Ethikrates: "Impfen lassen oder auf Beatmung verzichten" - update 22.12.2020
update 22.12.2020: Noch erstaunlicher ist der selbstberufene Dr. Jekyll: es ist niemand geringeres als Chefcoronoiker Drosten selbst... (BZ 21.12.2020 - twitter 19.12.2020) - das findet nicht mal die konservative WELT gut (WELT 21.12.2020)
Es ist immer wieder erstaunlich, wie einige Menschen hoher formaler Bildung bei der Beurteilung hochkomplexer ethischer Zusammenhänge regelmäßig in's argumentative Neandertal auswandern... (DLF 19.12.2020)
Kuhbandner über ignorierte Kollateralschäden der Coronoia-Maßnahmen - 21.12.2020
Klug und fundiert wie immer - Christof Kuhbandner, Professor für pädagogische Psychologie an der Universität Regensburg (telepolis 21.12.2020)
Die EMA - Pfeifen im Walde... - 21.12.2020
wenn die EU-Arzneimittelbehörde EMA, wie die tagesschau zitiert, davon ausgeht, dass die jetzigen COVID-19-Impfstoffe auch gegen die "neue Virusvariante" wirkt, erinnert das ein bisschen an Pfeifen im Walde... wir wissen ja noch nicht einmal zuverlässig, wie gut und vor allem wie lange diese Impfstoffe vor schweren Verläufen des "normalen" SARS-CoV-2 wirkt... (s. hier) und bei den allein verfügbaren Zulassungsstudien spielte das "neue Virus" wohl noch kaum eine Rolle (oder es wurde jedenfalls nicht gezielt darauf untersucht...).
Es sind dunkle Zeiten für die Wissenschaft, wenn offizielle Behörden Verlautbarungen frei von jeder möglichen Evidenz veröffentlichen...
Chef der AkdÄ wirft Spahn politischen Druck auf Zulassungsbehörden vor - 21.12.2020
Der Vorsitzende der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft, Prof. Ludwig, kritisiert das Zulassungsverfahren der COVID-19-Impfstoffe scharf und wirft Politikern, ausdrücklich auch Superjens Spahn, vor, hier Druck auf die Zulassungsbezörden ausgeübt zu haben (ZDF 19.12.2020).
BioNTEch/Pfizer-Impfstoff: 1 von 36 Geimpften kann seinem normalen Leben vorübergehnd nicht mehr nachgehen - 21.12.2020
Nach einer vorläufigen Auswertung der amerikanischen Impfzahlen durch die CDC waren innerhalb der ersten vier Impftage von gut 112.000 Geimpften mehr als 3100 so schwer beeinträchtigt, dass sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen mussten und/oder ihren normalen täglichen Abläufen vorübergehend nicht mehr nachgehen konnten ... und das schon nach der ersten Impfung... (CDC 19.12.2020)
Die Illusion des irischen lockdown - Kernargument der Zeugen Coronas in der Leopoldina... - 19.12.2020
swprs.org 19.12.2020 - genau die gleiche dumme Argumentation wie die "Studie" zum Jenaer-Maskenerfolg... das kommt davon, wenn Menschen (Laborvirologen oder Ökonomen) über Dinge schreiben (zeitliche Abfolge von Krankheitsverläufen), von denen sie nichts verstehen...
Allergische Reaktionen nach BioNTech/Pfizer-Impfstoff lt. FDA durch Polyethylenglykol (PEG) ausgelöst - 19.12.2020
berichtet Reuters (Reuters 19.12.2020) mit Berufung auf eine Presseinformation der FDA.
Diese Substanz, deren hohes allergenes Potential lange bekannt ist (Akdis 2020), findet in der Pharmazie schon länger breite Anwendung, bislang jedoch nicht in menschlichen Impfstoffen (DAZ 2015). Ein Problem könnte jedoch eine beschriebene Kreuzreaktion mit Polysorbat 80 sein (Stone 2019, Calogiuri 2019), das als Adjuvans u.a. in Rotavirus-, Pneumokokken-, HPV-Impfstoffen und einem der beiden in Deutschland zugelassenen Fünffachimpfstoffe enthalten ist (s. hier).
Kollateralschäden der Coronoia betreffen vor allem Kinder - 19.12.2020
Und dies nicht nur durch verlorene Bildungschancen und schlechtere medizinische Versorgung: auch durch Zunahme körperlicher Gewalt in lockdown-Situationen, worauf dieser Artikel auf Nachdenkseiten hinweist (hier der Original-Artikel dazu aus den Archives of Diseases in Childhood - Sidpra 2020). Die Autoren (Kinderärzte eines der renommiertesten Kinderkrankenhäuser Großbritanniens fanden eine Zunahme gewaltbedingter Kopfverletzung bei Kindern während des ersten lockdowns um den Faktor 15 (in Worten: fünfzehn)...
Naumann-Stiftung alles andere als liberal... - update 19.12.2020
update 19.12.2020: Kluge Gedanken von Milosz Matuschek zu diesem unglaublichen Vorgang (Matuschek 18.12.2020)
Eine der klügeren Stimmen in der Kakophonie der Coronoia, der Philosph und Publizist Gunnar Kaiser, wird gerade Opfer einer shitstorm-getriggerten cancel-culture - ausgerechnet von der "liberalen" Naumann-Stiftung (Achgut 18.12.2020).
Das ist so absurd, dass selbst die nicht vordergründig liberale WELT hier die Haltlosigkeit der Naumann-"Argumentation" genüsslich zerpflückt (WELT 18.12.2020) und von einem Skandal schreibt...
Kuhbandner: Wirksamkeit des lockdowns im Frühjahr wissenschaftlich nicht haltbar... - 18.12.2020
Eine neue Artikelserie von Christof Kuhbandner, Professor für pädagogische Psychologie in Regensburg, die sich mit den Corona-Maßnahmen und ihrer wissenschaftlichen Evidenz beschäftigt (und im ersten Teil mehr nebenbei noch das Papier der Leopoldina zerlegt...) (heise 18.12.2020)
Immunität bei COVID-19 - ein kurzer Überblick (englisch) - 18.12.2020
da im Guardian 18.12.2020
Nur anekdotisch, aber von epischer Bildkraft... - 18.12.2020
Natürlich ist es eine möglich Nebenwirkung auch anderer Impfungen, dass junge Frauen nach der Impfung ohnmächtig werden - aber in der PR-Schlacht um die BioNTech/Pfizer-Impfung kommt dieser Episode schon eine besondere Kraft zu... auf dem Video des Nachrichtensenders Channel 3 ab Minute 1:56...
Neue SARS-CoV-2-Mutation breitet sich in England rasch aus - 18.12.2020
und verfügt über durch Mutationen entstandene Veränderungen genau in dem Bereich, in dem durch die Impfungen entstehende Antikörper binden (RBD - receptor binding domain) (PHE 14.12.2020) - Experten halten es von daher nicht für ausgeschlossen, dass die Wirksamkeit der bisherigen Impfstoffe kompromittiert sein könnte (Gupta 2020 - preprint)
FR über COVID-19-Impfstoffe: gut verträglich geht anders... - 18.12.2020
eine gute Zusammenfassung über die Nebenwirkungen der aktuellen Impfstoffe (FR 18.12.2020)
WHO zu RT-PCR-Tests: read the f.... manual... - 17.12.2020
Die WHO sieht sich genötigt, Labormediziner daran zu erinnern, gelegentlich die Bedienungsanleitung (instruction for use IFU) der verwendeten PCR-kits zu lesen, auch gerne immer mal wieder, da diese sich durchaus änderten.
Unterblieben z.B. notwendige manuelle Feinjustierungen der Testschwellen, könne es zu mehr falsch positiven Ergebnissen kommen ("In some cases, the IFU will state that the cut-off should be manually adjusted to ensure that specimens with high Ct values are not incorrectly assigned SARS-CoV-2 detected due to background noise.") (WHO 14.12.2020)
Französischer Epidemiologe: Noch nie so viele Nebenwirkungen gesehen, wie bei der Pfizer-Studie - 17.12.2020
Der renommierte Leiter der Infektiologie am Pariser Hôpital Pitié-Salpêtrière und COVID-19-Experte Prof. Eric Caume ist zutiefst irritiert nach der Lektüre der amerikanischen Zulassungspapiere des BioNTech/Pfizer-Impfstoffs: "Je n'ai jamais vu une fréquence aussi élevée d' effets indésirables pour un vaccin! […] c'est beaucoup trop, il y a peut-être un problème…" (Le Parisien 09.12.2020 - "Ich habe noch nie eine solche Häufigkeit von Nebenwirkungen bei einem Impfstoff gesehen ... das ist viel zu viel - vielleicht gibt es da ein Problem.") - eine Zusammenfassung des Interviews auf deutsch findet sich hier.
Erneut schwere allergische Reaktion nach BioNTech/Pfizer-Impfstoff - update 17.12.2020
update 17.12.: Eine der mittlerweile zwei Betroffenen hatte nach Angaben der NYT keinerlei allergische Vorerkrankungen (NYT 17.12.2020) - kein schlechter Schnitt: 144 Impfdosen verimpft: 2 Patienten auf der Intensivstation....
in diesem Fall wohl ohne dass in der Vorgeschichte des/der Betroffenen Medikamentenallergien aufgetreten wären (NYT 16.12.2020)
Was heißt eigentlich: "Der Impfstoff ist 'zu 90 Prozent wirksam'"? - 17.12.2020
In der "Unstatistik des Monats" untersuchen Fachleute Beispiele für irreführende Zahlenspiele - im Dezember geht es um die Impstoffwirksamkeit der COVID-19-Impfstoffe (unstatistik.de 02.12.2020)
Kritik an der "wissenschaftlichen" Stellungnahme der Leopoldina auch innerhalb der Akademie - update 17.12.2020
update 17.12.2020: Esfeld legt nach... (Achgut 16.12.2020) und hier im Interview (Achgut 17.12.2020)
update 15.12.2020: Prof. Esfeld hat seine Kritik mittlerweile wesentlich umfassender und ausführlicher formuliert - sie ist hier herunterzuladen.
Mit dem Wissenschaftsphilosophen Michael Esfeld fordert ein langjähriges Mitglied der Leopoldina "mit Bestürzung" das Zurückziehen der veröffentlichten Stellungnahme (Esfeld 08.12.2020).
Wenn Weihnachten das Fest der Wünsche ist: möge Chefcoronoiker Drosten seine Drohung, dieses unsägliche Pamphlet sei "die letzte Warnung der Wissenschaft" (ZEIT 09.12.2020) doch bitte ernst meinen und einfach mal die....
vor uns liegenden Tage zur schweigenden Einkehr nutzen... so etwa bis Weihnachten 2021...
KV-Chef Gassen: "Lockdown ... keine geeignete langfristige Strategie, um die Zahl der Todesfälle nachhaltig deutlich zu senken." - 17.12.2020
Impfpflicht durch die Seitentür - und warum dann eigentlich nur bei COVID-19? - 15.12.2020
Der Direktor des Instituts der Deutschen Wirtschaft möchte Menschen, die von ihrem Recht Gebrauch machen, sich gegen eine (in diesem Falle: COVID-19) Impfung zu entscheiden, den Krankenversicherungsschutz für den Fall der Erkrankung entziehen... immerhin gibt er zu, damit die Grundpfeiler des deutschen Krankenversicherungswesens, das Solidarprinzip, auszuhebeln... rechtsstaatsfreier Neoliberalismus in seiner widerwärtigsten Form... (Handelsblatt 14.12.2020)
Die verlogene Arroganz der Macht - CSU-Minister in der Kantine... ohne Maske natürlich... - 15.12.2020
nordbayern.de 12.12.2020 - oder, um in der Bilderwelt der CSU zu bleiben: Pharisäertum pur (Mt. 23:27) ... . Es hat dann noch einen besonderen haut-goût, dass es ausgerechnet der Wissenschaftsminister...
LMU München: keine ausgeprägte Übersterblichkeit, Schutz der Risikogruppen verfehlt - 15.12.2020
Die COVID-19-Data Analysis Group der Ludwig-Maximilians-Universität in München widerlegt in ihrem neuesten Newsletter die Mär einer deutlichen Übersterblichkeit und weist nach, dass der Schutz der Risikogruppen bis jetzt verfehlt wurde und dass der Verlauf der Pandemie seit Mitte Oktober relativ stabil ist (CODAG 11.12.2020).
Neue SARS-CoV-2-Variante - unklar, ob Impfstoffe hier wirken - 15.12.2020
da die Mutation offenbar das Zielprotein der meisten Impfstoffe, das so genannte Spike-Protein, betrifft (Guardian 14.12.2020)
Mitglied des Bayerischen Ethikrates: "lockdown das Schlechteste, was kommen kann... ein Offenbarungseid der deutschen Corona-Politik" - 14.12.20
so Prof. Christoph Lütge, Wirtschaftsethiker der der TU München und Mitglied des Bayerischen Ethikrat, laut Handelsblatt (Handelsblatt 14.12.2020)
Kubicki: "Die Behauptung, es gäbe nur einen Weg ist demokratie- und rechtsstaatsfeindlich" - 14.12.2020
mal ganz abgesehen, dass sie beweist, dass der Behauptende nicht im Geringsten begriffen hat, wie Wissenschaft funktioniert.... (Phoenix 13.12.2020}
Schmidt-Chanasit "lockdown keine nachhaltige Strategie" - er fordert (wieder einmal) den Schutz der Risikogruppen - 14.12.2020
tagesschau 13.12.2020
Wissenschaftler kritisieren lockdown - 14.12.2020
in der FASZ vom 13.12.2020
Was passiert hier eigentlich gerade? - 14.12.2020
kluge Gedanken von Milosz Matuschek (Matuschek 12.12.2020)
Studie mit chinesischem COVID-19-Impfstoff wegen neurologischer Nebenwirkungen gestoppt - 12.12.2020
tagesschau 12.12.2020 - bei den Sinopharm-Impfstoffen handelt es sich vermutlich um konventionelle Impfstoffe mit inaktivierten Viren ("Totimpfstoffe" - PZ 25.11.2020)
Nein, liebe Tagesschau, es gibt keine neue 'Studie', die beweist, das Masken hochwirksam sind... - 12.12.2020
es gibt eine alte, mathematische Modellierung (das ist im wissenschaftlichen Sinne keine Studie) aus dem Juli (!), die im wesentlich darauf beruht, die schon damals falschen Modellierung der Zahlen aus Jena (s. dazu hier) wiederzukäuen... (Mitze 2020).
Dieses mathematische Modell (das darüber hinaus auch nicht etwa Epidemiologen, sondern Ökonomen ausgedacht haben) wurde schon Mitte November veröffentlicht und wird jetzt - wo in der Eurosurveillance weekly wirkliche Studien zu dem Thema mit mehr als ernüchternden Ergebnissen erschienen sind (s. hier) - metaanalysiert werden halt wieder mal durch's publizistische Dorf getrieben... .
Die selben Autoren hatten diese epidemiologisch völlig absurde Fehlinterpretation im Juni 2020 schon einmal veröffentlicht - mit den gleichen sinnfreien Graphiken...
WELT: "Leopoldina-Desaster - jeder Tagesschau-Zuschauer hätte das schreiben können" - 11.12.2020
allmählich, ganz allmählich besinnen sich einige wenige Journalisten auf ihre eigentliche Aufgabe: das kritische Hinterfragen von Politik - nicht deren willfähriges Paraphrasieren... (WELT 11.12.2020}
Flugreisen? Nur noch mit angelegter Windel... - 11.12.2020
und hier ist nicht die "Söder-Windel" aka "Alltagsmaske" gemeint: die chinesische Flugsicherheitsbehörde empfiehlt - einem Bericht der renommierten Wirtschaftsagentur Bloomberg vom 09.12.2020 zu Folge - Kabinenpersonal, auf bestimmten Flügen zukünftig Einweg-Windeln zu tragen, um durch die Verringerung der Toilettengänge das Infektionsrisiko zu senken...
Bayerns Teststrategie - Söder legt nach: in Bayern werden jetzt auch Tote getestet... - 11.12.2020
Die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns fordert mit Schreiben vom 04.12. (das mir vorliegt) auf, bei der Leichenschau verstorbener Heimbewohner auch dann noch einen PCR-Test durchzuführen, wenn dieser Test zu Lebzeiten schon durchgeführt wurde und negativ war...
WHO half, Italiens "chaotisches" COVID-19-Mismanagement zu vertuschen - 11.12.2020
berichtet der Guardian exklusiv am 11.12.2020
Unverändert: es gibt keine nennenswerte Evidenz für Masken bei COVID-19 - 11.12.2020
Ein aktueller Rapid Review der vorhandenen Literatur zu Masken bei Atemwegsinfekten (der nicht unpikant in der Eurosurveillance Weekly erschien, dem Blatt, in dessen editorial board Chefcoronoiker Drosten sitzt und das hochpikant seine derzeit so umstrittene PCR-Studie veröffentlichte) kommt zusammengefasst klar zu dem Ergebnis, dass es unverändert keine nennenswerte Evidenz dafür gibt, dass das Tragen von Masken die Häufigkeit der Übertragung von viralen Infekten der Atemwege (wie z.B. COVID-19) in relevantem Maße vermindere (Brainard 2020). Eurosurveillance weekly ist nebenbei auch noch das offizielle Mitteilungsorgan der ECDC, der Europäischen Seuchenbehörde der EU.
Nur eine der zahlreichen untersuchten Studien bezog sich explizit auf SARS-CoV2, alle Studien verwendeten sogar medizinische Masken, also nicht nur die in Deutschland üblichen so genannten "Alltagsmasken".
Auch wenn dies streng wissenschaftlich kein Beweis für die Nutzlosigkeit der Masken ist (absence of evidence is not evidence of absence) fügt es sich zwanglos in andere Reviews, z.B. den gerade noch einmal von Cochrane neu fokussierten Review von Jefferson. Und alle Maskeneuphoriker müssen sich beim aktuellen Stand von Wissen und Nicht-Wissen einmal mehr freundlich formuliert vorweihnachtliches Wunschdenken vorwerfen lassen.
Nebenwirkungen der COVID-19-Impfung: "Datenerfassung auf Steinzeitniveau" - 10.12.2020
durch... - na? - richtig: das RKI... (tagesschau 10.12.2020) - die im Artikel auftauchenden Begriffe "unbrauchbares Datenchaos" und "Kopfschütteln und Entsetzen bei Fachleuten" lässt sich das RKI vermutlich noch als Markennamen schützen...
EbM-Netzwerk mahnt wieder einmal (oder besser: immer noch) wissenschaftliche Daten als Entscheidungsgrundlage an - 10.12.2020
MEZIS - die Initiative unbestechlicher Ärztinnen und Ärzte - warnt davor, die Impfstoffsicherheit dem Zeitdruck oder dem Profit zu opfern - 10.12.2020
Harald Walach: "Nichts gelernt aus Contergan"? - 10.12.2020
wie immer klug und lesenswert - eine exzellente Gesamtübersicht (Walach 08.12.2020)
US-Behörden kritisieren AstraZeneca-Impfstoff-Kandidaten - 10.12.2020
Obwohl die US-amerikanische Regierung die Entwicklung dieses Impfstoffs finanziell unterstützt hat, sehen die US-amerikanischen Zulassungsbehörden derzeit keine Möglichkeit für die Zulassung dieses Impfstoffs.
Sie kritisieren unter anderem die im Vergleich zu anderen Impfstoffkandidaten deutlich geringere Studiengröße, die schlechteren Gesamtergebnisse und die schweren Nebenwirkungen (Transverse Myelitis), die bei zwei Probanden im Rahmen der Zulassungsstudien aufgetreten waren (Guardian 09.12.2020).
“We believe that this product will never be licensed in the US.” zitiert der Guardian einen Finanzfachmann... .
"Intensivstationen schon vor COVID-19 am Limit" - 10.12.2020
"nur" ein Kommentar, aber dennoch erhellend und lesenswert (BZ 06.12.2020)
"Gurgeln", "Kniebeugen und Klatschen" - die persönlichen Weihnachtsempfehlungen unserer Polit-Coronoiker - 09.12.2020
Wäre es nicht zum Weinen, man würde sich am Boden wälzen vor Lachen.... (swr 09.12.2020, focus 09.12.2020)
Kinderärzte strikt gegen "verlängerte Weihnachtsferien" - 09.12.2020
In einer gemeinsamen Presserklärung haben sich mehrere kinderärztliche Fachgesellschaften ausdrücklich gegen verlängerte Schließungen von Schulen und Kindergärten und dem Deckmantel "verlängerter Ferien" ausgesprochen. Unverändert gäbe es keinerlei wissenschaftliche Daten, die dies als taugliches Mittel der Pandemie-Bekämpfung erscheinen ließe:
Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) setzt sich gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI) mit allem Nachdruck dafür ein, die Schließung von Schulen, Kindergärten und KiTas nur als allerletzte Maßnahme im Rahmen eines allgemeinen Lockdowns in Erwägung zu ziehen. DGKJ und DGPI sprechen sich damit auch dezidiert gegen eine Verlängerung der Weihnachtsferien auf (un)bestimmte Zeit in den Januar hinein aus.
Bisherige Daten aus Deutschland geben keinen Anlass, die generelle, sprich: flächendeckende, altersgruppen- und Schulformübergreifende Schließung von Schulen als ein taugliches und angemessenes Mittel zur Bekämpfung der Pandemie anzusehen. Die Erfahrungen der letzten Wochen etwa aus Frankreich zeigen, dass das Offenhalten von Schulen und Gemeinschaftseinrichtungen für Kindern sogar im Rahmen eines Lockdowns ohne relevante negative Auswirkungen auf das Infektionsgeschehen gelingen kann. Hingegen sind die belastenden Folgen bekannt, die selbst von kurzfristigeren Schulschließungen auf das Wohlbefinden und die Zukunftsperspektiven von Kindern ausgehen – dieser Aspekt aber wird in der öffentlichen Diskussion zu wenig berücksichtigt.
Die Notwendigkeit, Schulen unter Einhaltung von angemessenen Hygienemaßnahmen offen zu halten, ergibt sich dabei nicht nur aus dem Recht der Kinder und Jugendlichen auf Bildung, Teilhabe, Förderung und Betreuung. Eine Schließung von Schulen und KiTas zieht auch die Notwendigkeit von Notbetreuungen für jüngere Kinder nach sich, und absehbar ist, dass ältere Kinder und Jugendliche außerhalb der Schule zusammenkommen (was weniger gut kontrollierbar sein mag als im schulischen Umfeld).
Die pädiatrischen Fachgesellschaften haben mehrfach, u.a. in einer gemeinsamen Stellungnahme mit der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene vom August 20201, ausführlich die stufenweise Umsetzung von angemessenen Hygienemaßnahmen in Gemeinschaftseinrichtungen beschrieben, um das bestmögliche Maß an Sicherheit für Kinder und Jugendliche, aber auch für Erzieher, Lehrer und Betreuer zu ermöglichen.
Ein Blick auf die Relationen: Die Kultusministerkonferenz gibt den Anteil der aktuell mit COVID-19 infizierten Schülerinnen und Schüler mit 0,19 % an.
Schmidt-Chanasit: Vollmundig in's Knie geschossen - 09.12.2020
Der Focus behauptet, der renommierte Virologe Schmidt-Chanasit "zerlege" das Anti-Drosten-Gutachten (FOCUS 09.12.2020) - und liefert dann im Wesentlichen: heiße Luft... .
Die wissenschaftlich fundierte und substanzielle Kritik zahlreicher internationaler Wissenschaftler an der initialen Veröffentlichung, die dem aktuellen SARS-CoV-2-PCR-Test zu Grunde liegt, findet sich mittlerweile auf einer eigenen website - und das ist dann auch schon die Hauptkritik, die Schmidt-Chanasit übt, er findet das "auffällig". Die Tatsache, dass der von ihm geforderte, übliche, kontrovers-wissenschaftliche Diskurs zu COVID-19 in wesentlichen Teilen, vorsichtig formuliert: zum Erliegen gekommen ist und Publikationen, die sakrosankte Positionen wie die des Chefcoronoikers in Frage stellen, de facto keine Chance haben, auf den von S-C so genannten "üblichen Kanälen" veröffentlicht zu werden, bleibt unerwähnt... (s. z.B. das Interview mit Jürgen Windeler, dem Chef des IQWIG in der ZEIT vom 04.12.2020).
Und natürlich kann eine PCR zu keinem Zeitpunkt und bei keiner Erkrankung die Frage beantworten, ob eine Infektion im eigentlichen Sinne vorliegt - sie weist nur die Präsenz von Virus(erb)material nach und kann nie unterscheiden, ob es sich dabei um eine harmlose Besiedlung der untersuchten (Nasen-Rachen-)Schleimhaut oder eine Infektion mit folgender (Krankheits-)Reaktion des Organismus handelt. Die Problematik der der PCR-Methodik eigenen Verstärkungsmechanismen (cycles) wird von dem Experten-Team in ihrer Kritik differenziert und fachkundig beleuchtet (s. dazu auch Corona-Ausschuss, 22. Sitzung, ab 3:55:00)
Wenn der Focus dann übergangslos im selben Text unwissenschaftliche Behauptungen aus Sozialen Medien (wie die Zweifel an der Virus-Isolierung) zitiert, die in dem Gutachten der internationalen Fachleute überhaupt keine Rolle spielen, möchte man mit Goethe sagen: Man merkt die Absicht und man ist verstimmt... .
Tag 2 der Impfaktion: Englischer Gesundheitsdienst NHS warnt vor BioNTech-Impfstoff bei Allergikern - 09.12.2020
nachdem bei zwei Mitarbeitern des NHS unmittelbar nach der Impfung schwere allergische Reaktionen aufgetreten waren... (Guardian 09.12.2020, ZEIT 09.12.2020)
Kollateralschäden der Coronoia - 08.12.2020
übersichtlich zusammengefasst (collateralgobal.org)
Wie sicher sind RNA-Impfstoffe? - 08.12.2020
Dieser durchaus lesenswerte Spektrum-Artikel behauptet zwar, dies zu wissen, zwischen den Zeilen gelesen wird aber klar, wie wenig tatsächlich Wissen, und wie viel davon Hoffnung ist.... (Spektrum 04.12.2020)
COVID-19: Es geht auch intelligent... - 08.12.2020
zeigt Boris Palmer, OB von Tübingen in der WELT vom 07.12.20. Konsequenter Schutz der Risikogruppen ist natürlich möglich...
Streeck: "Söder redet an der Realität vorbei" - die Schere im Kopf - update 08.12.2020
upate 08.12.2020: Offenbar erfolgte die Rücknahme des Artikels auf Streecks eigene Initiative - er habe nicht gewusst, dass Pressevertreter anwesend gewesen seien... ein erschreckendes Beispiel für die zunehmende Selbstzensur im Bereich der Wissenschaft... (reitschuster.de 08.12.2020)
(merkur.de 03.12.2020) - nachdem der Merkur den Artikel über eine Veranstaltung des RotaryClubs Schliersee (auf wessen Initiative hin auch immer) bereits mittags aus dem Netz genommen hatte, hier einige Passagen zitiert:
Streeck warnte, Schutzdauer und Effektivität des Corona-Impfstoffs könnten unter den Erwartungen vieler zurückbleiben „Momentan wissen wir noch sehr wenig über den Impfstoff […] Die schlechteste Situation wäre, dass der Impfstoff nur sechs Monate wirksam ist und wir kommendes Jahr im Herbst wieder dasselbe Problem wie heute haben. […] Wir wissen auch nicht, wie lange ein Impfschutz vorhält. Wir können nur von der natürlichen Immunität auf die Wirksamkeit des Impfstoffs schließen – und auch in Deutschland gibt es inzwischen Fälle von Re-Infektionen.“
Er kritisierte die Zahlenspiele der Politik zur Sterblichkeit. Wenn man sich die Zahlen anschaut, sei es „nicht die enorme Katastrophe, als die sie gerade dargestellt wird“.
Auf die Frage der Präsidentin des veranstaltenden Rotary-Clubs Schliersee, welche Chance Virologen hätten, sich mit ihrem Rat gegen profilierungssüchtige Ministerpräsidenten durchzusetzen, antwortete Streeck „Ich glaube, die Entscheidungen werden nicht auf Virologenbasis getroffen […] Wenn Herr Söder sagt, die Todeszahlen sind aktuell so hoch, als würde jeden Tag ein Flugzeug abstürzen, dann redet er an der Realität vorbei […] wenn man sich die Zahlen anschaut, dann ist es nicht die enorme Katastrophe, als die sie gerade dargestellt wird.“
Bundestagsvizepräsident Kubicki wirft ARD und ZDF "Hysterie" vor - 07.12.202
außerdem übernähmen sie zu regelmäßig die Narrative der Bundesregierung (WELT 04.12.2020)
Institut der deutschen Wirtschaft: Nicht geimpft? Dann zahlt die Versicherung nicht... - 07.12.2020
Ein absurder und brandgefährlicher Gedanke, der - übertragen auf andere Impfungen - eine de facto Komplett-Impfpflicht durch die Krankenversicherungen bedeuten würde (presse-augsburg.de 06.12.2020).
Ein Interview mit Deutschlandradio Kultur - 04.12.2020
das ich heute früh führen durfte (DLF 04.12.2020)
"Interessiert sich überhaupt jemand dafür, ob die Maßnahmen wissenschaftlich belegt sind?" - Jürgen Windeler im Interview der ZEIT - 04.12.2020
zu finden auf corodok.de - jede einzelne Äußerung des Leiters des de facto staatlichen Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen IQWIG ist lesenswert in diesem Kontext.
Passend zu Weihnachten: Landes(Gott-)vater Söder verkündet das 11. Gebot - Du sollst Dich impfen lassen - 04.12.2020
Hört, hört! Die Bundesjustizministerin warnt vor einer "Impfpflicht durch die Hintertür" - 03.12.2020
Wir sind gespannt, wie sie diese offenbar erkannte Gefahr bannen wird... (tagesschau.de 03.12.2020)
Stefan Schmidt-Troschke in der "Münchner Runde" - 03.12.2020
Das Vorstandsmitglied des Vereins "Ärzte für individuelle Impfentscheidung eV", der Kinderarzt Dr. Stefan Schmidt-Troschke, war am 02.12.2020 Gast in der Münchner Runde des BR zum Thema Corona-Impfung (BR 02.12.2020)
CEO des Pharma-Giganten Merck mehr als skeptisch zur COVID-19-Impfung - 03.12.2020
Hier das Transkript des Interviews aus dem Juli 2020: HBS.edu 13.07.2020
Virus-Vektor-Impfstoff gegen COVID-19 mit Masernviren - 01.12.2020
wird gerade am PEI erforscht (Hörner 2020) - blöd nur, dass spätestens seit Superjens' "Masernschutzgesetz" jetzt so viele gegen Maserngeimpft werden (eigentlich natürlich auch schon vorher, aber das zählte ja nicht...): denn bei denen kann diese Impfung nicht mehr optimal wirken... (s. hier)
Cochrane beharrt darauf: Masken bringen nix... - 01.12.2020
Wenn Cochrane Ende November 2020 seine Metaanalyse zum (fehlenden) Nutzen medizinischer Masken (nicht etwa: Alltagsmasken) aus dem April diesen Jahres noch einmal neu herausgibt, ist das wohl als klares Signal zu werten... (Cochrane 20.11.2020).
Ach ja: Händewaschen bringt auch wenig...
Vorsitzender der Arzneimittelkommission kritisiert Impfstoffentwicklung - 01.12.2020
Wolf-Dieter Ludwig, der Vorsitzende der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft AKdÄ kritisiert in einem Interview des Merkur die Impfstoffentwicklung gegen COVID-19 deutlich (Merkur 01.12.2020) - Ludwig ist auch Mit-Herausgeber des industrieunabhängigen Arzneimittelbriefs, dessen Einschätzung in diesen Artikel einfließt.
Kuhbandner über fragwürdige Diagnostik und irreführende Propaganda - 30.11.2020
Klug und unbedingt lesenswert wie immer (telepolis 30.11.2020}
Drostens PCR-Grundlagenartikel sollte zurückgezogen werden... - 30.11.2020
so ein Artikel ausgewiesener Fachleute, der am 27.11. bei Eurosurveillance eingereicht wurde - der EU-Fachpublikation, in der Drosten seine unsägliche erste Arbeit veröffentlichte (und in deren editorial-board er peinlicherweise sitzt...) (cormandrosten.com 27.11.2020)
Offene Gesellschaft nur unter Vorbehalt - 30.11.2020
Kluge Gedanken von René Schlott (DLF 30.11.2020)
{slider "Über den Wolken" nur noch mit Gentec im Körper... - 30.11.2020}
Fliegen - zumindest mit Passagierflugzeugen - scheint die Bereitschaft, fremde Erbinformation mitreisen zu lassen, vorauszusetzen in Zukunft... (heise 29.11.2020)
Remdesivir-Hersteller zieht EU über'n Tisch - 30.11.2020
Am 16.10. verkündete die WHO, Remdesivir sei nutzlos für die Behandlung von COVID-19 (WHO 2020a) - am 08.10. hatte die EU einen milliardenschweren Vertrag über die Lieferung dieses Medikaments abgeschlossen... das Pikante: GILEAD, der Hersteller von Remdesivir, wusste schon spätestens seit dem 06.10. (eigentlich schon seit Ende September) von den Ergebnissen der WHO-Studie, die die weitestgehende Wirkungslosigkeit seines Medikaments belegten... (BUKO Pharma-Brief 8-9/2020). Fühlt sich da etwa jemand an die Schweinegrippe-"Pandemie" erinnert?
Vielleicht kann die EU ja nachverhandeln, dass wenigstens nur gezahlt und nicht geliefert wird, damit nicht - wie bei den Schweinegrippe-Impfstoffen - auch noch die Entsorgung des Pharma-Schrotts Kosten verursacht....
Die CSU fordert: Impfen für's Vaterland - 28.11.2020
Langsam sickert nationalistisches Gedankengut (wieder) in die deutsche Sprache auch jenseits der AfD: der CSU-Generalsekretär Blume fordert die COVID-19-Impfung als "patriotische Selbstverständlichkeit" (WELT 28.11.2020) - übersetzt man diesen Begriff mit dem Duden als "vaterländisch" mag es dem/der einen oder anderen noch Sprachsensiblen und historisch nicht vollkommen Verblödeten eiskalt den Rücken herunterlaufen... . Noch sucht man den Begriff der "Volksgesundheit" vergeblich, aber sicher nicht mehr lange...
Wenn Blume dann im selben Interview äußert "Die Zeit der AfD in den Parlamenten ist abgelaufen. Ich will dafür einen Beitrag leisten, dass sie beim nächsten Mal nicht mehr im Bundestag sitzt.", wird seine Strategie für dieses (eigentlich honorige) Ziel klar: die ausgestreckte Hand zu den in diesem Fall zumindest sprachlich ewig Gestrigen...
Hohles Gefasel von Herdenimmunität und Durchimpfungsquote bei COVID-19 - 28.11.2020
kommt auch von der WHO (tagesschau.de 27.11.2020) - erschreckend, dass dort Menschen ein Mikrophon bekommen, die bei dieser Materie offenbar bar jeder Sachkenntnis sind: es wird viele Monate, ja vielleicht Jahre dauern, bis wir die Frage beantworten können, ob die aktuellen Impstoff-Kandidaten überhaupt die Übertragung der Erkrankung beeinflussen - das war und ist überhaupt kein Gegenstand der bisherigen Studien (zur Herdenimmunität s. hier, zum (fehlenden) Wert der de Zulassungsstudien s. hier)
Erst wenn diese Frage (positiv) beantwortet ist, kann man über Durchimpfungsquoten nachdenken, keine Sekunde früher... .
PEI-Beirat: "Impfstoffe müssen maximal sicher sein - Sorge habe ich eher vor langfristigen Nebenwirkungen" - 27.11.2020
Ein durchaus differenziertes Interview mit Hartmut Hengel, Virologe, Ex-STIKO-Mitglied, PEI-Beirat (Spektrum 25.11.2020)
David Spiegelhalter: '... uncertainty is the engine of science, and a sign of knowledgable humility' - 27.11.2020
Ein kluger Artikel über notgedrungene Unsicherheit wissenschaftlicher Erkenntnis und die Notwendigkeit, sich Vertrauen zu verdienen (Guardian 26.11.2020) - man hätte gerne ein wenig dieser Demut (humility) bei den Machiavellisten dieser Tage und vor allem bei ihren Beratern...
AstraZeneca-Impfstoffstudie - Erst die falschen Fragen, dann Pfusch - 'Zurück auf Los, ziehe trotzdem ein paar Millionen Euro ein' - 27.11.2020
Geheimdienste und Spionageabwehr gegen Impfkritiker - 24.11.2020
Ein nicht mehr ganz tagesaktueller Artikel der TIMES irritiert zutiefst (The Times 09.11.2020) und auch wenn in diesem Artikel des Rubikon finden sich einige sehr beunruhigende Aussagen über die zunehmende Kriminalisierung von Impfkritikern durch staatliche oder staatsnahe Institutionen... (rubikon.news 24.11.2020)
Auch nach RKI-Zahlen: Schulen bei COVID-19 "untergeordnete Rolle" - 24.11.2020
so eine Studie des University College London auf Grundlage deutschlandweiter Zahlen des RKI (leibniz-gemeinschaft.de 24.11.2020)
„Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Schulen in der Verbreitung des SARS-CoV-2 Virus bislang eine untergeordnete Rolle gespielt haben“, sagt Uta Schönberg, Professorin am University College London und stellvertretende Direktorin des Centre for Research and Analysis of Migration sowie Mitglied des RWI Research Network. „Die Schulschließungen im Zuge der Sommer und Herbstferien haben zu keinem signifikanten Rückgang des Infektionsrisiko geführt. Auch die Annahme, dass die Rückkehr zum vollen Schulbetrieb nach den Sommerferien wesentlich zur zweiten Welle beigetragen habe, erscheint unbegründet – möglicherweise aufgrund der in den Schulen eingeführten Regeln zur Verhinderung von Ansteckungen. Im Ergebnis lässt die Studie Zweifel aufkommen, ob Schulschließungen eine adäquate Maßnahme zur Eindämmung der Pandemie sind.“
"Bundesregierung ist beratungsresistent" - Schrappe, Klappe die 6. - update 24.11.2020
Rechtzeitig zum Vorweihnachtsgipfel der Ritter/innen der Berliner Tafelrunde legt das bewährte Autorenteam um den Gesundheitsexperten Matthias Schrappe ihre wissenschaftliche Analyse der Lage in Deutschland vor - die 6. ihrer Art und im Gegensatz zu den Behauptungen und Hypothesen aus Berlin streng wissenschaftlich fundiert (Schrappe 2020).
Die Analyse ist für die deutsche Corona-Politik vernichtend "Weil nichts zu erkennen ist, was nach einer brauchbaren Strategie aussieht. […] Die Pandemie ist kein Geschehen mehr, das man mit Beschränkungen ausbremsen könnte" - so Schrappe im Interview mit der Welt (Welt 19.11.2020). "Beim Formulieren ist es uns schwergefallen, nicht immer das Gleiche zu wiederholen - die Bundesregierung ist beratungsresistent.“
Hier Schrappe im ZDF-Interview
Impfung als Eintrittskarte - 24.11.2020
die ersten politischen C-Promis tasten schon mal vor... (tagesschau.de 23.11.2020)
"Ansteckungsgefahr an Schulen eher überschätzt - Lehrer kein erhöhtes Infektionsrisiko" - 23.11.2020
... so das Fazit einer Studie des deutscher Kinderkliniken (ZEIT 23.11.2020)
Kinderärzte-Verbände strikt gegen Schulschließungen - auch bei hohen Test-Positiven-Zahlen - 23.11.2020
Analyse von 10 Millionen Untersuchungen: Asymptomatische PCR-Positive NICHT ansteckend... - 23.11.2020
So lautet das Ergebnis einer am 20.11. im renommierten Journal Nature (peer-reviewed) erschienenen Analyse aus Wuhan: "there was no evidence of transmission from asymptomatic positive persons to traced close […] In the present study, virus culture was carried out on samples from asymptomatic positive cases, and found no viable SARS-CoV-2 virus. All close contacts of the asymptomatic positive cases tested negative, indicating that the asymptomatic positive cases detected in this study were unlikely to be infectious." Bei asymptomatischen Menschen mit positivem PCR-Test waren keine lebenden (und damit ansteckenden) Viren anzüchtbar und es traten keine von ihnen ausgehenden Infektionen in den Familien auf - damit wäre das Vermummen asymptomatischer Test-Positiver einmal mehr (auf der Grundlage von 10 Millionen untersuchten Menschen!) als wissenschaftlich unhaltbarer Unfug entlarvt (Cao 2020)
Impfpflicht durch die Hintertür - die Wirtschaft wird's schon richten... - 20.11.2020
da muss Superjens sich nicht die Hände schmutzig machen und kann sein gegebenes Wort halten... (welt.de 20.11.2020)
WHO rät von Remdesivir bei COVID-19 ab - 20.11.2020
Die Zulassung von Remdesivir für die Behandlung von COVID-19 durch die Europäische Arzneimittelagentur EMA erfolgte übrigens nach den gleichen fast-track Verfahren ("rolling review"), wie jetzt die Zulassung der COVID-19-Impfstoffe (a-t 2020)...
Übersterblichkeit im Frühjahr 2020 in Deutschland: fast die Hälfte als Folge des lockdown... - 20.11.2020
Die (preprint veröffentlichte) Studie einer großen deutschen Klinik zeigt, dass während der Phase der (geringen) Übersterblichkeit in Deutschland im Frühjahr 2020 nur etwa 55% der Todesfälle im Zusammenhang mit einem positiven SARS-CoV-2-PCR-Test standen, dass also nur gut die Hälfte aller Betroffenen an (oder mit!) COVID-19 gestorben ist. Der Rest ist - dieser Studie zu Folge - im wesentlichen durch dir im lockdown dramatisch verminderte Inanspruchnahme medizinischer Versorgung für andere Erkrankungen bedingt... (Kortüm 2020)
PEI: Die halbe Wahrheit ist... das Gegenteil von Wahrheit - 19.11.2020
Wenn der Chef des Paul-Ehrlich-Instituts, Klaus Cichutek, im Interview (tagesschau.de 19.11.2020) kritischen Stimmen zu mRNA-Impfstoffen unbegründete Angstmache vorwirft und auf angeblich vorhandene Erfahrungen mit mRNA-Impfstoffen verweist, dabei aber wohlweislich verschweigt, dass die gründlichsten Erfahrungen erst 2017 von der Firma CureVac gemacht wurden mit einem Impfstoff (gegen Tollwut), der wegen schwerer Nebenwirkungen niemals auf den Markt kam (s. hier), dann ist diese halbe Wahrheit eben das Gegenteil von Wahrheit.
Chirurgische Masken in der Öffentlichkeit schützen nicht bei COVID-19 - 19.11.2020
Nachdem sich wochenlang verschiedene Journale weigerten, die einzig randomisierte Studie zur Wirksamkeit von Masken (in diesem Fall: hochwertige chirurgische Masken!) bei COVID-19 zu veröffentlichen, gelang es den Autoren jetzt endlich diese Arbeit (peer-reviewed, nicht preprint) zu veröffentlichen (Bundgaard 2020). Es ist dies die mit Abstand aussagekräftigste (letztendlich die einzig aussagekräftige) Studie zu dem Thema, weil sie
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randomisiert ist
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unter Bedingungen des wirklichen Lebens stattfand (nicht in irgendwelchen physikalischen Strömungslabors)
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COVID-19 untersuchte (nicht irgendwelche anderen viralen Infekte)
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ausreichend groß ist (fast 6000 Teilnehmer).
Das Ergebnis ist eindeutig und ernüchternd: selbst chirurgische Masken in der Öffentlichkeit getragen verringern das Risiko einer COVID-19-Infektion nicht. Punkt.
Dies ist auch die Schlussfolgerung, die Tom Jefferson in einem Kommentar des Spectator zieht (spectator.co.uk 19.11.2020); Jefferson hatte für die Cochrane-Collaboration im Frühjahr dieses Jahres eine große Metaanalyse veröffentlicht (s. hier), die für Nicht-COVID-19-Erkrankungen zum gleichen ernüchternden Ergebnis kam.
Experte für Evidenzbasierte Medizin: "Wir brauchen das schwedische Modell" - 19.11.2020
Prof. Dr. Andreas Sönnichsen ist der Vorstandsvorsitzende des Netzwerks für Evidenzbasierte Medizin in Deutschland.
(Quelle: youtube.de)
Superjens gibt uns sein Wort: keine Impfpflicht in der Pandemie - 18.11.2020
die Botschaft hör ich wohl, allein... (welt.de 18.11.2020)
Herdenimmunitätsschwelle ≤ 20%? - 17.11.2020
(Aguas 2020 - preprint - Erläuterungen zur Herdenimmunität siehe hier)
"Die Freiheit sollte über der Gesundheit stehen" - 17.22.2020
Ein Interview mit dem Kölner Medizinsoziologen Holger Pfaff (NZZ 06.11.2020)
"Mit Vollgas in die Verordnungsdiktatur" - 17.11.2020
Ein kluger Text von Milosz Matuschek zum Selberlesen oder Vorgelesen bekommen:
"Demokratie-Dämmerung - 17.11.2020
Eine kluge Gesamtwürdigung der tragischen Polit-Posse zum IfSG (welt.de 17.11.2020)
Post vom Anwalt zum IfSG - 17.11.2020
besser: von einer Rechtsanwältin bekamen die Bundestagsabgeordneten (Hamed 16.11.2020)
Kinderärzte: Unterricht an den Schulen "absolut notwendig" - 17.11.2020
so die Vizepräsidentin des Berufsverbandes Kinder- und Jugendärzte im Morgenmagazin von ARD/ZDF (tagesschau.de 17.11.2020) - den wissenschaftlichen Unsinn, dafür seien Masken notwendig, ignorieren wir nachsichtig....
Fauci dreht durch - wie erwartet - 17.11.2020
(tagesschau.de 17.11.2020) - wie hier dargelegt, ist keine einzige der wirklich wichtigen Fragen zur Wirksamkeit (geschweige denn zur Sicherheit) der bisher gehypeten Impfstoffe beantwortet...
Offener Brief eines Physikers - 17.11.2020
Kluge Gedanken von Tobias Unruh, Professor für Physik der Uni Erlangen- Nürnberg (Unruh 13.10.2020)
Niedersächsischer Ethikrat: Kinder sind nicht nur potentielle superspreader... 16.11.2020
Der Niedersächsicher Ethikrat kritisierte in einem heute veröffentlichten Positionspapier: "den negativen Blick auf junge Menschen in öffentlichen Debatten" und warnt davor, "die Bedürfnisse der Generationen gegeneinander auszuspielen." […]
Er plädiert deshalb dafür, "künftig Kinder und Jugendliche stärker als Subjekte eigenen Rechts zu begreifen und in Entscheidungsfindungsprozesse einzubeziehen. Für Kinder und Jugendliche relevanten Verordnungen sollte es daher ohne die Beteiligung von Kinder- und Jugendräte nicht mehr geben."
Kluge Worte, die hoffentlich auch jemand an's Kanzleramt und die Charité (Virologisches Labor) nagelt... (INE 16.11.2020 - gesamtes Papier hier)
Covid-19: politicisation, “corruption,” and suppression of science - 16.11.2020
Ein hervorragender Artikel des Herausgebers eines der weltweit führenden Medizin-Journale, des British Medical Journal - und auch wenn einige der gewählten Beispiele für katastrophale Fehlentwicklungen aus Großbritannien gewählt sind:
die Situation in Deutschland ist mindestens genauso verhängnisvoll... mit der Intransparenz wissenschaftlicher Beraterstäbe... dem "simplifizierenden... sklavischen" Befolgen der Ratschläge vermeintlich alternativloser Experten und dem Desavouieren und Lächerlichmachen wissenschaftlicher Expertise, die nicht dem opportunen main-stream folgt... (BMJ 13.11.2020)
Mathe für Langsamversteher: 95% von weniger als 100 Fällen... - 16.11.2020
Die Pandemie scheint - so wie vom apoKARLyptischen Reiter der SPD ja schon an allen Zahlen vorbei vorhergeweissagt - die kognitiven Fähigkeiten der Protagonisten nennenswert zu beeinträchtigen: der zweite Impfstoffhersteller, Moderna, schließt aus einer Beobachtung von 95 Fällen auf eine fünfundneunzigprozentige Wirksamkeit. Auch wenn es rein theoretisch mathematisch möglich ist, Gesamtheiten von unter 100 auf Prozent ("pro Hundert") umzurechnen, verbietet sich dies wissenschaftlich natürlich, weil die Zahl der beobachteten Fälle insgesamt lächerlich gering ist (Guardian 16.11.2020). Es ist allerdings zu erwarten, dass die deutschen Chefcoronoiker auch angesichts dieser Pressemitteilung wieder in ekstatische Schwärmereien geraten.
Zu den erschreckend aussagelosen Impfstoffstudien, die die medialen Orgasmen sowohl zum BioNTech-, als auch zum Moderna-Impfstoff ad absurdum führen, siehe hier.
Die Bundesregierung und der "Krieg gegen COVID-19" - 16.11.2020
ob angesichts der beispiellosen Aussetzung zentraler Grundrechte ein "Einschwören der Bevölkerung" mit zweifelsfreier Kriegsrhetorik (und mit allen damit verbundenen Assoziationen und Perspektiven) eine angemessene Strategie darstellt, möge der Leser selber beurteilen (youtube.de 14.11.2020)
H-J Papier: Neues IfSG "Persilschein" für die Bundesregierung - 13.11.2020
Der Bundestag habe es bislang versäumt, den verfassungsrechtlichen Anforderungen bei den Maßnahmen zu genügen. "Auch der neuerliche Ergänzungsvorschlag für das Infektionsschutzgesetz würde daran nichts ändern, denn die Anordnung von Beschränkungsmaßnahmen würde nach wie vor durch Verordnungen erfolgen, die der verwaltungsrechtlichen Überprüfung unterliegen" so der ehemalige Präsident des Bundesverfassungsgerichtes (beck.de 09.11.2020)
Chopin? Bruce Springsteen? Nur für Geimpfte... - 13.11.2020
dystopische Szenarien... (computerbild.de 12.11.2020, cbslocal.com 12.11.2020)
Maskenpflicht an (Grund-)Schulen - noch Fragen? HIER sind die Antworten... 13.11.2020
in diesem enzyklopädischen Artikel von Christof Kuhbandner, Professor für pädagogische Psychologie an der Uni Regensburg (heise.de 13.11.2020)
COVID-19 an Schulen - Raten von Zahlen... 13.11.2020
auf was für lächerlich tönernen Füßen die Behauptungen des Deutschen Lehrerverbandes zu Quarantänefällen an deutschen Schulen stehen (was politische Entscheider aber nicht davon abhält, sich diese Zahlen zu eigen zu machen...) zeigt dankenswerterweise die SZ (!) auf (sz.de 13.11.2020).
COVID-19 an Schulen - Schulen spielen für die Pandemie keine entscheidende Rolle... - 13.11.2020
im Zusammenhang mit dem Alarmismus des Deutschen Lehrerverbandes auch interessant: eine Studie des deutschen IZA (iza.org 13.10.2020)
Die nächste berufspolitische Exekution? Ines Kappstein verlässt Klinikum Passau - 13.11.2020
nachdem sie die Maskenpflicht in der Öffentlichkeit als Expertin scharf kritisiert (pnp.de 27.10.2020) und wissenschaftlich (in einem Artikel, der peer reviewed und für die ärztliche Fortbildung qualifiziert ist (Krankenhaushygiene up to date 18.08.2020)) ad absurdum geführt hat und ihr bisheriger Arbeitgeber sich lautstark davon distanziert hat (pnp.de 09.11.2020).
Sollte sich heraustellen, dass dies tatsächlich eine Kündigung - und nicht wie behauptet ein "geplanter personeller Wechsel", wäre dies die zweite berufspolitische Exekution in Bayern binnen kürzester Zeit - es scheint, als habe Bayern dem wissenschaftlichen Diskurs in einer demokratischen Gesellschaft den Krieg erklärt...
Schrappe & Co, Klappe die 5. - 12.11.2020
hier herunterzuladen.
Die gute Nachricht des Tages: keine Zunahme der Scheidungen durch COVID-19 - 12.11.2020
... könnte natürlich auch daran liegen, dass sich das jetzt keiner mehr leisten kann... (tagesschau.de 12.11.2020)
Antikörper-Schnelltests wesentlich ungenauer als behauptet - 12.11.2020
unter Bedingungen der "wirklichen Welt" zeigen Sie (im Vergleich zur PCR) eine Sensitivität von nur gut 80%... (bmj.de 02.11.2020)
Impfstoff-Verträge... vorsichtig formuliert: "Intransparente Verhandlungen"... - 12.11.2020
das schafft Vertrauen... (tagesschau.de 12.11.2020)
COVID-19 an Schulen - "Kein Grund zur Panik" - 12.11.2020
trotz Alarmismus der Lehrerverbände... (tagesschau.de 11.11.2020)
Scheint aber nur ein Lippenbekenntnis der Politik (tagesschau.de 12.11.2020)
Zum gleichen Thema: Wirtschaftsexperten kritisieren Schulschließungen (tagesschau.de 12.11.2020)
Corona: Sicherheit kontra Freiheit - 11.11.2020
ein hervorragender Beitrag auf ARTE.TV vom 10.11.2020
Ein unsägliches Interview und eine kluge Replik - 11.11.2020
hier das Unsägliche (sz.de 29.10.2020)
hier das Kluge - von Christof Kuhbandner, Professor für pädagogische Psychologie, Universität Regensburg
Pfizer/BioNTech-Impfstoff - 'Ein ziemlich schmaler Silberstreif' - update 10.11.2020
... wenn selbst die SZ eine so skeptische Überschrift über einen skeptischen Artikel zu einem Impfstoff (!) setzt... (sz.de 09.11.2020). Auch die Tagesschau ist in einer umfassenden Übersicht sehr zurückhaltend (tagesschau.de 10.11.2020)
Etwas mehr Hintergrundinformationen finden sich beim Wissenschaftsportal Statnews (statnews.com 09.11.2020).
Letztendlich bewahrheiten sich die Befürchtungen, die ich in diesem Artikel formuliert habe: bislang liegen Daten zu 94 (in Worten vierundneunzig! das macht Wirksamkeitsangaben in Prozent schon lächerlich...) Infektionen und einem Beobachtungszeitraum, der sich in Tagen bemisst, vor und alle wesentlichen Fragen sind unbeantwortet...
"Von Asien lernen" ? - auf keinen Fall! - 10.11.2020
ein erschreckend unkritischer Artikel zu den repressiven, demokratieinkompatiblen Maßnahmen, mit denen asiatische Regierungen versuchen, die Pandemie zu bekämpfen (zeit.de 09.11.2020)
Prof. Werner Bergholz zur PCR vor dem Gesundheitsausschuss des Bundestages - 09.11.2020
als Physiker und Fachmann für Qualitätsmanagement (bundestag.de 30.10.2020)
Ein dazu passendes Interview aus dem August 2020:
Friedrich Pürner - Interview auf Russia today - 09.11.2020
ausnahmsweise sei hier RT als Quelle aufgeführt
Staatsrechtler: "Es klingt nicht nur totalitär. Es ist totalitär." - 07.11.2020
Martin Heuser, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht und Rechtsphilosophie der Universität Regensburg über den erneuten lockdown (achgut.com 04.11.2020)
Gerd Antes, Experte für Evidenzbasierte Medizin, kritisiert COVID-19-Strategie weiterhin scharf - 07.11.2020
Wer hätte das gedacht: beim Masken-Schwachsinn an bayerischen Schulen war noch Luft nach unten... 07.11.2020
Thomas Mertens: Freiwilligkeit als "ethische Rahmenbedingung" für COVID-19-Impfempfehlung der STIKO - 07.11.2020
Abgestrafter Gesundheitsamtsleiter: "Strafversetzung", "Exempel statuiert" - Pürner redet Klartext - 05.11.2020
Hessische KiTa-Studie: same procedure as every year, James... - 04.11.2020
(tagesschau.de 04.11.2020) - nur die SZ hat das wieder mal nicht verstanden.... (sz.de 04.11.2020)
Lauterbach, der apoKarlyptische Reiter der SPD, äußert sich erfolglos zu Intelligenz... 04.11.2020
wie bei achgut (achgut.com 01.11.2020) und sciencefiles (sciencefiles.org 28.10.2020) eindrucksvoll nachzulesen ist...
"Drosten sollte sich aus der Diskussion um Kapazitätsengpässe auf Intensivstationen heraushalten, er macht er den Menschen unnötige Angst" - 04.11.2020
so Uwe Janssens, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin, in der BILD (bild.de 03.11.2020)
Zelluläre Immunität 6 Monate nach COVID-19 nachweisbar - 03.11.2020
Ein Konsortium britischer Immunologen fand bei einer Studie (preprint) an Beschäftigten im Gesundheitswesen spezifische T-Zellen noch 6 Monate nach der durchlebten COVID-19-Erkrankung - die T-Zell-Reaktion war stärker bei Patienten mit schwererem Verlauf. Auch wenn dies als Beweis für eine dauerhaftere Immunität gewertet wird, als die noch rascher abfallenden Antikörperspiegel es bisher nahelegten (und damit die Hoffnung verbunden wird, auch ein eventueller Impfstoff könne diesen Effekt auslösen) ist ein derartiger Schutz für einen Zeitraum von 6 Monaten... noch von sehr begrenzter Bedeutung (UK-CIC 02.11.2020).
Zudem träte - den Ergebnissen dieser Studie nach - dieser bis jetzt limitierte Schutz auch vor allem nach relevanter Erkrankung auf, machte also wenig Hoffnung auf eine Herdenimmunität durch die bei der überwiegenden Mehrzahl der Infizierten ja symptomlos oder symptomarm verlaufende Erkrankung.... .
Heribert Prantl: "COVID-19 wird politisch katastrophal katastrophalisiert - die Äußerungen von Lauterbach überschreiten das Maß des Erträglichen" - 02.11.2020
klug wie (fast) immer (sz.de 02.11.2020).
Bayern: Zahl der COVID-19-Intensivpatienten? Je nachdem, wer zählt... - 02.11.2020
die von Gesundheitsministerin Huml genannten Zahlen sind jedenfalls falsch - und (Überraschung!) zu hoch... (br.de 02.11.2020)
DLR: "Alltagsmasken" halten Aerosole nicht zurück... - 02.11.2020
sie lenken sie nur etwas um - was gerade bei Aerosolen natürlich herzlich unwichtig ist... Selbst bei den grundsätzlich wenig relevanten physikalischen Messungen und Studien (wenig relevant, weil ohne jede Aussage über die tatsächlichen Schutzwirkung im wirklichen Leben) mehren sich somit die Zweifel am Sinn der Angstlumpen - auch wenn die DLR hier eindrucksvoll versucht, rhetorisch zu retten, was nicht zu retten ist... (DLR.de 26.10.2020).
Allen Sonntagsreden zum Trotz: in Bayern Schulschließungen weiterhin gängig - 02.11.2020
Allen Beteuerungen der üblichen Verdächtigungen zum Trotz sind Schulschließungen bundesweit weiterhin ein gängiges Mittel der angeblichen Corona-Strategie: Spitzenreiter bei dieser sinnfreien Symbolpolitik: Bayern. Von 165 Schluschließungen bundesweit sind 135 Schulen im Freistaat betroffen (WamS 01.11.2020)
Chinesische Verhältnisse - Parlamente sollen Corona-Beschlüsse zukünftig "absegnen" - 31.10.2020
Eine kurze Notiz der Tagesschau (tagesschau.de 31.10.2020) enthüllt das ganze Dilemma unserer politischen Situation - dort heißt es:
"Das Parlament in Bremen soll in Zukunft bei neuen Corona-Verordnungen mitentscheiden. Das kündigte der Regierungschef der Hansestadt, Andreas Bovenschulte, an. Der Senat wolle in den kommenden vier Wochen einen entsprechenden Gesetzesentwurf vorlegen.
Demnach müssen zukünftige Corona-Rechtsverordnungen, die der Senat erlässt, immer in der darauffolgenden Sitzung der Bremischen Bürgerschaft vorgelegt und von dieser bestätigt werden. "Damit ist die parlamentarische Beteiligung zukünftig rechtsverbindlich garantiert", betonte Bovenschulte."
Lässt dieser Text theoretisch noch die Hoffnung zu, dass die Bestätigung der Verordnungen ja auch verweigert werden könnte, desillusioniert die gewählte Überschrift hier nachdrücklich: "Parlament in Bremen soll Corona-Maßnahmen künftig absegnen".
Damit ist die gegenwärtige Pervertierung des Verhältnisses zwischen Legislative und Exekutive auf beste chinesische Art und Weise zementiert: die Regierung regiert halt (per Verordnung, wie es ihr beliebt) und das Parlament "soll ... absegnen" - fühlt sich ganz entfernt noch nach Schein-Demokratie an...
Streeck: Impfstoff wird überschätzt... - 31.10.2020
Ein sehr ausführliches und in weiten Strecken kluges Interview mit Hendrik Streeck in der Frankfurter Rundschauf (fr.de 30.10.2020) - erkennbar vorurteilsfreier geführt von Seiten der Zeitung, als ein Interview, das fast zeitgleich in der SZ erschien (sz.de 30.10.2020).
Kinder und COVID-19 - mal wieder die falsche Sau durch's Dorf... - 31.10.2020
"Deutlich mehr Kinder und Jugendliche mit Corona infiziert" titelt der Spiegel als résumée der Studie aus dem Helmholtz-Zentrum in München (spiegel-online.de 30.10.2020) - hier wurden Blutproben aus einem anderen medizinischen Zusammenhang (einer Diabetes-Studie) genutzt, um die Häufigkeit von SARS-CoV-2-Antikörpern bei den Kindern und Jugendlichen der Studie nachzuweisen und - wer hätte das gedacht: auch bei Kindern und Jugendlichen ist die Zahl der Infizierten wesentlich höher, als die der Erkrankten, es gibt also auch da eine relevante Dunkelziffer (Hippich 2020).
Es sind dies natürlich hochwichtige, weil weitgehend repräsentative Daten - ihre mediale Rezeption, siehe Spiegel-Schlagzeile, bedient jedoch prompt den berüchtigten Drosten-Narrativ zu Kindern und Jugendlichen: die Überschrift suggeriert, das Kinder und Jugendliche eben doch gefährlich seien (siehe die international verrissene Studie zur viral-load) und wissenschaftlich haltlose (und entwicklungspsychologisch verbrecherische) Konzepte wie Mund-Nasen-Bedeckungen für Schulkindern notwendig seien.
Dem ist aber unverändert nicht so!
Es liegt eine mittlerweile überwältigende Evidenz dazu vor, dass
erstens Kinder und Jugendliche extrem selten an klinisch relevanten, geschweige denn schweren Verlaufsformen von COVID-19 erkranken und
zweitens Kinder und Jugendliche, KiTas und Schulen epidemiologisch für die COVID-19-Pandemie keine relevante Rolle spielen.
(Literaturbelege hierzu finden sich für Interessierte in zahllosen Beiträgen dieses Blogs...)
Berücksichtigt man dann noch, dass die in dieser Studie angenommene Dunkelziffer bei Kindern (Faktor 6) deutlich unter der bei Erwachsenen (Faktor 10 - so u.a. in der Streeck-Studie gefunden) liegt, verkehrt sich die Aussage in's Gegenteil - ein Beweis mehr, wie falsch der machtpolitisch motivierte COVID-19-Handlungsschwerpunkt bei den Kindern liegt...
Die "conclusion" der Studie jedoch hätte jemand dem RKI Anfang Januar 2020 in's Stammbuch schreiben sollen: "We demonstrate the value of population-based screening programs for pandemic monitoring."
Damit konnte in Berlin ja aber auch wirklich niemand rechnen, dass sich bei einer Pandemie bevölkerungsweite, repräsentative Monitoring-Programme als sinnvoll erweisen, kaum das die Pandemie sich ihrem zweiten (und sicher nicht letzten) Jahr nähert...
Charité-Epidemiologe hält Lockdown 2.0 für überzogen - Hygienekonzepte im Kulturbereich "sehr gut und wirkungsvoll" - 30.10.2020
Über angebliche COVID-19-Intensivpatienten und schlechte PCRs... - 30.10.2020
schreibt gewohnt klug und fundiert Christof Kuhbandner, Professor für Psychologie in Regensburg (heise.de 29.10.2020)
Kultur laut Charité kein Problem bei COVID-19 - 30.10.2020
... so Stefan Willich, Professor für Epidemiologie an der Charité - er attestiert Theatern, Kinos oder Ausstellungen überzeugende und effektive Hygienekonzepte (ab 00:38):
Es droht das "Zeitalter der Pandemien"... - 30.10.2020
warnt der Weltbiodiversitätsrat IPBES der Vereinten Nationen in einem veröffentlichten Bericht - denn ihre Gründe seien die gleichen, die auch die Klimakrise und das Artensterben befeuern (IPBES.net, auch sz.de 29.10.2020)
Merkel - der Bundestag? Beim Regieren eher hinderlich... - 30.10.2020
- so lesen politische Kommentatoren Merkels Rede zum neuen Lockdown (tagesschau.de 29.10.2020)
Pop-Konzerte in einer Halle trotz COVID-19 - eigentlich kein Problem... - 29.10.2020
Es ist bestimmt reiner Zufall, dass diese Ergebnisse erst nach den gestrigen Schildbürgerstreichen veröffentlicht wurden (mdr.de 29.10.2020).
Kurz zusammengefasst: das RKI sagt, die Gastronomie wäre nicht das Problem, die Studie der Uni Halle sagt, Pop-Konzerte in Konzerthallen sind es auch nicht - dann ist es ja nur folgerichtig, dass Merkel, Söder und Co. Restaurants schließen und Konzerte verbieten... .
Jeder vierte COVID-19-Todesfall in Deutschland durch Feinstaub? - 29.10.2020
Die Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit weist in einer Presserklärung von heute darauf hin, dass bis zu einem Viertel der COVID-19-Todesfälle in Deutschland mittelbar auf Luftverschmutzung durch Feinstaub zurückzuführen sein könnte (KLUG 29.10.2020) - dies ist das Ergebnis der Untersuchung einer Mainzer Forschergruppe, das am 26.10.2020 veröffentlicht wurde (Pozzer 2020).
Wahnsinn, Teil 2: Bundestagsvizepräsident ruft auf, gegen Regierungsbeschlüsse zu klagen - 29.10.2020
Wahnsinn zwar, aber nicht mal mit Methode... Merkels Lockdown 2.0 gegen den Rat des RKI - 29.10.2020
Der Münchner Merkur berichtet, dass das RKI die Bundesregierung ausdrücklich darauf hingewiesen habe, dass gastronomische Betriebe definitiv keine Treiber der Infektionszahlen seien, weil die vereinbarten Hygieneregeln in aller Regel gut eingehalten würden (Merkur.de 28.10.2020)
"Talkshow-Lockdown für Lauterbach, Söder und die anderen apokalyptischen Reiter..." - 29.10.2020
dies fordert der stellvertretende Chefredakteur des honoriges Handelsblatts und kritisiert die beschlossenen politischen Maßnahmen scharf (Handelsblatt 28.10.2020).
Positionspapier Wissenschaftler und Ärzteverbände - "Wochenlanges Koma der Gesellschaft nicht zielführend" - 28.10.2020
In einem gemeinsamen Positionspapier fordern führende Virologen jenseits der Charité gemeinsam mit zahlreichen ärztlichen Fachgesellschaften eine grundsätzliche Strategieänderung in der COVID-19-Pandemie (kvb.de 28.10.2020)
Die sehr sehenswerte Pressekonferenz können Sie hier nachschauen:
(https://youtu.be/hXtAOtGrYE0?t=1).
Eine gute Zusammenfassung findet sich im Deutschen Ärzteblatt (DÄ 28.10.2020)
Impfstoffentwicklung - Interview als Übersicht - 28.10.2020
Das renommierte New England Journal of Medicine veröffentlichte am 14.10.2020 ein Audiointerview zum Stand der Impfstoffentwicklung (NEJM 14.10.2020)
Die CDU: mit einem "C" im Namen braucht es keine AHA-Regeln... 27.10.2020
Nachdem bereits der Nordrhein-Westfälische Ministerpräsident Armin Laschet nach der letzten Talkshow vor noch laufender Kamera demonstrierte, wie wichtig ihm die bei Anne Will gerade nachdrücklich gepredigten AHA-Regeln wirklich sind (s.u.), zeigt ein aktuelles Photo einer CDU-Versammlung in Wittmund, dass diese Bigotterie wohl als parteitypisch angenommen werden kann... (lokal26.de 27.10.2020)
(Quelle: lokal26.de)
Die Schere im Kopf der 'scientific community': größte Studie zu Alltagsmasken wird zurückgehalten ... - 28.10.2020
Offenbar ergab die größte kontrollierte Studie zum Nutzen von Alltagsmasken bei COVID-19 in Dänemark keine politisch genehmen Ergebnisse: ihre Veröffentlichung wird derzeit nach Zeitungsberichten in Dänemark (videnskab.dk 27.10.2020) und Deutschland (nordschleswiger.de 26.10.2020)gezielt zurückgehalten - einer E-Mail eines der Hauptautoren, die von einem ehemaligen NYT-Reporter zitiert wird (heise.de 22.10.2020), zu Folge ist derzeit kein Journal mutig genug, die nur sehr geringe Schutzwirkung der Alltagsmasken zu veröffentlichen...
Kuhbandner an Piazolo: Evidenz für Masken in Schulen?? - 26.10.2020
Ein offener Brief des Regensburger Psychologieprofessors Christof Kuhbandner an den Bayerischen Kultusminister Michael Piazolo, in dem Kuhbandner gewohnt klug und gewohnt wissenschaftlich die Maskenpolitik der Bayerischen Staatsregierung ad absurdum führt (Kuhbandner 26.10.2020).
Bayern entthront - das Ländle reißt die Krone an sich... - 26.10.2020
... für die aberwitzigste, skurrilste und absurdeste (um nicht sagen zu müssen: dämlichste) Corono-Regelung... Markus Söder ist entthront mit der vierlichtrigen Ampel, die sogar der SZ ein eigenes Streiflicht wert war (sz.de 23.10.2020).
Im Ländle ("Wir können alles. Außer Hochdeutsch") müssen jetzt in der Region Karlsruhe Ehepartner beim Spazieren im Freien Maske tragen, weil sie sich dabei (in Baden-Württemberg: nur dabei?) in der Regel näher kommen als 1,5 Meter... (BNN 25.10.2020).
Jetzt warten wir gespannt auf die Antwort aus der Bayerischen Staatskanzlei, die dann wohl wieder preisverdächtig sein dürfte, zumindest für den von der SZ enttarnten internen Wettbewerb dort...
Wissenschaftsjournalismus und Demokratieverständnis - 24.10.2020
am abschreckenden Beispiel von maiLab erschreckend und klug analysiert von Gunnar Kaiser:
Evidenz zu Masken? äh... ?? ääähhh... ??? - 24.10.2020
Die "Ärzte klären auf" haben auf ihrer website eine umfangreiche Sammlung wissenschaftlicher Studien veröffentlicht, die dem Tragen von Masken im derzeit propagierten Zusammenhang jede Evidenz absprechen - und rufen dazu auf, ihnen gegenteilige Studien zur Kenntnis zu geben (mit bisher mehr als dürftigem Echo) - so geht wissenschaftliche Diskurs jenseits paranoider Gleichschaltung oder Selbstzensur.... (aerzteklaerenauf.de)
Fragen an einen Maskenfetischisten - 24.10.2020
Nachdem Dominik Ewald, der Landesvorsitzende des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte BVKJ, in einem kurzen Interview mit dem Münchner Merkur seine Begeisterung für maskentragende Grundschüler kaum verhehlen konnte und sämtliche elterliche Befürchtungen Kraft seines Amtes zerstreute (Münchner Merkur ohne Datumsangabe) hat der Regensburger Professor für Psychologie, Christof Kuhbandner, Ewald in einem ausführlichen Brief (hier als PDF) aufgefordert, irgendwelche wissenschaftlichen Beweise für seine apodiktischen Äußerungen zu liefern:
Sehr geehrter Herr Dr. Ewald,
ich leite einen Lehrstuhl für Pädagogische Psychologie an der Universität Regensburg und beschäftige mich aktuell intensiv mit den Nebenwirkungen und der Verhältnismäßigkeit der schulischen Corona-Maßnahmen. Ich habe hierzu am Montag ein umfassendes wissenschaftliches Thesenpapier veröffentlicht, Sie finden dieses anbei.
Ich habe Ihre Aussagen in Ihrer Funktion als Landesverbandsvorsitzender des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte im Münchner Merkur gelesen und möchte hiermit von Ihnen eine öffentliche Richtigstellung einfordern.
Im Merkur heißt es:
„Es ist schwer verständlich, wenn Bürgermeister verkünden, dass auch in Hotspots Grundschüler keine Maske tragen müssen“, sagt er. Das Tragen der Maske in Schulen sei sinnvoll, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. „Die meisten Kinder kommen damit gut zurecht“, sagt er. „Beschwerden können auch psychosomatisch auftreten.“ Angst, dass Kinder durch die Maske nicht genug Luft bekämen, müsse niemand haben."
Diese Aussagen sind aus der Perspektive einer evidenzbasierten Medizin als höchst fragwürdig und öffentlich irreführend einzustufen. Ich werde Ihnen das anhand von drei Punkten genauer darlegen:
(1) Auf welcher empirischen Evidenz basiert eigentlich Ihre Aussage?
Sind Ihnen irgendwelche Studien bekannt, in welchen sechsjährige Kinder sieben Stunden Masken tragen mussten (auch im Schulbus und auf dem Schulgelände herrscht Maskenpflicht), und das an 5 Tagen pro Woche? Meines Wissens existiert hier keine einzige Studie. Vielmehr zeigen aktuelle Studien an Erwachsenen durchaus eine Gefahr auf. Hier nur ein Beispiel:
Eine aktuelle Studie im Ärzteblatt (https://www.aerzteblatt.de/archiv/215610/Einfluss-gaengiger-Gesichtsmasken-auf-physiologische-Parameter-und-Belastungsempfinden-unter-arbeitstypischer-koerperlicher-Anstrengung) zeigt, dass bereits nach dem 9-minütigen (!!) Tragen von Masken unter arbeitstypischer Belastung der CO2-Gehalt im Blut erhöht ist und manche Personen über Kopfschmerzen und Schwindel klagen (für ähnliche Befunde siehe https://link.springer.com/article/10.1007%2Fs00392-020-01704-y).
Da der Sauerstoffverbrauch bei Kindern höher ist und die Atemreserve geringer ist, bei Kindern der prozentuale Anteil des Totraumvolumens der Maske am Gesamtatemvolumen größer ist, sich der Durchströmungswiderstand der Maske aufgrund der schwächer ausgeprägten Atemmuskulatur stärker auswirken kann und vor allem die Kinder die Maske bis zu sieben Stunden anstatt 9 Minuten tragen müssen, ist zu vermuten, dass solche Effekte bei Kindern sogar noch deutlich stärker ausfallen können. Insbesondere bei Vorerkrankungen können hier noch dramatischere Nebenwirkungen auftreten wie Panik, Verwirrtheit, Bewusstlosigkeit und Krämpfe (https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/112344/Nicht-fuer-jeden-ist-das-Tragen-einer-Maske-unbedenklich).
Es ist mir völlig rätselhaft, wie Sie angesichts solcher Befunde und angesichts der fehlenden empirischen Studien zum Ausschluss des Risikos des langfristigen Maskentragens bei Kindern solche Aussagen in der Öffentlichkeit tätigen können. Ich halte das für höchst gefährlich, weil das Eltern und Lehrkräfte in einer Sicherheit wiegt, welche mit keinerlei empirischer Evidenz abgesichert ist. Ich halte es hier aus einer evidenzbasierten Sicht heraus für unbedingt medizinethisch geboten, das öffentlich richtigzustellen.
(2) Sind Sie sich eigentlich auch der psychologischen Risiken bewusst?
Neben den physischen Nebenwirkungen gibt es auch eine Reihe von psychischen Nebenwirkungen. So schreibt beispielsweise der bekannte Neurowissenschaftler Manfred Spitzer in einer kürzlich erschienenen Überblicksarbeit hierzu (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7417296/; Übersetzung durch den Autor):
„Das Abdecken der unteren Gesichtshälfte verringert die Fähigkeit zu kommunizieren, zu interpretieren und die Fähigkeit, die emotionalen Ausdrücke der sozialen Interaktionspartner innerlich nachzuempfinden. Positive Emotionen werden weniger erkennbar und negative Emotionen werden verstärkt. Emotionale Mimikry, Ansteckung und Emotionalität im Allgemeinen werden reduziert und dadurch die Bindung zwischen Lehrerenden und Lernenden, der Gruppenzusammenhalt und das Lernen beeinträchtigt – weil Emotionen hierfür einer der wichtigsten Antriebskräfte sind.“
(3) Auf welcher empirischen Evidenz kommen Sie zu der Aussage, das Tragen von Masken von Grundschülern könne die Virusausbreitung eindämmen?
Hoch problematisch halte ich aus einer evidenzbasierten Sicht auch Ihre Aussage, das Tragen von Masken von Grundschülern könne die Virusausbreitung eindämmen. Auf welcher empirischen Basis kommen Sie zu dieser Aussage? Vielmehr ist es so, dass die Beweislage inzwischen wirklich erdrückend ist, dass insbesondere kleine Kinder sich kaum anstecken und das Virus auch kaum weitergeben, insbesondere an Schulen (siehe z.B. folgende kürzlich erschienene Meta-Analyse: https://jamanetwork.com/journals/jamapediatrics/fullarticle/2771181). Hier ein Rechenbeispiel für Bayern:
Die aktuellste Zahl für Schulen in Bayern stammt vom letzten Freitag (16.10.), zu diesem Zeitpunkt waren bayernweit 800 Schüler aufgrund positiver Testergebnisse in Quarantäne - das entspricht also in etwa der Anzahl der Fälle in den letzten zwei Wochen. Das entspricht bei 1,65 Millionen Schülern in Bayern einem prozentualen Anteil von 0,048%. Selbst wenn man falsch-positive Testergebnisse nicht herausrechnet (angesichts der großen Testanzahl ist von einem durchaus substantiellen Anteil falsch-positiver Testergebnisse zu rechnen), beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Schüler sich binnen 14 Tagen infiziert, bei 0,048%. Laut umfangreichen Kontaktnachverfolgungsstudien an Schulen liegt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Schüler ohne Maske und ohne Abstand einen Kontakt ansteckt bei 0,5% (https://www.thelancet.com/journals/lanchi/article/PIIS2352-4642(20)30251-0/fulltext). Die Wahrscheinlichkeit, dass es eine Ansteckung in einer Klasse von 26 Schülern gibt liegt demnach bei 0,048% x 26 (Wahrscheinlichkeit eines infizierten Schülers in einer Klasse) x 0,5% x 26 (Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung im Falle, dass ein Schüler infiziert ist) = 0,156%. Bei 1.000 Klassen gibt es also unter den aktuellen Bedingungen statistisch gesehen binnen 14 Tagen in 1,5 Klassen eine einzige Ansteckung.
Das wird durch die aktuelle Infektionscluster-Analyse bestätigt. Im RKI-Lagebericht vom 20.10. (https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Situationsberichte/Okt_2020/2020-10-20-de.pdf?__blob=publicationFile) werden die Ergebnisse einer Infektionscluster-Analyse bis einschließlich der 42. Kalenderwoche vorgestellt, und zwar in Bezug auf Cluster mit 5 oder mehr Fällen (für das Infektionsgeschehen relevante Cluster). Das Ergebnis spricht in Bezug auf die von Schulen ausgehende Gefahr Bände, siehe folgende Graphik aus dem Lagebericht:
Im Umfeld "Ausbildungsstätte" - das umfasst alle Arten von Schulen - gibt es praktisch keine relevanten Infektionscluster. Das bestätigt auch eine kürzlich veröffentlichte ausführlichere Analyse zu Ansteckungsherden in Deutschland, in welcher die Ansteckungswege von 61.540 Coronavirus-Fällen von Beginn der Epidemie an bis Ende August nachvollzogen und insgesamt 8.841 Cluster identifiziert werden konnten (https://www.eurosurveillance.org/content/10.2807/1560-7917.ES.2020.25.38.2001645). Davon stehen nur 48 Cluster (0,54%) im Zusammenhang mit Schulen mit insgesamt 216 Fällen (0.35%). Von den 48 Clustern bestanden 10 Cluster ausschließlich aus Personen über 21 Jahre, damit gibt es nur 38 Cluster (0,43%), bei denen die Ansteckung überhaupt von Schülern hätte ausgehen können. Bei 11 dieser Cluster waren ausschließlich Schüler beteiligt. Damit verbleiben 27 Cluster (0,31%), in denen überhaupt theoretisch ein Schüler hätte einen Erwachsenen anstecken können. Die mittlere Clustergröße (Median) betrug dabei nur 5 Personen, 30% der Cluster bestanden aus drei oder weniger Personen. Vergleichbare Befunde gibt es beispielsweise aus Irland, wo zu der Zeit, als die Schulen noch normal geöffnet waren, keine einzige Virusausbreitung an Schulen zu beobachten war (https://www.eurosurveillance.org/content/10.2807/1560-7917.ES.2020.25.21.2000903), oder aus einer französischen Stadt mit stärkerer Virusausbreitung, wo sich keine Hinweise auf Ansteckungen durch Schüler im Schulbereich finden ließen (https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2020.06.25.20140178v2).
Bestätigt wird das auch von Antikörperstudien. So wurden beispielsweise in Sachsen mit Antikörpertests gezielt Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte von Schulen getestet, an denen Corona-Fälle aufgetreten waren (https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2020.07.16.20155143v3). Unter den 1538 getesteten Schülern zwischen 14 und 18 Jahren sowie den rund 507 Lehrern aus 13 sächsischen Schulen fanden sich lediglich bei 12 Personen eine abgeklungene Infektion (0,6%), was weit unter dem lag, was man eigentlich erwartet hatte. Die Autoren sprechen hier sogar davon, dass Kinder nicht nur keine Treiber der Virusausbreitung sind, sondern womöglich sogar eine Bremse.
Schon allein deswegen, dass es keinerlei Evidenz gibt, dass Grundschulen für die Virusausbreitung relevant sein könnten, ist die Empfehlung des Maskentragens von Grundschülern angesichts der möglichen Nebenwirkungen als höchst fragwürdig einzuschätzen.
Hier sei noch darauf hingewiesen, dass Bund, Länder und Kommunen auch in Zeiten der Corona-Epidemie zur vollumfänglichen Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention verpflichtet sind. Aus dieser Perspektive heraus ist eine Verordnung einer mehrstündigen Maskenpflicht für Kinder ohne Berücksichtigung der Nebenwirkungen und ohne den Nachweis der Verhältnismäßigkeit als völkerrechtsverstoßend und bundesgesetzwidrig einzustufen.
Angesichts der genannten Punkte fordere ich Sie hiermit in Ihrer Funktion als Landesverbandsvorsitzender des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte auf, Ihre getätigten Aussagen öffentlich richtigzustellen.
Sollten Sie hierzu inhaltliche Nachfragen haben, können Sie sich gerne bei mir melden.
Mit freundlichen Grüßen
Christof Kuhbandner
Sollte Dominik Ewald oder gar der BVKJ hier antworten, wird es natürlich postwendend hier veröffentlicht...
"Wenn das ein Doktorand machen würde, müsste er alles nochmal neu machen..." 22.10.2020
so beurteilen unabhängige Experten die Qualität der grundlegenden Veröffentlichung Drostens zu SARS-CoV2-PCR (Corona-Ausschuss, 22. Sitzung, ab 3:55:00)
Präsident der Bundesärztekammer zu Alltagsmasken: "Vermummungsgebot... ohne tatsächliche wissenschaftliche Evidenz" - 22.10.2020
so Klaus Reinhardt bei Lanz am 21.10.2020 (zdf.de 21.10.2020).
Gerd Antes: "Alles versäumt worden, was irgendwie versäumt werden kann" - 22.10.2020
Der ehemalige Direktor des deutschen Cochrane-Zentrums spricht von "vorhersehbarem Versagen" und sieht bei den verantwortlichen Politikern eine "Mischung aus Inkompetenz, Ignoranz und Arroganz" (swr.de 20.10.2020)
WHO warnte schon 2011 vor einer "pandemic of fear" - 22.10.2020
ausgelöst auch durch einzelne Wissenschaftler mit sehr besonderen Interessen: "exaggerated claims of a severe public health threat stemmed primarily from disease advocacy by influenza experts. In the highly competitive market of health governance, the struggle for attention, budgets and grants is fierce. The pharmaceutical industry and the media only reacted to this welcome boon." (WHO 2011) Es ging damals um Influenza-Pandemien...
Eine lesenswerte, kommentierende Zusammenfassung findet sich beim nicht unumstrittenen US-amerikanischen think-tank AIER (aier.org 20.10.2020)
Krank und in's Krankenhaus? Doch nicht während der Coronoia.... ... - 21.10.2020
Eine besondere Form der Coronoia aus dem Krankenhaus Klinikum Robert Koch (!) Gehrden bei Hannover:
wenn jemand schon zu krank ist, eine (ohnehin evidenzfreie) Alltagsmaske zu tragen, dann darf er/sie sich in diesem Krankenhaus auch nicht untersuchen lassen...
Auch eine Art und Weise, zur vielzitierten "Übersterblichkeit wegen COVID-19" beizutragen...
"If you're pinning your hopes on a Covid vaccine, here's a dose of realism" - 21.10.2020
Eine Einschätzung von David Salisbury, ehemaliger Direktor der Abteilung Impfen im britischen Department of Health (theguardian.com - 21.10.2020)
STIKO-Chef Thomas Mertens zur COVID-19-Impfung - 21.10.2020
(Quelle: SWR 21.10.2020)
"Herr, wirf Hirn vom Himmel" - 21.10.2020
dieses urbayrische Stoßgebet scheint in München erhört worden zu sein - zumindest in homöopathischen Dosen... die Maskenpflicht im Unterricht wurde zumindest für Grundschulen, wenige Tage nach ihrer Einführung am 16.10., wieder aufgehoben „Das Infektionsgeschehen ist in Grundschulklassen sehr gering" - ach, wirklich? Die Uhren gehen halt anders in Bayern... (muenchen.de 20.10.20)
Corona-Maßnahmen: "eine ganze Generation ungehört, vergessen und abgewertet" - 20.10.2020
Renommierte englische Entwicklungspsychologen und Sozialepidemiologen ziehen ein verheerendes Fazit über die Auswirkungen der Corona-Maßnahmen auf Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene (theguardian.com 20.10.2020)
Hans-Jürgen Papier im journalistischen Exil... - 20.10.2020
kluge Gedanken in der Neuen Züricher Zeitung (NZZ.ch 20.10.2020)
Einmal PCR-positiv - COVID-19-Opfer bis zum Lebensende... 20.10.2020
Die Tagesschau verwendet jetzt eine neue Formulierung bei der Angabe von Todesfällen im Zusammenhang mit COVID-19-Infektionen - oder auch ohne diesen Zusammenhang: bei der Angabe der österreichischen Zahlen von heute heißt es
"Etwa 900 Menschen starben bisher, nachdem bei ihnen eine Infektion nachgewiesen worden war." (tagesschau.de 20.10.2020)
Dies erlaubt es endlich, auch diejenigen Menschen mitzuzählen, die z.B. ein halbes Jahr nach einem (vielleicht auch noch falsch) positiven PCR-Test bei einem Autounfall sterben... eine elegante journalistische Formulierung für die Strategie des RKI (s. "Zahlentricks mit Toten" vom 24.09.2020).
Schrappe, Glaeske & Co - neue Ad hoc-Kritik - 20.10.2020
Die interdisziplinäre Gruppe hochkarätiger Fachleute hat sich erneut mit einem kritischen, gewohnt fundierten Papier zu Wort gemeldet (socium.uni-bremen.de - 18.10.2020 - Zusammenfassung beim Kölner Stadtanzeiger 19.10.2020)
"Gesundheitsamt-Chef zerreißt Söders Bayern-Strategie" - 19.10.2020
so titelt der Merkur... (merkur.de 19.10.2020)
Rockefeller(!)-Stiftung arbeitet an globalem Immunitätsnachweis per App - 19.10.2020
... die Privatwirtschaft kann sich halt über diese lästigen datenschutzrechtlichen und wissenschaftlichen Einwände (s. Ethikrat) nonchalant hinwegsetzen... (norbert-haering.de 14.10.2020)
Thesenpapier zu Maßnahmen an Schulen - update 19.10.2020
Der Regensburger Professor für Pädagogische Psychologie, Christof Kuhbandner, hat ein kluges und umfassendes Thesenpapier veröffentlicht, in dem die Sinnhaftigkeit und Verhältnismäßigkeit der an Schulen ergriffenen Maßnahmen kritisch analysiert werden (Kuhbandner 16.10.2020).
Interessant dazu auch ein Papier des Leopoldina-Mitglieds Klaus Zierer schon aus dem August (NZZ.de 24.08.2020).
WHO veröffentlicht Ioannidis: COVID-19 weit weniger gefährlich, als bisher angenommen - 16.10.2020
Die WHO hat in ihrem offiziellen Bulletin die neueste Metaanalyse von J.P. Ioannidis (Stanford University) veröffentlicht, die die bisherigen Studien zur Infektionssterblichkeit (infection fatality rate IFR) von COVID-19 zusammenfasst. Diese ist wenig überraschend stark altersabhängig liegt aber mit einem Medianwert von 0,23 - 0,27% zwar über denen einer typischen saisonalen Influenza, aber deutlich unter bisher gerade auch von der WHO veröffentlichten Werten (WHO 2020, Übersicht auf deutsch bei n-tv.de 15.10.2020). Ioannidis geht davon aus, dass die meisten betroffenen Gebiete eine IFR von weniger als 0,2% haben, mit Schutzmaßnahmen für besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen sei der Wert noch darunter zu senken.
Im Gegensatz zu der aktuell üblichen Praxis, Studien auf den wissenschaftlichen Markt zu bringen, die nicht die üblichen wissenschaftlichen Überprüfungs- und Kontrollmechanismen durchlaufen haben, ist diese Untersuchung (worauf die WHO ausdrücklich hinweist) peer-reviewed.
Wenn man - in einem stark vereinfachenden Gedankenexperiment - also davon ausgeht, dass die in Deutschland derzeit gehypeten positiven PCR-Abstriche tatsächliche jeweils eine Infektion bedeuten (und nicht etwa, wie Chefcoronoiker Drosten ja selber ausdrücklich einräumt, nur eine vorübergehende Besiedlung mit dem Virus), stürben im Durchschnitt von 1000 positiv Getesteten 2 (bis maximal 3)...
KiTas keine Infektionsherde - 16.10.2020
... man liest es ja immer wieder gern... (tagesschau.de 16.10.2020).
Lothar Wieler: Abriegeln statt abweisen... - 15.10.2020
während deutsche Gerichte reihenweise die unter Politikern noch diskutierten Beherbergungsverbote kippen (tagesschau 15.10.2020 u.a. Meldungen in dem liveticker), ist RKI-Präsident Lothar Wieler - wie es seinem Amt gebührt - gedanklich schon weiter: wenn man Risikogebiete einfach abriegelt, braucht man andernorts auch keine Beherbergungsverbote mehr für deren Einwohner ... die Bundeswehr ist ja ohnehin schon in die Verfolgung von Infektionsketten eingebunden... (phoenix.de 15.10.2020).
Und wieder: Übertragung von COVID-19 unter Kindern extrem selten - 15.10.2020
(Cho 2020)
RKI: Die Maske bleibt, auch wenn die Impfung kommt - 13.10.2020
so die Quintessenz eines Strategiepapiers, das das RKI heute veröffentlicht hat (rki.de 13.10.2020) und das wortreich versucht davon abzulenken, dass es das RKI selber ist, dessen Versagen uns in die Lage gebracht hat, weiterhin alle wesentlichen Dinge über COVID-19 in Deutschland nicht zu wissen...
Immer mehr COVID-19-Zweitinfektionen - 13.10.2020
mit teilweise schweren Verläufen und einen großen angenommenen Dunkelziffer (tagesschau 13.10.2020, v.a. aber theguardian.com 06.10.2020 oder ecdc.eu 21.09.2020).
Der "falsche Alarmismus des RKI" muss aufhören - 10.10.2020
so der Chef der kassenärzlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen in einem Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung (dlf.de 10.10.2020 - noz.de 10.10.2020).
Wider die Maskenpflicht an bayerischen Schulen - ein offener Brief - und ein Eilantrag vor Gericht - update 09.10.2020
update 09.10.2020: Eine lächerlich inhaltsleere Antwort aus Textbausteinen auf unseren Brief erforderte eine Antwort unsererseits, die Sie hier als PDF herunterladen - und gerne wieder teilen - können.
Gemeinsam mit meinem Kollegen Martin Hirte habe ich am 04.09. einen offenen Brief an den bayerischen Ministerpräsidenten Söder und den bayerischen Kultusminister Piazolo gesandt, in dem wir uns ausdrücklich als Fachärzte für Kinderheilkunde und Jugendmedizin gegen jede Maskenpflicht an Schulen und gegen Schulschließungen als vermeintliches Mittel der Pandemiestrategie aussprechen.
Der Brief ist hier als PDF herunterzuladen - wer immer ihn inhaltlich teilt ist herzlich eingeladen, ihn nochmals per E-Mail (Adressen sind im Brief enthalten) mit eigenem Begleitschreiben den beiden Adressaten zukommen zu lassen.
Mit der gleichen Zielrichtung hat eine Anwaltssozietät am 04.09. einen Eilantrag und eine Normenkontrollklage vor dem Bayerischen Verwaltungsgericht gegen das Vermummungsgebot im Unterricht eingereicht (ckb-anwaelte.de 04.09.2020).
"Der Wert '50/100.000' ist vollständig inhaltsleer. Wir würden keine Bachelor-Arbeit mit einem solchen Ansatz akzeptieren." - 09.10.2020
so Matthias Schrappe, emeritierter Professor für Innere Medizin und ehemaliger stellvertretender Vorsitzender des Sachverständigenrats zur Begutachtung im Gesundheitswesen, in einem mehr als lesenswerten Interview
"Die Politik hat sich als beratungsresistent erwiesen und sich lediglich auf solche Wissenschaftler bezogen, die die Epidemie unter der Laborperspektive beurteilen können." (heise.de 07.10.2020)
Das Grundproblem von PCR und Pandemie - aus berufenem Munde... - update 09.10.2020
update 09.10.2020: Das Rechercheteam der Tagesschau-Faktenfinder hat die ganze Misere aus fehlender Information, fehlender Kompetenz und daraus resultierendem widersinnigen Gebrauch der PCR in der aktuellen Pandemie noch einmal gründlich aufgearbeitet (tagesschau.de 07.10.2020).
update 05.10.2020: Der Versuch der ARD-Faktenchecker, dieses Dilemma aufzulösen (tagesschau.de 05.10.20), kann nicht überzeugen, da der von Chefcoronoiker Drosten selber vorgeschlagene cT-Grenzwert bzw. eine auch nur halbwegs einheitliche Handhabung der PCR in den verschiedenen deutschen Labors schlicht nicht existiert. Und auch Drosten, der "Vater der SARS-CoV-2-PCR", hat diese Forderung nach einem einheitlichen cT-Wert ja keineswegs im Januar in die Bedienungsanleitung des Tests hineingeschrieben, sondern diesen Vorschlag angesichts des de facto Test-Chaos erst vor gar nicht so langer Zeit veröffentlicht.
Außerhalb eines jeweiligen Labors weiß niemand, ab welcher cT ein Befund als positiv herausgegeben wird, am allerwenigsten wissen dies die Gesundheitsämter (die aber die Neuinfektionen auf dieser Grundlage an das RKI melden), die oberen Gesundheitsbehörden (wie z.B. das LGL in Bayern) geschweige denn das RKI selber.
"... die Methode ist so empfindlich, dass sie ein einzelnes Erbmolekül dieses Virus nachweisen kann. Wenn ein solcher Erreger zum Beispiel bei einer Krankenschwester mal eben einen Tag lang über die Nasenschleimhaut huscht, ohne dass sie erkrankt oder sonst irgend etwas davon bemerkt, dann ist sie plötzlich ein […] Fall. Wo zuvor Todkranke gemeldet wurden, sind nun plötzlich milde Fälle und Menschen, die eigentlich kerngesund sind, in der Meldestatistik enthalten. Auch so ließe sich die Explosion der Fallzahlen […] erklären. Dazu kommt, dass die Medien vor Ort die Sache unglaublich hoch gekocht haben." (Wirtschaftswoche 16.05.2014).
Selten ist die Grundproblematik der PCR-Hysterie, auf der sich letztendlich weltweit alle Maßnahmen, jeder Angstlumpen, jede Quarantäne, jede Schulschließung, jeder lockdown, jede Grundrechtsaussetzung begründen, so treffend - und zugleich so fachkundig - beschrieben worden. Stammt dies Zitat doch von einem der international führenden PCR- und Coronavirus-Experten: Christian Drosten.
PS: [...] ist übrigens 1. MERS, ein sehr enger Verwandter von SARS-CoV-2 und 2. Saudi-Arabien...
All animals are equal... - 09.10.2020
oder doch nicht? (tagesschau.de 09.10.2020)
Datenschutz? Thema verfehlt, setzen, 6 ... - 08.10.2020
Wie berichtet haben Würzburger Verwaltungsrichter in eindrucksvoller Überschätzung ihrer juristischen Bedeutung in einem Beschluss zu einem Eilantrag mal eben versucht, die ärztliche Schweigepflicht abzuschaffen - leider bis jetzt mit durchaus nennenswertem Erfolg, da auch der zu diesem Thema konsultierte Bayerische Landesbeauftragte für den Datenschutz hier seiner Aufgabe nicht im Mindesten gerecht wird, wie seine Stellungnahme zu diesem Thema beweist (BayLfD 05.10.2020).
Daher habe ich mir erlaubt, Herrn Prof. Thomas Petri noch einmal persönlich anzuschreiben mit dem folgenden Wortlaut:
Sehr geehrter Herr Prof. Petri,
mit Befremden und Enttäuschung habe ich von Ihren Ausführungen zum Datenschutz bei so genannten „Maskenattesten“ Kenntnis genommen.
Meines Erachtens wäre die Aufgabe des Datenschutzbeauftragten hier nicht, politische Verordnungen und noch nicht rechtskräftige Beschlüsse von Verwaltungsgerichten bloß zu paraphrasieren, sondern diese unter dem besonderen Brennglas der informationellen Selbstbestimmung der Betroffenen kritisch zu betrachten, zu kommentieren und wo nötig und möglich zu korrigieren.
Die Beurteilung gesundheitlicher Beeinträchtigungen, die von der Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung entbinden können, ist allein eine medizinische und damit ureigen ärztliche Aufgabe - nur in dem seit Menschengedenken besonders geschützten Arzt/Patient-Verhältnis muss die geforderte „Glaubhaftmachung“ stattfinden, unter strengsten Anforderungen ärztlicher Verschwiegenheitsverpflichtung.
In der Außenwirkung, z.B. der Schule gegenüber, muss primär ein ärztliches Attest als solches der medizinisch nicht fachkundigen (und eben keiner vergleichbaren Verschwiegenheitsverpflichtung unterliegenden) Schulleitung genügen - hegt sie hier Zweifel, steht ihr der Weg über den zuständigen Schul- oder Amtsarzt, der der gleichen ärztlichen Schweigepflicht unterliegt, wie der ursprünglich betreuende Arzt, offen: diesem und nur diesem gegenüber können und müssen persönliche Daten, Beschwerden und Diagnosen, die zum Ausstellen des Attestes führen, mitgeteilt werden. Mit diesem, seit Jahrzehnten in anderem Zusammenhang bewährten Vorgehen ist sowohl dem eventuellen Überprüfungsbedürfnis der Schule, als auch dem Recht des Patienten auf Schutz seiner medizinischen Daten zu jedem Zeitpunkt Rechnung getragen.
In dem Sie sich mit der Argumentation der Würzburger Richter gemein machen, stellen Sie erstens Ärztinnen und Ärzte unter einen indiskutablen Generalverdacht (der in Ihrer Veröffentlichung noch zusätzlich durch eine „Checkliste“ zum Erkennen vermeintlicher Gefälligkeitsatteste unterfüttert wird) und zweitens ärztliche Atteste unter einen „Schulleitungsvorbehalt“. In letzter Konsequenz entscheiden dann medizinisch in keiner Weise kompetente Pädagogen und Schulleiter über die Richtigkeit medizinischer Dokumente.
Auch beim Umgang mit den Attesten in der Schule und Schülerakte beschränken Sie sich leider auf das bloße Wiedergeben rechtlicher Regelungen, die einzigen konkreten Vorschläge, die Ihr Papier enthält, sind realitätsfern: ein „verschlossener Umschlag“, in dem ein Attest aufbewahrt werden soll ist in der vielfach schon elektronisch geführten Schülerakte kaum realisierbar.
Die Erfahrung, die Schüler und Eltern im Zusammenhang mit dem so genannten Masernschutzgesetz machen mussten (z.B. wurden Schüler wiederholt von Lehrern vor der gesamten Klasse auf fehlende Immunitätsnachweise angesprochen, und dies sind keine Einzelfälle) beweist, dass das Bewusstsein für die unbedingte Schutzwürdigkeit medizinisch-persönlicher Daten an Schulen oft nur rudimentär vorhanden ist.
Folgt man Ihrer Argumentation, wäre es nur konsequent, dass zukünftig auf ärztlichen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen erstens die zu Grunde liegende Diagnose enthalten ist und zweitens vom Arbeitgeber selber entschieden wird, ob er diese Atteste akzeptiert oder nicht - diese Analogie zeigt den Aberwitz, ja die Absurdität Ihrer Ausführungen und der aktuellen politisch-rechtlichen Situation.
Hier sehe ich Ihre Aufgabe, sehr geehrter Herr Prof. Petri, darin, diese absurden Missstände zu kritisieren und wo möglich juristisch korrigieren zu lassen - mit der bloßen Darstellung der (juristisch durchaus diskutabel auf Verordnungswege geschaffenen) Rechtssituation wird ein Datenschutzbeauftragter seiner genuinen Aufgabe in meinen Augen in keiner Weise gerecht.
Ich freue mich auf eine Antwort
und verbleibe
mit freundlichen Grüßen,
Dr. med. Steffen Rabe
COVID-19-Reinfektionen wohl wesentlich häufiger als bisher angenommen ... - 06.10.2020
und sie sind keineswegs immer nur "milde Verläufe" (theguardian.com 06.10.2020).
Nebenbei liefert in diesem Artikel ein Immunologe des Imperial-College in London das Wort zum Dienstag: “The problem is that whenever an immunologist says anything about Covid immunity to a journalist, it’s right for about two weeks and then it’s completely wrong.”
Ups - ARD - ein Ausrutscher??? 06.10.2020
... den Eindruck gewann man gestern beim ARD-Extra, das so ganz erfreulich anders daherkam, als der übliche Betroffenheitsalarmismus der sonstigen Ausgaben... zumindest ab etwas Minute 11:39... (ard.de 05.10.2020)
7-Tage-Inzidenz auch von der Charité als unsinnig erkannt... - 06.10.2020
(tagesschau.de 06.10.2020) - und noch eine gute Nachricht: kaum neigt sich das erste Jahr mit COVID-19 allmählich seinem Ende entgegen, schon beginnen die deutschen Forscher, sinnvolle Dinge zu tun: repräsentative Stichproben zu erheben z.B., die nach der Tagesschau-Meldung "jetzt erst beginnen"...
"Keeping these measures in place until a vaccine is available will cause irreparable damage" - eine internationale Deklaration - 05.10.2020
initiiert von international renommierten Virologen, Epidemiologen und Public Healthern (Great Barrington Declaration 04.10.2020).
Immer mehr Amtsärzte kritisieren COVID-19-Strategie - 05.10.2020
jetzt - nach dem Leiter des Frankfurter Gesundheitsamtes René Gottschalk (s. 29.09.2020) - mit Friedrich Pürner auch der Leiter des bayerischen Gesundheitsamtes in Aichach-Friedberg (br.de 05.10.2020).
Am Beispiel Donald Trump... - 02.10.2020
lässt sich die hysterische Verwirrung über die Bedeutung eines positiven RT-PCR-Tests auf SARS-CoV-2 ablesen: Staats- und Regierungschefs aus aller Welt wünschen medienwirksam "rasche Genesung" etc. (tagesschau.de 02.10.2020) - wovon??? Von einem positiven Testergebnis ohne bisher bekannte klinische Symptomatik??
Ein positives Testergebnis ist ein positves Testergebnis ist ein positives Testergebnis Period
Es ist weder der Beweis für eine "Neuinfektion" (wobei dies bei Trump, der ja angeblich regelmäßig getestet wird, wahrscheinlich ist), noch der Beweis für eine Infektiosität, noch - auch wenn Chefcoronoiker Drosten das gerne anders hätte - die Diagnose einer Erkrankung... .
COVID-19 Risikokommunikation erschwert das Verständnis - 02.10.2020
"Fallzahlen ohne Bezugsgröße, unpräzise Bezeichnungen und unzureichende Offenlegung von Unsicherheiten erschweren das Verständnis." so die renommierte Gesundheitswissenschaftlicherin Prof. Mühlhauser für das Netzwerk Evidenzbasierte Medizin in einer Kolumne der KVH (KVH 10/20).
Anlassloses Testen völlig unsinnig - 02.10.2020
Das Netzwerk Evidenzbasierte Medizin resümiert in einer lesenswerten Kolumne (KVH-Journal 9/20):
"Für Personen, bei denen kein begründeter Verdacht auf eine Infektion vorliegt, ist die Aussagekraft eines einzelnen positiven Testergebnisses gering."
Vielleicht eine Leseempfehlung zum Feiertag für Söder, Huml und Co?
PS: die ursprüngliche Formulierung "verschwindend gering" wurde von der KVH-Redaktion nach einem präzisierenden Briefwechsel, der hier nachzulesen ist, inhaltlich korrigiert... - die Korrektur ignoriert jedoch, dass wir in der Praxis unverändert nicht wissen, ob und wie die PCR-Labors initial positive Testergebnisse veri/falsifizieren - das weiss außer dem jeweiligen konkreten Labor niemand: das RKI nicht, die Gesundheitsbehörden nicht - und das Labor behält es für sich...
Über die "Bilder von Bergamo"... - 01.10.2020
die den hysterischen Flächenbrand der Coronoia in Deutschland maßgeblich mitentzündeten schrieb klug Prof. Frank Fehrenbach, Kunsthistoriker und Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Hamburg (zispotlight 01.07.2020)
Schulleiter gründet Schüler-StaSi in Ostfriesland... - 01.10.2020
... sollte diese authentisch wirkende E-Mail tatsächlich eine offizielle Aufforderung der betroffenen Schule abbilden, dass Schüler maskenschlampige Mitschüler bei der Schulleitung denunzieren sollen, wäre dies ein neuer moralischer Tiefpunkt der an Tiefpunkten nicht gerade armen Coronoia.
Wieder einmal Schwachsinn mit Methode: die "7-Tage-Inzidenz" - 01.10.2020
Auch gerade nach der Konferenz der Ministerpräsidenten mit der Bundeskanzlerin in dieser Woche rückt die so genannte "7-Tage-Inzidenz" in den Fokus von Grundrechtseinschränkungen - und auch diese ist wieder einmal ein Beispiel für die epidemiologische Inkompetenz der Entscheider: der Wert hat zwar (anders als die bloßen "Neuinfektionen") einen Bezug zur Bevölkerungsgröße (X pro 100.000 und 7 Tage), der entscheidende Bezug jedoch fehlt: der wäre, wie auch bei den Neuinfektionen, derjenige zu den durchgeführten Tests.
Denn der einfachste Weg, Sanktionsforderungen zu vermeiden, ist für Städte und Landkreise: weniger testen - dann finde ich weniger Fälle, die ich auf meine Bevölkerung beziehen muss.
Wie unterschiedlich die Bundesländer hier agieren, hat die BILD-Zeitung dokumentiert: pro 1000 Einwohner führt Hamburg 35 Tests durch, Bayern 27, Berlin 12... (BILD 30.09.2020) - damit wäre, selbst wenn in HH und B gleich viele Infizierte pro 100.000 Einwohner lebten, das Risiko für das Überschreiten der Zwangsgrenzen in HH fast dreimal so hoch, wie in der Bundeshauptstadt... .
"Mund-Nasen-Schutz in der Öffentlichkeit: Keine Hinweise für eine Wirksamkeit" - update 01.10.2020
update 01.10.2020: Die Autorin kommt jetzt auch in einem längeren Youtube-Video zu Wort:
... so lautet der Titel eines hervorragenden Reviews, der im renommierten Thieme-Verlag in der ebenfalls renommierten Zeitschrift Krankenhaushygiene up to date von der Fachärztin für Mikrobiologie, Virologie, Infektionsepidemiologie, Hygiene und Umweltmedizin, Prof. Ines Kappstein veröffentlicht und von der Ärztekammer als Ärztliche Fortbildung zertifiziert wurde und der im Volltext frei heruntergeladen werden kann (Krankenhaushygiene up to date 18.08.2020).
Impfstoffentwicklung - Fragen über Fragen - 01.10.2020
... wie die Tagesschau lesenswert resümiert (tagesschau.de 01.10.2020)
Virologischer Murmeltiertag: Schulen und KiTas sind tatsächlich nicht... - 01.10.2020
Es ist zwar eigentlich schon alles dazu gesagt worden, aber offenbar noch nicht von allen - so weist auch Jonas Schmidt-Chanasit gerne noch einmal darauf hin: Schulen und KiTas sind bei COVID-19 nicht das Problem (was um sich greifende Schulschließungen aber auch aktuell nicht verhindert....).
COVID-19 in Deutschland - eine amtliche Gesamtübersicht... - 29.09.2020
... liefert der Leiter des Gesundheitsamtes in Frankfurt am Main in der aktuellen Ausgabe der Mitgliederzeitschrift des Hessischen Landesärztekammer (LÄKH 25.09.2020 - hier als PDF)
"Fazit:
Nach anfänglich vielen schweren Covid-19-Verläufen und Todesfällen, die aber nicht zwingend durch SARS-CoV-2 hervorgerufen wurden, werden seit Monaten weniger schwere Erkrankungen mit weniger Krankenhauseinweisungen gemeldet, auch treten Todesfälle seltener auf. Und dies, obwohl die Meldezahlen im August durch die Zunahme an Tests bei Reiserückkehrern aus Risikogebieten bzw. bei Besuchern von großen Familienfeiern deutlich zugenommen haben und in Frankfurt auf gleichem Niveau wie zu Beginn der Pandemie im April 2020 liegen. Eine Übersterblichkeit ist weder in der Gesamtbevölkerung noch in der Gruppe der Hochrisikopatienten (Bewohner von Altenpflegeheimen) zu verzeichnen."
Eine deutschsprachige Übersicht über die Impfstoffentwicklung - 29.09.2020
liefert der NDR (NDR 24.09.2020), englischsprachig sind unverändert die Übersicht des Guardian (Guardian 14.09.2020) oder der New York Times (NYT 24.09.2020) empfehlenswert.
Einen guten Übersichtsartikel vom 23.09.2020 liefert Nature (Krammer 2020 - nicht peer-reviewed).
Und die WHO gibt eine tabellarische Übersicht mit Stand vom 28.09.2020 (WHO 28.09.2020).
Weitere Impfstoffstudie kämpft mit Problemen - 29.09.2020
lt. Tagesschau (tagesschau.de 28.09.2020)
Mein Gott, jetzt hat sie's: Auch die SZ begreift, dass Kinder bei COVID-19 nicht das Problem sind... - 28.09.2020
Kaum wartet man einige wenige Monate und einige Dutzend gleichlautende Studien... (SZ 25.09.2020) - die von Werner Bartens zitierte Original-Metaanalyse, die schon lange, lange Bekanntes pointiert bündelt, findet sich bei JAMA Pediatrics (JAMA 25.09.2020)
Eigentlich zum Lachen, wenn es nicht zum Weinen wäre... - 28.09.2020
... der Haftungsausschluss der Stadt München bei Angstlumpen (muenchen.de - zeitlos - Abruf 28.09.2020). Der von der Stadt München explizit angegebene Link zum Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte wirkt da nur konsequent - dort heißt es:
"Träger der beschriebenen Mund-Nasen-Bedeckungen können sich nicht darauf verlassen, dass diese sie oder andere vor einer Übertragung von SARS-CoV-2 schützen, da für diese Masken keine entsprechende Schutzwirkung nachgewiesen wurde." (BfArM 26.06.2020).
Nicht verlinkt, aber für die Stadt München natürlich eigentlich allererste Anlaufstelle für Informationen, ist das Bayerische Gesundheitsministerium, das zum Theme einer Influenzapandemie aushilft:
"Das Risiko einer Infektion kann durch einen eng anliegenden Mund-Nasen-Schutz (wie er in der Chirurgie und der Intensivmedizin verwendet wird) verringert werden. Einlagige Masken sind unwirksam.
Das generelle Tragen von Atemschutzmasken oder Mund-Nasen-Schutz durch die Allgemeinbevölkerung während einer Influenzapandemie lässt aber keine wesentliche Reduzierung der Übertragung von Influenzaviren erwarten und wird daher auch nicht empfohlen. Denn jede Kontaktperson könnte eine Infektionsquelle sein. Familienangehörige, insbesondere Kinder, und Freunde stellen wegen des engeren Kontakts eine erheblich wirksamere Infektionsquelle dar als zum Beispiel flüchtige Kontaktpersonen in der U-Bahn. Folglich müsste der Mund-Nasen-Schutz ständig, auch zuhause, getragen werden, um wirksam zu sein; dies ist nicht praktikabel." (STMGP - Abruf 29.09.2020)
Impfstoff: "unlikely to be the ultimate solution that many expect"... - 28.09.2020
in einem lesenswerten Originalartikel des Lancet (Lancet 21.09.2020) bzw. seiner Kurzzusammenfassung bei Medscape (medscape 28.09.2020)
Intransparenz bei Astra-Impfstoffstudie - update 28.09.2020
update 28.09.2020: Ein interessanter Artikel der NZZ zum Thema (nzz.ch 26.09.2020)
... trotz aller gegenteiligen Beteuerungen (a-t 2020).
Amerikanische Arzneimittelbehörde FDA im Griff von Trump - 25.09.2020
Eine fundierte Analyse aus dem aktuellen arznei-telegramm (a-t 2020).
Prantl kritisiert Söder scharf für Forderung nach Bundeswehrunterstützung gegen COVID-19 - 25.09.2020
gewohnt klug, obwohl in der SZ (SZ 25.09.2020)
RKI - Zahlentricks mit Toten - 24.09.2020
Am Beispiel der heute vom RKI gemeldeten neuen Todeszahlen für COVID-19 sei einmal mehr beispielhaft die manipulative epidemiologische Inkompetenz der Behörde beleuchtet:
das RKI meldet 19 Tote mehr als am Vortag (RKI 24.09.20) - gleicht man aber die Verstorbenen mit Meldedatum ihrer Infektion ab, so lagen von den 19 acht (!) Meldedaten mehr als 6 Wochen vor dem heute gemeldeten Tod (vier von ihnen lagen im April/Mai!). Damit ist medizinisch ein Versterben an COVID-19 de facto ausgeschlossen... hohe Todeszahlen passen wohl aber grad in's Narrativ der "zweiten Welle"...
COVID-19-Impfstoffstudien: Studiendesign garantiert Erfolg... - 24.09.2020
Im Rahmen der Transparenzinitiative der amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA haben drei der großen Impfstoffhersteller die Studiendesigns ihrer COVID-19-Impfstoffstudien veröffentlicht - ein ungewöhnlicher Schritt. Dies umso mehr, als diese Studien - so ein Artikel in forbes - offenbar die Garantie für einen Erfolg durch willkürliche Definition der Studienziele quasi eingebaut haben (forbes.com 23.09.2020).
Gesundheitsämter: Corona-Warn-App "keine große Unterstützung" - 24.09.2020
... die App - so Amtsärzte - spiele in der täglichen Arbeit der Gesundheitsämter "so gut wie keine Rolle" (tagesschau.de 24.09.2020)
Über die sinkenden COVID-19-Sterberaten in Deutschland (update: und der Schweiz)... - update 23.09.2020
schreibt Christof Kuhbandner von der Universität Regensburg gewohnt klug auf telepolis (heise.de 21.09.2020) - am selben Tag veröffentlicht der Schweizer Infektiologe Pietro Vernazza sehr ähnliche Überlegungen und Berechnungen für die Schweiz (infekt.ch 21.09.2020)
Impfstoff-Tests bisher nicht an Kindern - 23.09.2020
Die NYT weist zu Recht darauf hin, dass alle relevanten Tests für Impfstoffe gegen COVID-19 ohne Beteiligung von Kindern stattfinden (NYT 21.09.2020) - was bedeutet, dass selbst falls ein Impfstoff jemals Marktreife erlangt, dieser entweder völlig unverantwortlich ohne entsprechende Tests auch Kindern verabreicht wird, oder Kinder erst sehr viel später die fragliche Option nutzen können...
Ärzte-KV-Chef in Hamburg: "Das wirklich wahre Leben kommt im beruflichen Alltag der Drostens, Lauterbachs und Brauns nicht vor." - update 23.09.2020
Nein, Herr Drosten, eine Diagnose und ein Laborbefund sind überhaupt nicht das gleiche... - 22.09.2020
Hätte es noch eines Beweises bedurft, wie sehr Labormediziner wie z.B. Virologen sich in vielen Fällen von der Lebens- und Medizinwirklichkeit entfremdet haben: Chefcoronoiker Drosten liefert auch hier prompt... . Mit seiner Aussage "Das Ergebnis einer Labortestung ist immer eine Diagnose, nie ein rohes Testergebnis" (t-online.de 21.09.2020) würde jeder Medizinstudent ab dem 6. Semester durch jede beliebige Prüfung fallen.
Unabhängig von der in Frage stehenden Erkrankung kann egal welcher Laborbefund nie mehr als nur ein Mosaikstein im hochkomplexen diagnostischen Prozess sein - das sehen selbst intelligente Labormediziner so und so findet es sich selbstverständlich auch in einschlägigen Lehrwerken... der Labor(!)medizin (z.B. hier).
Und das gilt selbstverständlich uneingeschränkt auch für die von Drosten maßgeblich entwickelte SARS-CoV-2-RT-PCR - sie weist kleinste Spuren viraler Erbinformation mit einem Verstärkungsverfahren nach, dass buchstäblich in vielen Fällen aus einer Mücke einen Elefanten machen kann.
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Die PCR ermöglicht - ohne Angabe der durchlaufenen Verstärkungszyklen (wie es die Regel ist) - keinerlei Angaben über die beim Patienten nachgewiesene Virusmenge.
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Die PCR ermöglicht keinerlei Aussage darüber, ob die Erbinformation von noch infektiösen Viren stammt oder von Virusruinen z.B. nach durchlebter COVID-19-Erkrankung.
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Die PCR ermöglicht damit keinerlei Aussagen darüber, ob der betreffende Mensch ansteckend ist.
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Die PCR ermöglicht überhaupt keine Ausagen darüber, ob der betreffende Mensch erkrankt ist.
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Die PCR ermöglicht im Falle eines positiven Testergebnisses - ohne eine Kontrolle durch z.B. einen zweiten Test - nicht einmal die Aussage darüber, ob der Test "echt" oder "falsch" positiv ist.
Und: niemand in Deutschland - auch Herr Drosten nicht - weiß, wie genau und sorgfältig die PCR-Tests tatsächlich durchgeführt werden in den Labors:
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Verwenden sie - wie empfohlen - zwei verschiedene Abschnitte der Erbinformation (was sicherer ist), oder nur eine (was die WHO ausnahmsweise in der Hochphase der Pandemie erlaubte und was natürlich bequemer, aber auch wesentlich ungenauer ist)?
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Ab welcher Anzahl von notwendigen Verstärkungszyklen geben die Labors eine PCR als "positiv" aus?
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Wie stellen Labors sicher, dass "positive" Ergebnisse wirklich auch "echt positiv" sind? Wirklich gegentesten mit einem zweiten Test?
Ob und in welchem Umfang das zweifelsfrei unvermeidbar vorhandene Problem der Falschpositivrate der PCR tatsächlich eine Rolle spielt oder ob und in welchem Umfang hier effektiv gegengesteuert wird, weiß niemand. Unvorstellbarerweise nicht das Robert Koch-Institut (persönliche E-Mail-Kommunikation), nicht das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Bayern (persönliche E-Mail-Kommunikation), nicht irgendein Verband von Laborärzten - weil es hier keine konkreten Vorschriften gibt und Empfehlungen (z.B. des RKI zum Vorgehen bei positiven Tests gerne vom Tisch gefegt werden (s. t-online-Artikel oben).
Aber vielleicht ist es keine uneingeschränkt gute Idee, zu Qualität und Wert der Tests ihren Erfinder zu fragen oder diejenigen, die mit den PCR-Massentestungen derzeit die Lizenz zum Geld drucken erhalten haben (und die im Sinne der Profitmaximierung vermeidbaren Zusatzaufwand wie Doppeltestungen sicher gerne vermeiden...)...
Über die sinkenden COVID-19-Sterberaten in Deutschland... - 21.09.2020
schreibt Christof Kuhbandner von der Universität Regensburg gewohnt klug auf telepolis (heise.de 21.09.2020)
"Zweite Welle ist ein Labor-Tsunami" - 21.09.2020
résumiert klug die Ärztekammer Ober-Österreich (tips.at 18.09.2020) - eine Einschätzung, die 1 : 1 auf Deutschland übertragbar ist.
Corona-Warn-App "ein Flop" - 19.09.2020
sagte Friedrich Merz (tagesschau.de 19.09.2020) und auch im Öffentlichen Gesundheitsdienst schwindet die Begeisterung (presse-augsburg.de 18.09.2020).
In der Sache Freistaat Bayern ./. Hippokrates - Bayerisches Verwaltungsgericht hebt mal eben die ärztliche Schweigepflicht auf... - 18.09.2020
In einem Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichtes Würzburg (VGH Würzburg W 8 E 20.130) wird zugunsten des Vermummunsgebotes mal eben en passant die ärztliche Schweigepflicht kassiert - es geht zwar vordergründig "nur" um die Ablehnung eines Antrags auf einstweilige Anordnung zum Thema Angstlumpen, in der Begründung führt das Gericht aber als einen der Hauptkritikpunkte an den umstrittenen ärztlichen Attesten auf, dass diese keine konkreten Angaben zu den medizinischen Gründen für die Befreiung (also: keine Diagnosen) enthielten. Eine aberwitzige Begründung, schließlich enthalten aus guten Gründen auch andere ärztliche Atteste (z.B. Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen) genau diese sensiblen Daten nicht - weil sie weder den Schulleiter, noch den Arbeitgeber irgend etwas angehen.
Die ärztliche Schweigepflicht ist eine der ältesten Rechtsregeln der Menschheitsgeschichte, sie ist als Fundament des Vertrauensverhältnisses zwischen Ärzten und Patienten die Grundlage jeder ärztlichen Behandlung und ihre Akzeptanz durch die Judikative ist konstituierendes Merkmal eines Rechtsstaates.
Die Argumentation der Würzburger Richter ist für Ärztinnen und Ärzte nichts weniger als die richterliche Anstiftung zum Rechtsbruch, ich habe mir daher erlaubt, in dieser Angelegenheit sowohl die Bayerische Landesärztekammer, als auch den Bayerischen Landesbeauftragten für den Datenschutz, Herrn Prof. Dr. Thomas Petri einzuschalten...
Streeck warnt vor "destruktivem Alarmismus" und "unseriösen" Spekulationen über Impfstoffe - 17.09.2020
in einen Interview mit dem Handelsblatt (handelsblatt.de 16.09.2020).
Übersicht COVID-19-Impfstofftechnologie - 17.09.2020
Eine graphisch gut gemachte Übersicht über die verschiedenen, bei der Entwicklung von COVID-19-Impfstoffen verwendeten Impfstofftechnologien findet sich bei Nature (nature.com 28.04.2020- hier als PDF) - man muss hier den Nerds einige Euphemismen nachsehen (kein Mensch weiß, ob mRNA-Impfstoffe "safe" sind oder sein werden...), aber die komplexe Materie ist verständlich dargestellt.
Auch hier finden sich allgemeine Infos zu Impfstoffen, speziell mRNA- oder Virus-Vektor-Impfstoffen.
Polit-Impfungen auch in China - 16.09.2020
... wie dieser Videobericht der SZ zeigt (SZ 16.09.2020).
Wie beruhigend zu sehen, dass in diesen drei großen Forschungsnationen (USA, Russland, China) allein philanthrope und rein wissenschaftliche Überlegungen die Strategie der Impfstoffentwicklung bestimmen...
Der Kampf um Sputnik V - 16.09.2020
Die Art und Weise der Zulassung (bzw. "Registrierung") des weltweit ersten COVID-19-Impfstoffs und seine flächendeckende Anwendung in Russland hat in der wissenschaftlichen community weltweit für scharfe Kritik gesorgt - grundlegende Sicherheitsprinzipien seien ignoriert und bei Seite gefegt worden.
Als Antwort gelang es einem Autorenteam des russischen Gesundheitministeriums, in der eigentlichen renommierten Zeitschrift Lancet einen Artikel zu diesem Impfstoff und den zu Grunde liegenden Forschungsergebnissen zu veröffentlichen (Logunov 2020 - Zusammenfassung hier im MDR).
Dieser Artikel hat nun wieder einen offenen Brief zahlreicher Wissenschaftler provoziert, die die russische Veröffentlichung in deutlichen Worten kritisieren, Graphiken von Messergebnissen für unplausibel erklären etc. (Bucci 2020 - Zusammenfassung hier in einem Artikel der ebenfalls renommierten Nature).
Eine hervorragende Übersicht über den Stand der internationalen Impfstoffentwicklung gegen SARS-CoV-2 findet sich unverändert beim Guardian.
US-Impfologe warnt vor überzogenen Erwartungen an Impfstoffentwicklung - 15.09.2020
Einer der weltweit renommiertesten Impfologen, der Amerikaner Paul Offit (Herausgeber der "Bibel der Impfologie": Vaccines), warnt in einem sehr langen und sehr anspruchsvollen Interview sehr differenziert und fundiert vor überzogenen Erwartungen vor allem an eine schnelle und sichere Impfstoffentwicklung (medscape 15.09.2020)
"Die Angst muss weg" - NZZ zur epidemischen Lage nationaler Tragweite - 15.09.2020
Die NZZ deckt in einem lesenswerten Artikel auf, wie - vorsichtig formuliert - fadenscheinig die Argumentation der Bundesregierung ist, mit der sie am Aussetzen demokratischer Grundspielregeln festhält (NZZ 15.09.2029).
"Panikmodus ausschalten" - KBV-Chef rät zur Lockerung der Maßnahmen - 11.09.2020
Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, rät in einem Interview zum Lockern der bestehende Coronoia-Maßnahmen (businessinsider.de - 11.09.2020).
Söder der Juristenschreck - Grundrechtseinschränkungen dokumentieren? Warum das denn... - 10.09.2020
Ein angestrebtes juristisches Verfahren zur Überprüfung der coronoiabedingten Grundrechtseinschränkungen in Bayern fördert zu Tage, wie hier das Zustandekommen von Beschlüssen solcher Tragweite dokumentiert wird: nämlich gar nicht... (BR.de 10.09.2020).
Söder der Kinderschreck - Regieren mit Angst und Schrecken 2 - 10.09.2020
Auf die Frage einer 10-jährigen Schülerin an den Bayerischen Ministerpräsidenten Söder während eines Radiointerviews, ob denn irgendwann wieder ein (Schul-)Leben ohne Maske möglich sei, antwortete dieser, nicht, bevor Corona "besiegt" sei - bis dahin müsse man Maske tragen und sich an die Regeln halten, weil sonst der Tod von Eltern und Großeltern die Folge sein könne... (RT1-Radio, nachzuhören auf Youtube oder facebook - vom Sender in persönlicher Korrespondenz als authentisch verifiziert).
COVID-19 in Europa - eine Übersicht - 10.09.2020
... findet sich hier (nachdenkseiten.de 09.09.2020).
COVID-19-Impfstoffstudie wegen schwerer Nebenwirkung gestoppt - update 10.09.2020
update 10.09.2020: Schon im Juli war die Studie einmal gestoppt worden wegen neurologischer Symptome eines Teilnehmers. Die Symptomatik wurde dann aber nur einer nach der Impfung neu aufgetretenen Multiplen Sklerose zugeschrieben, hatte also mit dem Impfstoff sicher nichts zu tun - na dann... (Statnews 09.09.2020)
Die Firma Astra Zeneca teilte mit, die Phase III-Studie ihres mit der Universität Oxford gemeinsam entwickelten COVID-19-Impfstoffkandidaten gestoppt zu haben, da bei einem der Teilnehmer eine "suspected serious adverse reaction" aufgetreten sei (STAT 08.09.2020). Die New York Times wurde hier genauer und berichtete von einer so genannten Transversen Myelitis, einer entzündlichen Erkrankung des Rückenmarks, die häufig mit Querschnittslähmungen einher geht und oft durch virale Infekte ausgelöst wird (NYT 08.09.2020). Natürlich ist der ursächliche Zusammenhang zur Impfung derzeit nicht bewiesen und genauso natürlich deeskaliert Astra Zeneca und nennt das ganze einen völlig normalen, häufig auftretenden Vorgang...
Netzwerk Evidenzbasierte Medizin kritisiert fehlende Wissenschaftlichkeit bei COVID-19 - 07.09.2020
Das EbM-Netzwerk weist in seiner aktualisierten Stellungnahme zu COVID-19 fachkundig auf die zahllosen wissenschaftlich nicht geklärten Fragen und auf den of unwissenschaftlichen Umgang mit der Pandemie hin.
Es ist dies m.E. die derzeit beste Gesamtdarstellung von Wissen und Nicht-Wissen zu COVID-19 und den in Deutschland ergriffenen Maßnahmen.
Fazit in der Originalversion: "Der momentan zu verzeichnende Anstieg an Test-positiven ohne gleichzeitige Zunahme von Hospitalisierungen, Intensivbehandlungen und Todesfällen rechtfertigt derzeit keine einschneidenden Maßnahmen, die über die übliche Hygiene hinausgehen." (EBM 04.09.2020).
Am 08.09. änderte ein update diese Version zu: "Der momentan zu verzeichnende Anstieg an Test-positiven ohne gleichzeitige Zunahme von Hospitalisierungen, Intensivbehandlungen und Todesfällen rechtfertigt derzeit keine einschneidenden Maßnahmen, sofern diese nicht durch hochwertige Forschung vorab geprüft oder parallel begleitet sind." (EBM 08.09.2029)
US-amerikanische Arzneimittelbehörde zu Trump-hörig? - 04.09.2020
Das industrieunabhängige arznei-telegramm übt scharfe Kritik an der Zulassungs- und Empfehlungspolitik der amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA - diese beuge sich bei COVID-19 zunehmend konkretem politischen Druck des US-Präsidenten und verstieße dabei "eklatant" gegen jeden wissenschaftlichen Standard. Das a-t nennt Behauptungen des FDA-Präsidenten auf einer Pressekonferenz mit Trump zur Notfallzulassung von Rekonvaleszentenplasma "offensichtlichen Unsinn" und schlussfolgert: "Jahrzehntelang galt die FDA als Blaupause für eine Arzneimittelbehörde, die für akkurate und wissenschaftsbasierte Entscheidungen im Sinne von Patienten und Fachkreisen steht. Derzeit ist beinahe täglich zu beobachten, wie Qualität und Standards bei FDA-Entscheidungen abnehmen beziehungsweise missachtet werden." (blitz-a-t vom 04.09.2020)
Auch der Herausgeber eines internationalen medizinischen Nachrichtenportals kritisiert den Chef der amerikanischen Arzneimittelbehörde, der FDA, scharf wegen dessen vermeintlich unwissenschaftlichen und politisch motivierten Empfehlungen und Veröffentlichungen - es ist halt Wahlkampf in God's own country... (Medscape 04.09.2020)
Cui bono? - 04.09.2020
Ein lesenswerter Artikel des Multipolar-Magazins vom möglichen politischen "Nutzen", der mit dem Aufrechterhalten der Coronoia verbunden sein könnte... (Multipolar 04.09.2020).
Die Jagd des Hundes nach dem eigenen Schwanz - PCR-Tests zu genau? 04.09.2020
Hier findet sich die Übertragung eines vielbeachteten Artikels der NYT (New York Times 29.08.2020) in's Deutsche und auf deutsche Verhältnisse (heise.de 03.09.2020).
Schrappe und Co, Klappe die Vierte - 31.08.2020
Das Team von Fachleuten um den Bremer Sozialforscher Bernd Glaeske hat die vierte Bestandsaufnahme der Pandemie geliefert (Schrappe 31.08.2020) - keine "alternativen Fakten", aber eine sehr fundierte und differenzierte alternative Interpretation der vorliegenden Fakten.
Auch in Bayern Masken im Unterricht - auch befristeter Schwachsinn bleibt vor allem: Schwachsinn - 31.08.2020
Die bayerische Staatsregierung dekretierte heute eine "vorübergehende" Maskenpflicht im Unterricht an allen Nicht-Grundschulen - zunächst befristet auf 2 Wochen (SZ vom 31.08.2020).
Über die wissenschaftliche Hirnlosigkeit dieses Aktes populistischer Macher-Politik ist hier schon genug geschrieben worden (s. u. "Maskenpflicht für Kinder"), dies umso mehr, als in Abhängigkeit von der aktuellen kumulativen 7-Tage-Inzidenz erneut vor allem Einschränkungen des Schulunterrichtes in Aussicht gestellt werden, somit auch die bayerische Staatsregierung die mittlerweile x-fach wissenschaftlich nachgewiesene völlige Bedeutungslosigkeit von KiTas und Schulen für die Epidemiologie von COVID-19 weiterhin aus politischer Opportunität ignoriert... .
Prantl: Infektionsschutzgesetz ist das neue Grundgesetz - 31.08.2020
Heribert Prantl weist klug und lesenswert auf diese de facto Änderung unserer Verfassungssituation hin (SZ vom 30.08.2020)
Prantl zu Schulschließungen - 09.08.2020
Heribert Prantl wie gewohnt klug und lesenswert zu den jetzt schon wieder um sich greifenden Schulschließungen (SZ 09.08.2020)
Gesundheitsämter: familiäre Isolationshaft für Kinder mit COVID-19 - update 09.08.2020
Update 09.08.2020: Trotz wortreicher Dementis und wenig überzeugender Versuche, diese Strategien der Kindesmisshandlung und Elternrechtsmissachtung als unrealistisches worst-case-Szenario darzustellen (Landkreis Karlsruhe 06.08.2020), scheint die Idee flächendeckend Schule zu machen: die Diakonie sucht mittlerweile gezielt Fachkräfte für die "Inobhutnahme" betroffener Kinder und Jugendlicher - sprich: dafür diese COVID-19-Kontaktverdächtigen aus ihren Familien zu reissen und zu kasernieren... die gesuchten Arrest-Aufseher könnten aber sicher sein, die so Eingesperrten mit "großzügigen Handy- und Medienregelungen [inklusive eines] Netflix-Account" ruhigstellen und ihrer dieser unglaublichen Tätigkeit in einem "christlichen, werteorientierten Arbeitsumfeld" nachgehen zu können... na dann.... (Diakonie 06.08.2020).
Einer Pressemitteilung des Deutschen Kinderschutzbundes zu Folge sind Fälle bekannt geworden, in denen Gesundheitsämter die häusliche Isolation von mit SARS-CoV-2 infizierten Kindern vom Rest der Familie angeordnet haben unter der Androhung, die Kinder andernfalls aus eben dieser Familie zu nehmen (DKSB 31.07.2020).
Sollte sich dies bestätigen, wäre es an wissenschaftsfernen Schwachsinn und vorsätzlicher behördlicher Kindswohlgefährdung kaum noch zu überbieten.
Statistik von der Insel - Der Guardian über deutsche COVID-19-Zahlen - 07.08.2020
Jetzt beteiligen sich schon international eigentlich seriöse Medien wie der britsche Guardian an der statistischen Verwirr- und Verdummungsstrategie mit den Zahlen des RKI. Am 07.08. schreibt der Guardian auf seinem Corona-Blog von einem Dreimonats-Hoch der deutschen Zahlen und sieht ein Gespenst umgehen in Europa - das Gespenst der zweiten Welle: "Germany records another three-month high in daily cases. The Robert Koch Institute said Germany had registered another 1,147 cases to midnight on Thursday, raising more alarms about a second wave of cases in Europe." (Guardian 07.08.2020)
Das altbekannte Muster - irgendwie formal aus den Testzahlen herauslesbar aber inhaltlich natürlich ein statistischer salto mortale:
es stimmt: mehr als 1100 positive Testergebnisse (nicht: Neuinfektionen) wurden zuletzt in der Kalenderwoche 19 gemeldet - damals wurden allerdings "nur" gut 403.000 Test pro Woche gemacht (mit einer Testpositiven-Quote von 2,7%). In der letzten erfassten KW 31 waren es dann aber über 570.000 Tests (von denen gerade 1% positiv war) - das sind über 40% mehr als in der KW 19. Wäre die Häufigkeit von COVID-19 in der Bevölkerung ("Prävalenz") in der KW 31 also (wieder) genauso hoch wie in der KW 19 (und der Guardian unterstellt das ja mit seiner Darstellung), hätte man also auch in etwa 40% mehr positive Testergebnisse erwartet...
(Quelle: RKI. EpiBull 32/33 2020)
Hier dann mit hoffentlich nur schlichtem Gemüt die absoluten Zahlen der positiven Tests aus beiden Kalenderwochen zu vergleichen, zeugt tatsächlich im günstigsten Falle von statistischem Analphabetentum - im weniger günstigen Falle von bösem Willen... .
Maskenpflicht für Kinder - Ist es auch Schwachsinn, so hat es doch Methode... - update 07.08.2020
Update 07.08.2020: In einem offenen Brief an die nordrhein-westfälische Kultusministerin verleihen zahlreiche Ärztinnen, Ärzte, Lehrerinnen und Lehrer aus NRW ihren Sorgen und ihrem Unmut über die auch dort dekretierte Maskenpflicht für Kinder Ausdruck (WDR 06.08.2020).
Update 05.08.2020: So unvorstellbar es angesichts der überwältigenden wissenschaftlichen Evidenz zum Thema COVID-19, Kinder und Schulen scheint - die "Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina" entblödet sich nicht, dennoch eine Maskenpflicht für Kinder im Klassenraum zu empfehlen (Leopoldina 05.08.2020). Vielleicht verwundert dieser Tiefpunkt wissenschaftlicher Qualität weniger, wenn man bedenkt, dass Chefcoronoiker Christian Drosten laut Tagesschau (tagesschau.de 05.08.2020) hier wesentlich mitgewirkt hat - Drosten war ja schon mit seiner international methodisch massiv angezweifelten und belächelten Viruslast-Studie und ihrer enthaltenen Forderung nach Beibehalten von KiTa- und Schulschließungen nicht als Fürsprecher des Kindeswohls aufgefallen und von kinderärztlichen Fachgesellschaften scharf kritisiert worden (s. hier).
Und selbst wenn dies den wissenschaftlichen Duktus dieses blogs kurz und absichtlich verlässt - wenig scheint das coronoide duo infernal Drosten/Wieler (auch er bei der Leopoldina-Stellungnahme beteiligt) so gut zu charakterisieren, wie diese Fotomontage
(Quelle: facebook.com)
Auch wenn es Shakespeare mutmaßlich nicht recht wäre, ihn für die neueste Eskapade des Hauses Söder in Anspruch zu nehmen - nichts anderes charakterisiert das Verhängen einer Maskenpflicht an bayerischen Schulen (ja, auch an Grundschulen) ab dem kommenden Schuljahr (km.bayern.de 31.07.2020) treffender als dieses Zitat Lord Polonius'... .
Schwachsinn, weil
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die Evidenz, dass Kinder bei der Verbreitung von COVID-19 keine relevante Rolle spielen, täglich wächst und jenseits der Charité längst nicht mehr ernsthaft in Frage gestellt wird (siehe z.B. hier)
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die Evidenz, dass Schulen im Infektionsgeschehen unproblematische Räume für Schüler und Lehrer (!) sind, ebenfalls überwältigend ist (siehe z.B. hier)
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die Evidenz, dass so genannte Alltagsmasken überhaupt einen relevanten Einfluss auf das Infektionsgeschehen haben, hingegen mehr als fragwürdig ist (siehe z.B. hier)
- die Erwartung, dass Grundschüler diese Stofffetzen so handhaben könnten, dass von ihnen nicht auch noch eine erhöhte Infektionsgefahr für andere Erreger (die sich in diesen Angstlumpen pudelwohl fühlen (Streeck 2020 - NOZ 10.06.2020)) ausgeht, unrealistisch ist.
Methode, weil
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hier eine ganze Generation systematisch lernt, Mitmenschen und Mitschüler primär als existentielle Bedrohung wahrzunehmen
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hier eine ganze Generation systematisch lernt, ein eigentlich normales und (s.o.) ungefährliches Miteinander als angstbesetzten Albtraum zu erleben.
Ganz gemäß des Zitats von Chefcoronoiker Drosten, Masken seien vor allem eine "Erinnerung für Alle an den Ernst der Lage!" (Man beachte das Ausrufezeichen) (twitter.de - ohne Datum).
Eine Maskenpflicht für Erwachsene beim Bäcker oder in der S-Bahn mag medizinisch mehr als fragwürdig, ja, wissenschaftlich lächerlich sein, verängstigend, sozial und kulturell destruktiv und in der Problemlosigkeit ihrer Akzeptanz durch die Betroffenen gesellschaftspolitisch beängstigend.
Eine Maskenpflicht für Kinder bei COVID-19 ist - meiner fundierten kinderärztlichen Überzeugung nach - nicht mehr und nicht weniger als ein Verbrechen.
Streeck: Plädoyer wider die Hysterie - 05.08.2020
In einem Interview mit t-online plädiert Hendrik Streeck für einen wesentlich gelasseneren Umgang mit COVID-19 (t-online.de 05.08.2020).
Rolf Karpenstein: Danke, ich denke lieber selber - 05.08.2020
Ein nicht mehr taufrischer, aber sehr lesenswerter Kommentar des Rechtsanwaltes Rolf Karpenstein im Deutschlandfunk (deutschlandfunkkultur.de 20.07.2020).
Ramelow: Anonymität der Corona-Warn-App nicht gewährleistet - update 06.08.2020
Laut dem Thüringischen Ministerpräsidenten Bodo Ramelow sei die Erfassung der Meldedaten über die Corona-Warn-App derzeit nicht in jedem Fall anonym. Da unverändert zu wenig amtliche, anonymisierte Meldebögen vorlägen und nur etwa die Hälfte der Labors digital an die App angebunden ist (heise.de 06.08.20), müssten viele Betroffene die Meldung unter Angabe von Namen und Telefonnumer per Hotline durchführen, was die zugesicherte Anonymität natürlich konterkariert (Rheinische Post 05.08.2020)
"Die Schulen zu schließen ist effektiv, wenn wir den Kindern schaden wollen" - 04.08.2020
... so fasste Wieland Kiess, der Direktor der Kinderklinik Leipzig den Teil der Studienergebnisse der Sächsischen Schulstudie zusammen, der sich mit den Auswirkungen der Schulschließungen auf Kinder beschäftigt hat. Die Kinder verlören an Lebensqualität - das träfe vor allem die sozial schwächeren Gruppen. Die Tagesstruktur fehle, die Nutzung von elektronischen Medien steigd und die Kinder hätten keinen Kontakt mehr zu Gleichaltrigen (Sächsische Zeitung 03.08.2020).
Der Teil der Studie, der sich mit der Rolle der Kinder für die COVID-19-Pandemie beschäftigte, bestätigte Altbekanntes: Kinder spielten im Infektionsgeschehen praktisch keine Rolle - Schulschließungen entbehrten - so Kiess auf der Pressekonferenz bei der Vorstellung der Studie - jeder wissenschaftlichen Evidenz.
Eine gute Gesamtübersicht über die Studienergebnisse (und die einer ähnlichen Studie der Univerität Leipzig) findet sich beim MDR (MDR 03.08.2020 ) und kürzestgefasst in diesem Video des MDR.
Gérard Krause, Leiter der Epidemiologie am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig, sieht die Leipziger Studie in einer Reihe ähnlicher internationaler Untersuchungen: "... es verdichtet auch mit diesem Ergebnis mehr und mehr die Evidenz, dass Kinder im Vergleich zu Erwachsenen eher weniger als stärker an der Übertragung des Virus beitragen", sagte Krause im Gespräch mit ZDFheute (zdf.de 03.08.2020). "Wenn Kinder infiziert sind, dann haben sie sich die Infektion eher bei Erwachsenen geholt. Es ist eher nicht so, dass Kinder dazu beitragen, dass Erwachsene Infektionen bekommen. Das ist eine wichtige Erkenntnis."
Die Forderung nach dem unbedingten Verzicht auf (erneute) Schulschließungen wird auch von der UN geteilt: Generalsekretär Antonio Guterres warnt vor einer "Katastrophe für eine ganze Generation". Dass die Schülerinnen und Schüler sicher zurück in den Unterricht gehen könnten, müsse oberste Priorität haben, so Guterres. Mitte Juli seien in rund 160 Ländern die Schulen geschlossen gewesen. Davon sei mehr als eine Milliarde Schüler betroffen, mindestens 40 Millionen Kinder hätten die Vorschule versäumt. "Jetzt stehen wir vor einer Katastrophe für eine ganze Generation, durch die unermessliches menschliches Potenzial verschwendet, jahrzehntelanger Fortschritt untergraben und tief verwurzelte Ungleichheiten verschärft werden könnten", wird Guterres von der Tagesschau zitiert (tagesschau.de 04.08.2020)
Die ganze Stellungnahme der UN zum Start der neuen Bildungsinitiative finden Sie hier (UN 03.08.2020).
Doch man sieht nur, die im Licht sind... über die Dunkelziffer bei COVID-19 - update 04.08.2020
Update 04.08.2020: Auch in Italien scheinen etwa sechs mal mehr Menschen tatsächlich mit COVID-19 infiziert zu sein, als die bisherigen Zahlen annehmen ließen - eine Seroprävalenzstudie der italienischen Statistikbehörde ISTAT fand bei durchschnittlich 2,5% der untersuchten Italiener Antikörper, wobei es jedoch gravierende regionale Unterschiede gab (ISTAT 03.08.2020). Auch hier gilt: wesentlich mehr unerkannt Infizierte bedeutet wesentlich geringere Infektionssterblichkeit (infection fatality rate) als bisher behauptet.
Die Gefahr einer ominösen zweiten Welle wird gerne mit dem Hinweis darauf begründet, dass sich ja auch in von COVID-19 stark betroffenen Regionen bislang nur bei verhältnismäßig wenigen Menschen Antikörper nachweisen ließen, der Anteil der uneingeschränkt Empfänglichen also unverändert hoch sei.
Die US-amerikanischen CDC haben in einer aktuellen Untersuchung von 10 durch COVID-19 stark betroffenen Teilen der USA (darunter New York und San Francisco) Serumproben auf SARS-CoV-2-Antikörper untersucht und die gefundenen Ergebnisse mit den jeweiligen Meldezahlen der Regionen verglichen. Die Studie schätzt, dass bis zu 24 mal mehr Infektionen auftraten, als gemeldet wurden (im Durchschnitt deutlich mehr als 10 mal so viel) - eine Zahl, die für alle Berechnungen von Fall- oder Infektionssterblichkeiten natürlich eine immense Bedeutung hat, da sie den Nenner des Bruchs Komplikationen pro Fallzahl oder Tote pro Infizierte wesentlich vergrößert ... (Havers 2020).
WHO skeptisch zu COVID-19-Impfstoff - "there’s no silver bullet at the moment and there might never be" - 04.08.2020
.. so die Stellungnahme des WHO-Generalsekretärs zu Beginn der Pressekonferenz am 03.08.2020 (WHO 03.08.2020):
"A number of vaccines are now in phase three clinical trials and we all hope to have a number of effective vaccines that can help prevent people from infection. However, there’s no silver bullet at the moment and there might never be."
Das "neue Coronavirus" - gar nicht soooo neu... - update 03.08.2020
Update 03.08.2020: Neuere Daten zur T-Zell-Immunität stützen die Vermutung einer relevanten Hintergrundimmunität gegen SARS-CoV-2, hervorgerufen durch den Kontakt zu anderen Corona-Viren, die Teil des Spektrums normaler Erkältungserreger sind. Einer Studie der Universität Tübingen zu Folge könnten über 80% der bisher nicht an COVID-19 erkrankten Bevölkerung T-Zellen besitzen, die über diesen Mechanismus eine gewisse Reaktivität auch gegen SARS-CoV-2 erworben haben (Nelde 2020). Eine Übersicht über verschiedene Studien, die grundsätzlich alle die Tübinger Ergebnisse bestätigen, findet sich hier (Sette 2020). Die klinische Bedeutung dieser immunologischen Beobachtung ist jedoch unklar: "Would these memory T cells be helpful for protecting you against Covid-19 disease, that's the huge question," sagte der Co-Autor der Sette-Studie CNN "We don't know if [the T cells] are helpful or not, but we think it's reasonable to speculate that they may be helpful." (CNN 02.08.2020)
Zu Beginn der Pandemie war dies ja ein ganz zentraler Punkt: ein ganz neues Virus, bisher nirgendwo aufgetaucht, daher auch gar keine Immunität in der Bevölkerung und deshalb sind alle soo gefährdet... .
Es mehren sich die Anzeichen, dass dieser Narrativ wohl neu erzählt werden muss - nachdem auch hartnäckige Coronoiker allmählich eine "Hintergrundimmunität" als einig mögliche Erklärung für viele beobachtete Phänomene einräumen müssen, mehren sich die Anzeichen, dass SARS-CoV-2 schon viel früher als bisher gedacht in Europa präsent war: nachdem in Italien schon Abwasserproben vom 18.12.2019 positiv auf das Virus getestet wurden (news-medical.net 20.06.2020), haben jetzt spanische Forscher schon in Proben vom 12.03.2019 SARS-CoV-2 im Abwasser von Barcelona nachweisen können (Chavarria-Miró 2020).
Kanadische Forscher gehen nach eingehenden molekulargenetischen Analysen und Rekonstruktionen von Virus-Stammbäumen sogar davon aus, dass SARS-CoV-2, wenn auch mit noch leicht anderen Eigenschaften, schon seit 2013 zirkuliert und Menschen infiziert (Brintnell 2020).
Maskerade - die Wissenschaft verhüllt beschämt ihr Antlitz... - update 30.07.2020
Update 30.07.2020: Vielleicht erinnern sich aufmerksame Leser/innen noch an den Tönnies-Ausbruch Ende Juni in Gütersloh - dort hatten sich mutmaßlich mehr als 1500 meist ausländische Mitarbeiter eines Schlachthofes infiziert (woraufhin als erste Maßnahme wie immer erst einmal die Schulen geschlossen wurden...).
Dieser Ausbruch wurde mittlerweile wissenschaftlich aufgearbeitet, die meisten der Ergebnisse - vor allem die, die dazu angetan sind, den Narrativ der Coronoia zu erzählen - füllten ausgiebig die Medienberichte der letzten Tage: Ausbreitung über Entfernungen bis zu 8 Meter etc. ... . (z.B. Spiegel.de 23.07.2020).
Ein wesentlicher Aspekt jedoch bleibt in der Berichterstattung unerwähnt: bei Tönnies galt - so führt es auch die Studie zum Ausbruch auf - strenge Maskenpflicht: "Simple one-layer face masks were made compulsory", dies wurde auch während unangekündigter Kontrollbesuche der zuständigen Behörden überprüft (Günther 2020).
Da ist man doch froh, dass die Masken mit der ihnen eigenen Effektivität Schlimmeres verhindert haben - wer weiß, wie viele Kilometer die Aerosole sonst...
Update 09.07.2020: Der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit vom renommierten Bernhard-Nocht-Institut kritisiert im Hamburger Abendblatt die "Daueraufgeregtheit" von Adabei Karl Lauterbach scharf und plädiert klar für einen Verzicht auf eine Maskenpflicht im Einzelhandel immer dort, wo ein Mindestabstand eingehalten werden könne (Hamburger Abendblatt 08.07.2020). Schmidt-Chanasit nennt Lauterbachs Äußerungen "vollkommen falsch", "hochgefährlich" und eine "dysfunktionale Dramatisierung", sie führten "... zu einer Dauer-Aufgeregtheit und können zu einer Corona-Müdigkeit führen.[…] Das ist hochproblematisch aus dem Blickwinkel der Pandemie-Bekämpfung. Ich weiß nicht, warum er das macht."
Im virolokratischen Diskurs der letzten Tage wurde der messianisch verklärte Impfstoff mittlerweile ergänzt um KiTa-Schließungen als Generalabsolution für kriminelle Fleischbarone und die Maskenpflicht als quasi Büßergewand für alle... eine eindrucksvolle Trinität... .
Die allenthalben mit Nachdruck erhobene und mit politischem Furor verteidigte Forderung, alle – egal ob gesund oder kränkelnd oder krank – müssten in der Öffentlichkeit so genannte Mund-Nasen-Bedeckungen tragen, um die berüchtigte Zweite Welle... setzt ja gedanklich einige Prämissen voraus, derer man sich bewusst sein muss, um ihre Stichhaltigkeit in einem zweiten Schritt zu überprüfen.
Diese Prämissen also lauten:
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auch beschwerdefreie Menschen stellten für andere ein epidemiologisch relevantes Infektionsrisiko dar – dies muss eine implizite Annahme sein, denn sonst könnte das Vermummungsgebot nur auf Menschen mit Symptomen von Atemwegsinfekten beschränkt werden (von denen man berechtigt annimmt, dass sie infektiös für andere sind).
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Mund-Nase-Bedeckungen reduzierten dieses Risiko in epidemiologisch relevantem Umfang.
Die WHO, die zu Beginn der Pandemie das generelle Tragen so genannter Behelfsmasken noch vehement kritisierte hat, anlässlich der halbherzigen (s.u.) Änderung ihrer Empfehlung Anfang Juni die vorliegende wissenschaftliche Evidenz zu diesem Thema systematisch gesichtet und dargestellt (WHO 05.06.2020).
Die Datenlage zur Übertragung durch symptomlos Infizierte fasst die WHO wie folgt zusammen [Hervorhebungen von mir]:
„Current evidence suggests that most transmission of COVID- 19 is occurring from symptomatic people to others in close contact […] people who do not have symptoms may be able transmit the virus to others […] asymptomatically-infected individuals are much less likely to transmit the virus than those who develop symptoms.
The available data, to date, on onward infection from cases without symptoms comes from a limited number of studies with small samples that are subject to possible recall bias and for which fomite transmission cannot be ruled out.“
Zusammengefasst könnte es in seltenen Fällen auch eine Übertragung durch asymptomatische SARS-CoV-2-Infizierte geben, die dies nahelegenden Studienlage ist (6 Monate nach Beginn der Pandemie) mit dünn aber noch schmeichelhaft beschrieben.
Und zur Frage des Tragens von Masken durch Gesunde in der Öffentlichkeit ist die Aussage der WHO sogar noch klarer:
„At present, there is no direct evidence (from studies on COVID- 19 and in healthy people in the community) on the effectiveness of universal masking of healthy people in the community to prevent infection with respiratory viruses, including COVID-19. […]
At the present time, the widespread use of masks by healthy people in the community setting is not yet supported by high quality or direct scientific evidence and there are potential benefits and harms to consider.“
Angesichts dieser klaren Feststellungen der WHO verwundert die dann doch ausgesprochene Empfehlung zum Maskentragen in der Öffentlichkeit – die WHO schränkt diese dann aber auch gleich wieder ein, z.B. auf Situationen „if there is community transmission and there is is limited or no capacity to implement other containment measures such as contact tracing, ability to carry out testing and isolate and care for suspected and confirmed cases“.
In Deutschland ist angesichts der aktuellen Zahlen positiver Testergebnisse das einzig Limitierte die „community transmission“ – alle anderen Maßnahmen, deren begrenzte Verfügbarkeit oder Fehlen für die WHO eine Begründung für ein Vermummungsgebot darstellten, sind demgegenüber uneingeschränkt vorhanden.
Und die WHO rückt die Risiken des Tragens von Masken in dem Dokument mehrfach in den Fokus: das erhöhte Risiko der „self-contamination“ – also der Selbstinfektion durch falschen Umgang mit den Masken, z.B. das Zurechtrücken mit kontaminierten Händen, das fehlende Austauschen und Reinigen im Falle von Durchfeuchtung etc. .
Hier werden – besonders von patientenfernen Labormedizinern oder medicopolitischen Adabeis – gerne Erfahrungen aus professionellen Situationen unzulässigerweise auf das Tragen von Masken in der Öffentlichkeit übertragen: „Als Ärzte wissen wir, wie sehr Masken schützen - Chirurgen zum Beispiel aus dem OP“ so Karl Lauterbach (tagesschau.de 07.07.2020). Lauterbach verschweigt, dass diese eine jahrelange Übung im hygienisch einwandfreien Umgang mit Masken und anderer Schutzkleidung haben, die der Normalbevölkerung in der Regel fehlt (Herrn Lauterbauch auch, übrigens (achgut.de 16.06.2020)).
Der Virologe Hendrick Streeck jedoch teilt die Befürchtungen der WHO und beschreibt den vorsichtig formuliert eher unprofessionellen Umgang mit Gesichtsmasken in der Öffentlichkeit plastisch: „Die Leute knüllen die Masken in die Hosentasche, fassen sie ständig an und schnallen sie sich zwei Wochen lang immer wieder vor den Mund, wahrscheinlich ungewaschen [.…] Das ist ein wunderbarer Nährboden für Bakterien und Pilze“ (NOZ 10.06.2020)
Und die Faktenchecker des ZDF, die Streecks Befürchtung grundsätzlich bestätigen, zitieren in ihrer Untersuchung die Empfehlungen des Bundesamtes für Arzneimittel und Medizinprodukte und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung für den Umgang mit den Masken: "Die Maske sollte nach dem Abnehmen in einem Beutel oder ähnlichem luftdicht verschlossen aufbewahrt oder sofort gewaschen werden. Die Aufbewahrung sollte nur über möglichst kurze Zeit erfolgen, um vor allem Schimmelbildung zu vermeiden." "Masken sollten nach einmaliger Nutzung idealerweise bei 95 Grad, mindestens aber bei 60 Grad gewaschen und anschließend vollständig getrocknet werden.“ "Eine Alternative bietet auch das Auskochen für 10 Minuten in einem Topf mit Wasser." (ZDF 10.06.2020).
Es wird eng an den Wasserkochern in Münchner und Hamburger Büros, wo verzweifelte Pendler ihre Morgenmaske (S-Bahn-Fahrt in die Arbeit - erstmalige Nutzung) vor der zweiten Nutzung (Heimfahrt abends) noch kurz fachgerecht aufarbeiten wollen... .
Diese - für einen Labormediziner wie Streeck erfrischend praxisnahen Bemerkungen - relativieren pointiert all die Husten/Niesen/Aerosol-Messungen in irgendwelchen Nebelkammern irgendwelcher physikalischer Universtitätsinstitute - es geht nicht um die Frage, ob ein Dummy unter definierten Bedingungen Aerosole mit Mund-Nasen-Bedeckung 2 cm weniger weit hustet, als ohne. Es geht einzig und allein um die Frage, ob unter den Bedingungen des wirklichen Lebens jenseits universitärer Elfenbeintürme diese Maßnahme epidemiologisch nachgewiesener Massen effektiv ist - und dieser Beweis steht aus!
Zusammengefasst ist die erste Prämisse der Maskenpflicht (Übertragung durch Asymptomatische) nicht gesichert („may be able...“), die zweite Prämisse (Schutz durch Masken von COVID-19-Verbreitung) ohne gesicherte wissenschaftliche Evidenz („not yet supported by high quality or direct scientific evidence“), die Risiken der Verwendung unter Bedingungen des wirklichen Lebens jedoch hochrealistisch... .
Eine eindrucksvoll solide Grundlage für eine Empfehlung, die auf bislang unvorstellbare Art und Weise unser zwischenmenschliches Miteinander pervertiert...
Niederlande: "wissenschaftliche Beweise reichen für Maskenpflicht nicht aus" - 29.07.2020
In den Niederlanden wird es keine Verpflichtung zum Tragen von Gesichtsmasken geben - die wissenschaftlichen Beweise reichten für eine Maskenpflicht nicht aus (Tagesschau.de vom 29.07.2020). "From a medical point of view, there is no evidence of a medical effect of wearing face masks, so we decided not to impose a national obligation," so die niederländische Gesundheitsministerin Tamara van Ark (politico.eu 30.07.2020)
Die niederländischen Gesundheitsbehörden differenzieren hier klar (und hochnotwendig) zwischen medizinischen Masken und selbstgemachten Alltagsmasken: "Home-made face masks do not provide sufficient protection against the coronavirus. Professional face masks do provide protection. They fit tightly over the nose and mouth and are changed regularly. Home-made face masks vary widely in fit, materials and overall quality. This is because various materials are used, such as cotton and linen. As a result, the fit and filter effect are not sufficient." (RIVM 09.06.2020)
Je mehr Tests, desto weniger Grundrechte.... Statistik für Fortgeschrittene, Teil 4 - update 29.07.2020
Update 29.07.2020: Und wieder liefert das RKI ein Paradebeispiel für einen (wertfrei formuliert) nicht unproblematischen Umgang mit den von ihm selbst generierten Zahlen - Lothar Wieler ist "besorgt über steigende Infektionszahlen" (DLF 28.07.2020), die wir unverändert in Deutschland nicht kennen. Auch Wieler kennt nur die Zahlen positiver Testergebnisse - die steigen tatsächlich an, das tut die Zahl der durchgeführten Tests aber eben auch, und zwar massiv (s.u.)... .
Der Anteil positiver Testergebnisse an deren Gesamtzahl ist in der KW 30 immerhin leicht gestiegen, liegt damit aber auch nur so hoch, wie vor etwa 4 Wochen und gemessen an internationalen Maßstäben im ultragrünen Bereich...
Und unverändert ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein positives Testergebnis tatsächlich eine Infektion bedeutet, gering: nur etwa einer von fünf positiven Tests zeigt tatsächlich COVID-19 korrekt an...
(Quelle: RKI Situationsbericht 29.07.2020)
Update 23.07.2020:
Mit der Spezifität aus dem Ringversuch von INSTAND (s.u.) von 99,3% lassen sich aktuell unverändert keine sinnvollen Zahlen mehr errechnen - eine Veröffentlichung aus dem Juni, an der u.a. auch Christian Drosten mitwirkte und die die Spezifität der RT-PCR unter Bedingungen des "wahren" (Labor-) Lebens untersuchte (Matheeussen 2020), ergab eine Falsch-Positiv-Rate von 0,58%. Nimmt man diese als Grundlage, ergeben sich die oben aufgeführten Zahlen.
Aber natürlich gilt auch für das RKI, was das bayerische LGL hier freimütig einräumte: ob mit einem oder mit zwei targets getestet wird, ob positive Ergebnisse gegengeprüft werden... all dies weiß man in Berlin beim RKI genauso wenig wie in Erlangen beim LGL.
Update 28.06.2020: Mittlerweile sind die gesamten positiven Testergebnisse der RT-PCR regional so niedrig, dass sie mit der Spezifität des INSTAND-Ringversuchs (99,3%) nicht mehr in Übereinstimmung zu bringen sind - woran kann das liegen?
Die RT-PCR kann grundsätzlich bei SARS-CoV-2 zwei unterschiedliche Gen-Sequenzen ("targets") nachweisen und erreicht im Falle des Nachweises beider Sequenzen in einer Probe Spezifitäten von nahe 100%.
Die WHO hat in einer Veröffentlichung vom 19.03.2020 jedoch für von der Pandemie betroffene Regionen verfügt, hier sei schon der Nachweis nur eines der targets ausreichend, um die Probe als "positiv" zu befunden: "In areas where COVID-19 virus is widely spread a simpler algorithm might be adopted in which, for example, screening by rRT-PCR of a single discriminatory target is considered sufficient." (WHO 19.03.2020) Hieraus ergibt sich - durch die fehlende Doppelbestimmung - naturgemäß eine deutlich niedrigere Spezifität und damit eine deutlich höhere Quote falsch-positiver Befunde.
Dieses großzügige Angebot der WHO wurde natürlich von zahlreichen Labors angenommen (weniger Bestimmungen heißt: weniger Kosten), das MVZ Augsburg brachte es über seinen diesbezüglichen Blog-Eintrag vom 03.04. sogar zu einem Artikel in einer österreichischen Zeitung (Wochenblick 17.05.2020) (der Eintrag ist auf dem Blog des Labors mittlerweile gelöscht, fand sich aber am 18.05. definitiv noch dort).
Es ist nicht bekannt, wie viele Labors positive Befunde auf den Nachweis eines targets herausgeben, wie viele von vorneherein beide targets bestimmen und wie viele zumindest positive Tests mit einem target dann mit dem anderen überprüfen (Nachtestung wie in dem Artikel der NZZ weiter unten beschrieben) - durch diese Doppelbestimmung bzw. Nachtestung wird die Spezifität mittlerweile offensichtlich relevant über die 99,3% hinaus erhöht.
Auf welchen Wert? Hier schweigen sich RKI, PEI & Co aus... .
Update 15.06.2020: Hier können Sie einen kleinen Excel-Rechner herunterladen, um aus den Zahlen des RKI zu Tests und positiven Testergebnissen die Anzahl der jeweils falsch-positiven Testergebnisse selber auszurechnen und zu sehen, wie sich andere Werte für Sensitivität und Spezifität auf diese Zahlen auswirken. Sie sehen dann (über den PPW) auch, wie gering die Aussagekraft eines positiven Testergebnisses derzeit ist.
Und hier - ab Minute 13:10 - sehen Sie, dass das (sehr offensichtlich schwierige) Thema mittlerweile sogar im BMG angekommen ist:
Update 12.06.2020: Wendet man die unten aufgeführten Überlegungen zu den PCR-Tests auf die aktuell vom RKI mitgeteilten Testzahlen an, ergibt sich das folgende Bild:
Dieser Berechnung (die methodisch bedingt nur Größenordnungen angibt) liegt folgende Annahmen zu Grunde:
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Eine Spezifität der Tests von im Durchschnitt 99,3% (Zeichhardt 2020)
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Eine Sensitivität des Tests von im Durchschnitt 70% (Kucirka 2020- diese Arbeit findet während der symptomatischen Phase von COVID-19 (und in dieser wird in Deutschland getestet) Sensitivitäten der PCR-Tests von 60 - 80%)
Interessante Aspekte der Berechnung sind (KW 24):
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Bei 330.000 durchgeführten Tests von Verdachtsfällen auf COVID-19 (also einer vorselektierten Bevölkerungsgruppe) war nur etwa 1 von 300 Getesteten tatsächlich krank. Dies entspräche einer Prävalenz in dieser Gruppe (!) von etwa 0,31%.
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Es ist definitiv davon auszugehen, dass diese Quote in der Normalbevölkerung deutlich niedriger ist.
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Die überwiegende Mehrzahl der positiven Testergebnisse sind falsch-positiv, werden also bei eigentlich Gesunden gefunden.
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Unter diesen Annahmen ergibt sich ein Positiver Vorhersagewert von nur noch 24% - das heißt, die Wahrscheinlichkeit, dass ein in der KW 23 positiv erhobenes Testergebnis tatsächlich noch auf eine COVID-19-Erkrankung hinweist, liegt unter 25%, die Wahrscheinlichkeit, dass es ein falsch-positives Ergebnis ist, liegt bei über 75%.
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Auch dieser Wert ist - da in seine Berechnung die absolute Zahl falsch-positiver Tests einfließt - stark abhängig von der Anzahl der Tests: je höher die Testzahl (bei gleichem Anteil positiver Ergebnisse), desto geringer die Aussagekraft des positiven Ergebnisses/der PPV.
Sucht man mit einem Test in einer Bevölkerung nach einer Erkrankung oder einem Erreger, gibt es zwei Ziele:
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Der Test sollte zuverlässig alle finden, die wirklich krank/infiziert sind, also niemanden zu übersehen – dies nennt man die Sensitivität eines Tests
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Der Test sollte zuverlässig nur die finden, die wirklich krank sind, also bei niemandem positiv ausfallen, der nicht krank/infiziert ist – dies nennt man die Spezifität eines Tests.
Die Sensitivität und die Spezifität eines Tests sind seine Kenndaten und werden in der Regel im Rahmen der behördlichen Zulassung dokumentiert und (zumindest für ein Fachpublikum) veröffentlicht.
Alle Testverfahren leiden an zwei Dilemmata:
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Kein Test ist perfekt – die Werte für die Sensitivität und/oder Spezifität sind niemals 100%, das heißt:
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jeder Test übersieht einen Teil der wirklich Kranken/Infizierten, zeigt also negative Testergebnisse bei Menschen, bei denen diese eigentlich hätten positiv ausfallen müssen („falsch-negative Ergebnisse“ – die Sensitiviät ist immer < 100%)
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jeder Test zeigt positive Testergebnisse bei Menschen, bei denen diese eigentlich hätten negativ ausfallen müssen, weil diese Menschen nicht krank/infiziert sind („falsch-positive Ergebnisse“ – die Spezifität ist immer < 100%).
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Sensitivität und Spezifität stehen in einem Spannungsverhältnis zu einander – je sensitiver ein Test ist, desto geringer ist in der Regel seine Spezifität und umgekehrt.
Eine entscheidende Frage bei Tests ist natürlich, wie zuverlässig weist denn ein positives Testergebnis tatsächlich auf eine vorliegende Erkrankung hin - dies beschreibt der so genannte Positive Vorhersagewert/positive predictive value/PPV. Ein PPV von 100% hieße, alle positiv Getesteten sind tatsächlich erkrankt - je weiter der Wert unter 100% liegt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein positiver Test falsch-positiv ist.
[Alle drei Werte: Sensitivität, Spezifität oder der PPV werden entweder in % oder als Teil von 1 angegeben - eine PPV von 24% lässt sich also z.B. auch als PPV von 0,24 ausdrücken.]
Dies gilt auch für so hochspezialisierten Tests wie die so genannten RT-PCR-Abstrichtests, die (nicht nur) in Deutschland seit Monaten zu Millionen durchgeführt werden und deren Ergebnisse uns – hübsch bunt verpackt in Linien, Säulen oder Torten – seit Monaten fälschlicherweise als Zahl von "Neuinfektionen" verkauft werden und als Grundlage beispielloser Grundrechtsbeschränkungen herhalten müssen.
Die SARS-CoV-2-PCR-Tests haben – und hier wird es spannend – nach Angaben von Papieren, die das RKI verteilt (Zeichhardt 2020) eine Spezifität von bestenfalls 99,3% (Durchschnittswert - was an sich nicht schlecht ist!) - das heißt aber nicht mehr und nicht weniger, als dass mindestens 0,7% der Testergebnisse falsch positiv sind.
Was bedeutet das?
Das bedeutet, dass wenn 100.000 Tests an sicher Gesunden, Nicht-Infizierten durchgeführt werden, 700 von diesen Tests (falsch) positiv sind – also mit anderen Worten das Vorhandensein einer Krankheit „beweisen“, die es in dieser Häufigkeit gar nicht (mehr) gibt.
Nun sind in der letzten dokumentierten 20. Kalenderwoche von den Tests in Deutschland ohnehin nur noch 1,7% positiv – also 1700 von 100.000.
Ziehe ich - stark vereinfachend - von diesen die 700 ab, die falsch positiv sind, bleiben: 1000 – oder 1%.
Wichtig ist auch hier im Hinterkopf zu behalten, dass diese 1,7% positive Testergebnisse keineswegs bedeutet, dass 1,7% der getesteten Personen positiv getestet wurden - "Es ist zu beachten, dass die Zahl der Tests nicht mit der Zahl der getesteten Personen gleichzusetzen ist, da in den Angaben Mehrfachtestungen von Patienten enthalten sein können." (RKI 20.05.2020); dies meint zum einen, dass die empfohlenen Abstriche von Nase und Rachen teilweise (anders als empfohlen) mit getrennten Tests durchgeführt werden (macht dann zwei Tests für einen Getesteten) und teilweise auch Kontrolltests im Verlauf einer Erkrankung - die systematische Kontrolle positiver Testergebnisse ist vom RKI nicht vorgesehen (s.u.).
Was bedeutet das sonst noch?
Das bedeutet, dass, solange wir in diesem Umfang PCR-Tests durchführen, immer genug falsch-positive Ergebnisse dabei herauskommen werden, um die Pandemie unsterblich zu machen – es gibt ja immer noch genügend „Neuinfektionen“… zweite Welle und so…
Und was bedeutet das auch?
Das bedeutet, dass die Anzahl der vermeintlich „gefundenen Neuinfektionen“ in der Spätphase der Pandemie (also jetzt, wo es fast keine „echten Neuinfektionen“ mehr gibt) praktisch nur noch von der Zahl der durchgeführten Tests abhängt.
Das wiederum bedeutet, dass man über die Menge der durchgeführten Tests die Zahl der positiven Ergebnisse steuern kann: im Landkreis XY sollen Demonstrationen wieder verboten werden und das Limit sind 50 Neuinfektionen/100.000 Einwohner? Kein Problem: mit 7200 Tests/100.000 Einwohner ist das gewünschte Ergebnis garantiert… .
Vor diesem Hintergrund bekommt die von Politikerseite gebetsmühlenartig wiederholte Forderung nach "immer mehr Tests" ein ganz neues Konnotat...
Und wie kann man das Problem lösen?
Die einfachste Lösung für das Problem falsch positiver Testergebnisse wäre es, konsequent jeden einzelnen Getesteten mit einem positiven Befund umgehend ein zweites Mal zu testen - dies wird z.B. in Schweizer Labors routinemäßig durchgeführt (NZZ vom 14.05.2020).
(Quelle: NZZ vom 14.05.2020)
Auf eine entsprechende Empfehlung des RKI wartet man vergeblich....
Eine vertiefende Lektüre dieses komplexen Themas ermöglicht dieser Artikel (multipolar-magazin.de vom 24.05.2020).
Will we ever achieve immunity from COVID-19? - 28.07.2020
Unter diesem Titel fasst Ian Sample, der science editor des Guardian, den aktuellen Stand dieser Diskussion in einem hörenswerten Podcast zusammen (The Guardian 28.07.2020).
Immer dasselbe ? - Kinder sind bei COVID-19 einfach kein Problem... (außer an der Charité) - 27.07.2020
Eine aktuelle umfassende Literatur-Übersichtsarbeit (Merckx 2020) bestätigt wieder einmal, was wir über Kinder eigentlich schon so lange wissen:
"Veröffentlichte Studien zur Übertragung von SARS-CoV-2 in Haushalten lassen erkennen, dass Kinder nur selten der Indexfall sind. Weiterhin legen Untersuchungen von Fällen und Clustern nahe, dass Kinder mit SARS-CoV-2 selten Sekundärfälle verursachen."
"In Settings, in denen die Schulen geöffnet blieben, oder bei Verwendung von Daten, die vor den Schulschließungen erhoben wurden, finden sich kaum Hinweise auf Ausbrüche oder eine größere Übertragung in die Bevölkerung."
Und - besonders nett - eine deutliche Breitseite gegen den simplifizierenden Populismus von Chefcoronoiker Christian Drosten mit seiner umstrittenen Viruslast-Studie und den dort erhobenen Forderungen nach Beibehalten der KiTa-Schließungen:
"Politische Entscheidungen wie beispielsweise die Wiederöffnung von Schulen betreffen mehr als die bloße Frage nach der Viruslast. Sie fußen vielmehr auf komplexen Überlegungen, um in einem von Angst und Unsicherheit geprägten weiten Kontext Risiken und Nutzen auszubalancieren."
Hotspot bei Hof - "Hygienekonzept der Schule hat gewirkt" - trotzdem geschlossen... - 22.07.2020
Es wird zunehmend zum politischen Primitiv-Reflex - egal wo und warum es zu einer "Häufung" von COVID-19-Fällen kommt: als erstes werden mal die Schulen geschlossen... . In Rehau bei Hof (Bayern) wurden - sage und schreibe - 15 Personen positiv getestet. Darunter ein Vater und zwei seiner Kinder, deren Schulklassen in Quarantäne geschickt wurden - weitere positive Testergebnisse an der Schule gäbe es nicht, "Das Hygienekonzept der Schule hat gewirkt", so der Landrat laut BR (BR 22.07.2020) - und schließt die Schulen der Kleinstadt... .
"Infektionsgeschehen trotz vieler Tests stabil" - 21.07.2020
Sollte es dem Bayerischen Ministerrat gelungen sein, die eigentliche Ursache für die COVID-19-Pandemie zu finden? Sind es doch die vielen Tests? Anders kann man die Äußerung des Bayerischen Staatsministers Florian Herrmann, die aktuell in verschiedenen Medien zitiert wird, kaum interpretieren: "Trotz der erhöhten Zahl an Tests sei das Infektionsgeschehen im Freistaat erfreulicherweise stabil", so zitiert ihn z.B. die Tagesschau... (tagesschau.de 21.07.2020) . Ein Gedanke von geradezu Trumpscher Tiefe... .
In Bayern - so die Meldung weiter - würden jetzt täglich zwischen 20.000 und 23.500 Tests durchgeführt und die Testpositivenquote liegt bei 0,4 - 0,6%. Aufmerksame Leserinnen und Leser dieses Blogs wissen nun, dass die bisher veröffentlichte Spezifität der RT-PCR laut dem bisher abgeschlossenen Ringversuch bei 99,3% liegt - es ist also schon methodisch bedingt mit einer Testpositivenquote von 0,7% zu rechnen (s. hier). Noch aufmerksamere Leserinnen und Leser wissen, dass diese Falsch-Positiven-Rate durch Kontrolltests der positiven RT-PCRs wesentlich gesenkt werden kann. Dies muss - anders wären die niedrigen Testpositivenquoten in Bayern nicht zu erklären - in nennenswertem Umfang geschehen.
Auf eine Nachfrage beim Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), das in Bayern für COVID-19 und die Tests zuständig ist, in welchem Umfang denn jetzt Kontrolltests stattfänden und von welcher realen Spezifität das LGL als maßgebliche Behörde denn nun ausginge, entsponn sich folgender E-Mail-Wechsel:
Frage: Sind Ihnen die Spezifitätswerte der in Bayern verwendeten Tests bekannt? Wie lauten diese?
Antwort: Sie sind uns leider nicht bekannt.
Frage: Ist Ihnen bekannt, welcher Anteil der Labors noch unverändert nach der WHO-Empfehlung vom 19.03. nur ein target als Kriterium für ein positives Testergebnis verwendet?
Antwort: Auch hierzu liegen uns keine Informationen vor
Frage: Ist Ihnen bekannt, welcher Anteil der Labors mittlerweile beide targets routinemäßig bestimmt?
Antwort: Das ist uns leider nicht bekannt
Frage: Ist Ihnen bekannt, welcher Anteil der Labors mittlerweile zumindest positive Ergebnisse, die mit nur einem target bestimmt wurden, mit einer Zweitbestimmung überprüft?
Antwort: Nein, das ist uns nicht bekannt.
Das heißt: die Behörde, die die mit viel Aufwand erhobenen Testergebnisse erfasst und als Grundlage für politische Entscheidungen, die unverändert wesentliche Grundrechte aushebeln, aufbereitet, hat unter'm Strich überhaupt keine Ahnung, wie diese entscheidende Testpositivenquote zu interpretieren ist. Nimmt man den nicht unwahrscheinlichen "best case" an, haben wir in Bayern schon lange gar keine "echten" COVID-19-Fälle mehr, sondern jagen täglich mit bayerischer Inbrunst und viel medialem Hallali Laborenten nach... na dann: Waidmannsheil.
Einmal COVID-19, immer COVID-19 - bis zum Tod? - 19.07.2020
Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock hat eine umgehende Überprüfung der britischen Todesfallzahlen im Rahmen der COVID-19-Pandemie angeordnet - eine Studie der Universität Oxford unter dem bezeichnenden Titel "Why no-one can ever recover from COVID-19 in England – a statistical anomaly" hatte nachgewiesen, dass in der Statistik auch Menschen als COVID-19-Tote aufgeführt wurden, die sich nachweislich bereits erholt hatten und im weiteren Verslauf an anderen Ursachen starben (Loke 2020). Dies würde die COVID-19 zugeschriebenen Todesfälle natürlich deutlich überhöhen - umso mehr, je länger die Pandemie währt.
Wer glaubt, es brauche ein Genie wie Boris Johnson für einen solchen Schildbürgerstreich sei gewarnt: die Stadt Krefeld meldet am 06.07.2020 genau dies auch für die deutsche Statistik - ehemalige COVID-19-Patienten werden vom RKI auch dann als COVID-19-Todesfälle geführt, wenn sie längst gesundet waren und an ganz etwas anderem starben... (Krefeld.de 06.07.2020).
Damit haftet dieser wesentlich Makel auch den deutschen Todesfallstatistiken an... wieder ein Beispiel für den sehr besondere Qualität der Daten, mit denen das RKI derzeit die Öffentlichkeit überflutet... .
Und wieder einmal: Schulschließungen praktisch wirkungslos... - 19.07.2020
Ein Vergleich der beiden Länder Finland und Schweden, die bezüglich der Frage der Schulschließungen sehr unterschiedliche Wege gingen (Finland schloss die Schulen, Schweden nicht), ergab wieder einmal das schon bekannte, gerade in Deutschland aber immer noch gern diskutierte Ergebnis, dass Schulen und Schulkinder für die Pandemie eine mehr als untergeordnete Rolle spielen, Schulschließungen also jeder wissenschaftlichen Grundlage entbehren: "In conclusion, closure or not of schools has had little if any impact on the number of laboratory confirmed cases in school aged children in Finland and Sweden. The negative effects of closing schools must be weighed against the positive effects, if any, it might have on the mitigation of the covid-19 pandemic." so das schwedische Gesundheitsministerium auf seiner Internetseite.
Hier ist die vollständige Studie herunterzuladen, die als wesentliches zweites Ergebnis erbrachte, dass das Infektionsrisiko von Lehrern keinesfalls erhöht ist.
? COVE is in the air... ? - is it really? 17.07.2020
Es sagt viel über den wissenschaftlichen Umgang mit COVID-19 aus, dass wir mehr als ein halbes Jahr nach Beginn der Pandemie eine der entscheidenden Fragen noch nicht sicher klären können: wie wird SARS-CoV-2 denn nur wirklich übertragen?
Durch Türklinken? Eher wohl nicht (Streeck 2020).
Durch Tröpfcheninfektion, wie z.B. die Influenza?
Durch die viel beschworenen Aerosole, wie z.B. Masern? Immerhin haben sich 240 Forscher warnend an die WHO gewandt, weil sie diese Möglichkeit der Übertragung bis jetzt für unterschätzt halten (RND 07.07.2020).
Ein Übersichtsartikel der renommierten Harvard-Universität räumt ein, dass eine Übertragung durch Aerosole durchaus möglich scheint (zahlreiche Labor-Experimente belegen diese Möglichkeit - ein erheblicher Teil der WHO-Mahner waren auch Nicht-Mediziner wie Physiker etc.), sich dies unter Bedingungen des wirklichen Lebens wohl aber auf sehr seltene Ausnahmesituationen beschränkt (Klompas 2020): die gesamte Epidemiologie von COVID-19 widerspräche einer regelmäßigen Übertragung über diesen Weg. "It is impossible to conclude that aerosol-based transmission never occurs […| However, the balance of currently available evidence suggests that long-range aerosol-based trans- mission is not the dominant mode of SARS-CoV-2 transmission."
Impfstoff-Tracker - 16.07.2020
Die New York Times hat einen hervorragenden Tracker über die Impfstoffentwicklung veröffentlicht, der regelmäßig aktualisiert wird (NYT).
Antikörper sind nicht alles... - 14.07.2020
In einem science weekly-Podcast des Guardian (The Guardian 14.07.2020) erläutert die schottische Immunologin und Infektiologin Eleanor Riley die bisher weitgehend unbeachtete Rolle des zellulären Teils des Immunsystems (T-Zellen, s. hier) im Zusammenhang mit COVID-19.
COVID-19 - liegt alles nur am Dreck? - update 14.07.2020
Update 14.07.2020: Eine umfangreiche Studie aus den Niederlanden bestätigt diesen vermuteten Zusammenhang jetzt noch einmal eindrücklich (The Guardian 13.07.2020) - auch hier fanden die Forscher einen klaren Zusammenhang zwischen dem Ausmaß der Luftverschmutzung und der Schwere von COVID-19-Verläufen. Erstmals wurden hier auch zahlreiche andere Faktoren mit überprüft und ausgeschlossen, so z.B. die Bevölkerungsdichte, weil der Effekt auch in niederländischen Regionien nachweisbar war, die bei niedriger Bevölkerungsdichte z.B. durch Massentierhaltung dennoch eine hohe Luftverschmutzung aufwiesen. Damit ist dieses Phänomen keines, das - wie andernorts vermutet - auf große Städte mit ihren besonderen Lebensbedingungen beschränkt ist.
Schon früh im Verlauf der Coronoia fiel Forschern eine Parallele der damals weltweit am stärksten betroffenen Regionen – Hubei in China und das „Industrie-Dreieck“ in Norditalien - auf: das Ausmaß der dortigen Luftverschmutzung, v.a. die Belastung an Feinstaub.
Dieser Zusammenhang lässt sich in Wuhan selbst im Verlauf der (damals noch) Epidemie nachweisen: die jeweilige Fallsterblichkeit an COVID-19 korrelierte hochsignifikant mit der jeweiligen Luftverschmutzung 21 Tage zuvor (dies ist bei Todesfällen an COVID-19 der durchschnittliche Abstand zwischen Infektion und Versterben) (Yao 2020).
Italienische Forscher wiesen nach, dass in der mit Feinstaub ohnehin stark belasteten Region der Po-Ebene speziell im Dezember 2019 und Januar 2020 aufgrund spezieller meteorologischer Konstellationen nie dagewesene Belastungswerte auftraten, Werte, wie sie eben auch typischerweise in Wuhan gemessen wurden: „In the last month of December and January, the concentrations of PM 2.5 over this region reached
unprecedented values that are similar to those characterizing the Hubei Region, China“ (Frontera 2020).
Nun nähren aktuellere Studien auch aus Amerika den Verdacht eines Zusammenhangs zwischen der langfristigen Exposition Luftschadstoffen gegenüber und dem Risiko eines schweren Verlaufs im Falle einer COVID-19-Erkrankung. Autoren der Harvard T.H. Chan School of Public Health fanden hier für die Counties der USA eine unmittelbare Korrelation: so ging mit einer Zunahme der Feinstaubbelastung um nur 1 µg/m3 eine Erhöhung der Sterblichkeit bei COVID-19 von 15% einher – und dieser Zusammenhang blieb bestehen, selbst wenn Faktoren wie Anzahl der durchgeführten Tests, der Intensivpflegeplätze u.ä. berücksichtigt wurden (Wu 2020).
Eine Studie der Universität Halle hat jetzt die beiden europäischen COVID-Hotspots, Nord-Italien und die Region um Madrid, unter diesem Aspekt betrachtet - untersucht wurde die NO2 -Konzentration in Bezug auf die Anzahl der Todesfälle mit positivem SARS-CoV-2-Nachweis. Schon eine graphische Übersicht zeigt hier, dass genau die Regionen, in denen die NO2-Belastung besonders hoch ist, auch unter einer besonders hohen Zahl von Todesfälle litten:
(Quelle Ogen 2020)
Der Zusammenhang zeigte sich auch zahlenmäßig eindrucksvoll: "83% of all fatalities (3701 cases) occurred in regions where the maximum NO2 concentration was above 100 μmol/m2,15.5% (691 cases) occurred in regions where the maximum NO2 concentration was between 50 and 100μmol/m2, and only 1.5% of all fatalities (51 cases) occurred in regions where the maximum NO2 concentration was below 50μmol/m2." (Ogen 2020)
Und auch der Verlauf der Pandemie in den USA könnte hier einen möglichen Erklärungsansatz finden: die American Lung Association beklagt in ihrem aktuellen "State of the Air"-Report 2020 einen Anstieg der Belastung mit Feinstaub in praktisch allen amerikanischen Regionen. Fast die Hälfte der Amerikaner lebe mit einer ungesunden Belastung der Atemluft durch Ozon oder Feinstaub - Tendenz steigend: "Nearly five in ten people — 150 million Americans or approximately 45.8 percent of the population — live in counties with unhealthy ozone or particle pollution […] That represents an increase from the past three reports" (State of the Air 2020).
Es ist dies übrigens eigentlich keine Überraschung: schon für die SARS-Epidemie 2002/2003 konnte dieser Zusammenhang nachgewiesen werden - die Sterblichkeitsraten stiegen in China schon damals in Abhängigkeit von der Luftverschmutzung (Cui 2003).
Und selbst für die große Influenza-Pandemie 1918/19 ergab sich in einer Analyse von 2015 genau dieser Zusammenhang: je belasteter die Luft mit Schadstoffen (damals im wesentlichen amerikanische Kohlekraftwerke), desto höher die Sterblichkeit (Clay 2015).
Auch wenn all diese Studien natürlich nur Beobachtungsstudien sind, die niemals ursächliche Zusammenhänge beweisen, sondern nur Korrelationen aufzeigen können, werfen sie ein völlig neues Licht auf unser (Un-) Verständnis der Zusammenhänge um COVID-Infektionen und liefern mögliche Erklärungsansätze für bisher scheinbar Unerklärliches... .
Und ein Teil dieser Zusammenhänge ist zumindest auch tierexperimentell bewiesen: so erhöhen speziell Dieselabgase das Risiko von Versuchstieren, schwere Infekte der unteren Atemwege zu erleiden (Harrod 2003).
Damit wäre dann der Mechanismus, über den ein lockdown die Pandemie günstig beeinflussen könnte, (zumindest auch) ein anderer, als das social distancing – es wäre mehr der Stillstand von industrieller Produktion und Individualverkehr, der hier mildernd wirkte... .
Geisterfahrer auf der Überholspur - 14.07.2020
Derzeit zeigen täglich neue Studien dass völlig unklar ist, ob eine Infektion mit SARS-CoV-2 überhaupt eine dauerhafte Immunität hinterlässt - die bisherige Evidenz spricht klar dagegen (s.u.). Selbst Impfstoffentwickler wie Robin Shattock haben begriffen, dass dies unmittelbare Konsequenzen für die Impfstoffentwicklung hat - eine dauerhafte Immunität nach einer Impfung ist nach jetzigem Kenntnisstand mehr als unwahrscheinlich.
Dennoch hat die amerikanische Zulassungsbehörde FDA den Weg geebnet, Impfstoffkandidaten an üblichen Sicherheitsverfahren vorbei "fast track" zuzulassen - ausdrücklich auch einen möglichen mRNA-Impfstoff der deutschen Firma Biontec (Dt. Ärzteblatt 13.07.2020).
Angesichts der Tatsache, dass die Fallzahlen von COVID-19 in Mitteleuropa derzeit sehr niedrig sind, ist eine aussagekräftige Studie über den tatsächlichen Schutzeffekt einer Impfung hier de facto unmöglich bzw. würde viele Jahre dauern - es steht daher zu befürchten, dass eine eventuelle Impstoffzulassung allein auf der Grundlage von eventuell irrelevanten Surrogatparametern wie dem Entstehen von Antikörpern erfolgt, von denen derzeit niemand weiß, was sie für den Schutz vor einer SARS-CoV-2-Infektion wirklich bedeuten.
Kinder als Bremsklötze der Pandemie - 13.07.2020
"Schulen sind nicht die Hauptverbreitungsorte des Virus" - dieses Ergebnis erbrachte eine Studie der Universität Dresden, die am 13.07. vom sächsischen Kultusminister vorgestellt wurde, und die 500 Schüler und Lehrer an sächsischen Schulen untersucht hatte. In über 2000 untersuchten Proben fanden sich in 12 Fällen Antikörper gegen SARS-CoV-2 - ein bevölkerungstypischer Befund, so der Studienleiter Reinhard Berner (tagesschau.de 13.07.2020). Die Studie bestätige, so Berner, "dass Kinder wahrscheinlich anders als bei der Influenza nicht die Treiber der Infektion sind, sondern eher Bremsklötze" (SZ.de 13.07.2020)
Folgerichtig öffnet Sachsen seine Schulen nach den Sommerferien im Normalbetrieb.
Nicht immun gegen Zweifel an der Immunität - update 13.07.2020
Update 13.07.2020: Eine Untersuchung des Londoner King's College bestätigt diese Befunde aktuell - auch hier fand sich eine rasche Abnahme neutralisierender Antikörper in Abhängigkeit von der Schwere der Erkrankung
(Quelle: Seow 2020)
Die hat - so betonen die Autoren - natürlich auch substantielle Auswirkungen auf die Impfstoffentwicklung: "This study has important implications when considering […] the durability of vaccine protection." "Infection tends to give you the best-case scenario for an antibody response, so if your infection is giving you antibody levels that wane in two to three months, the vaccine will potentially do the same thing,” so Katie Doores, eine der Hauptautorinnen der Studie im Guardian (The Guardian 13.07.2020). Und Stuart Neil, einer der Co-Autoren assistierte: “One thing we know about these coronaviruses is that people can get reinfected fairly often. What that must mean is that the protective immunity people generate doesn’t last very long. It looks like Sars-Cov-2, the virus that causes Covid-19, might be falling into that pattern as well.”
Diese Befunde - so ein Virologe der Cambridge University - seien "another nail in the coffin of the dangerous concept of herd immunity" - vielleicht wäre es klug, diesen Sarg so zu dimensionieren, dass das Konzept eines COVID-19-Impfstoffs noch Platz hätte ... .
Wobei: wer sagt denn, dass es darum ginge, sich einmal impfen zu lassen? Robin Shattock, einer der Entwickler an einem der britischen Impfstoffprojekte wird vom Guardian zitiert:
“This certainly suggests that we cannot be confident natural infection will be protective for a significant proportion of individuals, nor certain of the duration of any protection. […] We would however expect that re-infection would be less severe for any individual as they will still retain immune memory allowing them to more rapidly respond. Nevertheless they could still be a source of onward transmission. […] Ultimately this may require the use of annual boosting immunisations, particularly for the most vulnerable. This could be delivered alongside annual influenza immunisations.”
Jährlich zusammen mit der Influenza-Impfung... und der gegen COVID-20 dann... und -21... irgendwie müssen sich diese Investitionen in die Impfstoff-Forschung ja auch amortisieren...
Update 12.07.2020: Die Nachuntersuchung der ersten deutschen COVID-19-Patienten aus dem Januar diesen Jahres im Klinikum Schwabing in München ergibt ernüchternde Ergebnisse: "Bei vier der neun Patienten sehen wir sinkende neutralisierende Antikörper in einem sehr speziellen Test, der nur in einem Hochsicherheitslabor erfolgen kann", so Clemens Wendtner, Chefarzt der dortigen infektiologischen Abteilung "Inwieweit dies Auswirkungen für die Langzeitimmunität und die Impfstrategien hat, ist derzeit noch spekulativ, muss aber im weiteren Verlauf kritisch beobachtet werden." Diese Ergebnisse deuteten jedoch darauf hin, dass nach durchgemachter Krankheit eine Neuansteckung möglich sei (Spiegel online 12.07.2020).
Einen hervorragenden Übersichtsartikel zu dieser Frage veröffentlichte am 08.07. Spektrum.de (Spektrum.de 08.07.2020)
Wider das Vermummungsgebot - kein Vorteil allgemeiner Maskierung... update 07.07.2020
Update 07.07.2020: Die von Bae veröffentlichte Studie zur Unwirksamkeit von Masken speziell bei SARS-CoV-2 (s. upate vom 08.04., zitiert auch im Deutschen Ärzteblatt) wurde mittlerweile auf Druck des Journals zurückgezogen, weil die verwendete Methodik sich im Nachhinein als fragwürdig erwies. Mehr als fragwürdig sind jedoch die Rahmenbedingungen dieser retraction: die Autoren hatten der Zeitschrift ausdrücklich neue, belastbare Daten im Sinne der Originalveröffentlichung angeboten, die Zeitschrift hatte dies jedoch kategorisch abgelehnt (Bae Juni 2020).
Dem Kommentar auf der Seite des Journals ist nichts hinzuzufügen [Hervorhebung von mir]: "Concerned that the editors wouldn't allow you to update your study - In your retraction statement, you said, 'We proposed correcting the reported data with new experimental data from additional patients, but the editors requested retraction.' This is concerning. The scientific and medical community should welcome corrected reporting and new data. That's how we learn and grow and come closer to the truth. There is no down side to allowing you to public an updated/corrected study. This makes no sense and raises concerns about the motivations of the editors."
Angesichts der aktuellen Diskussion um den Trend zu Teilverschleierung kommt eine Metaanalyse eines Teams um den britischen Cochrane-Forscher Tom Jefferson gerade recht - veröffentlicht am 30.03.2020 heißt es dort:
"There was no reduction of influenza-like illness (ILI) cases (Risk Ratio 0.93, 95%CI 0.83 to 1.05) or laboratory-confirmed influenza (Risk Ratio 0.84, 95%CI 0.61-1.17) for masks compared to no masks in the general population, nor in healthcare workers (Risk Ratio 0.37, 95%CI 0.05 to 2.50). There was no difference between surgical masks and N95 respirators: for ILI Risk Ratio 0.83 (95%CI 0.63 to 1.08), for laboratory-confirmed influenza Risk Ratio 1.02 (95%CI 0.73 to 1.43)."
[Es gab keine Verminderung grippaler Infekte […] oder laborbestätigter Influenza-Fälle im Vergleich Masken/keine Masken - weder in der Allgemeinbevölkerung, noch bei Beschäftigten im Gesundheitswesen. Es gab keinen Unterschied zwischen chirurgischen OP-Masken und N95 respirators [grob vergleichbar den deutschen FFP2- oder FFP3-Masken] - weder für grippale Infekte, noch für laborbestätigte Influenza]. (Jefferson 2020).
Bezog sich Jeffersons Metaanalyse auf das Tragen von Masken durch medizinisches Personal, hat diese - noch nicht einmal offiziell erschienene - Metaanalyse der amerikanischen CDC die Effektivität des Tragens von Masken in der Öffentlichkeit als Schutz vor Influenza untersucht und widerlegt: "We did not find evidence that surgical-type face masks are effective in reducing laboratory-confirmed influenza transmission, either when worn by infected persons (source control) or by persons in the general community to reduce their susceptibility."
[Wir fanden keinen Beweis, dass chirurgische Gesichtsmasken zum Verringern der Übertragung einer laborbestätigten Influenza wirksam seien, weder wenn sie von Infizierten, noch wenn sie von der allgemeinen Bevölkerung getragen wurden, um deren Empfänglichkeit zu vermindern.] (Xiao 2020).
Update 08.04.2020: Eine weitere Studie hat den Schutzeffekt verschiedener Maskentypen speziell bei SARS-CoV-2 untersucht: SARS-CoV-2-infizierte Patienten husteten die Viren sowohl durch chirurgische, als auch durch Baumwollmasken schlicht hindurch... (Bae 2020, auch im Dt. Ärzteblatt).
Update 23.04.2020: Mittlerweile hat die de facto bundesweite Pflicht zur Maskerade eine karnevaleske Diskussion auf allen Ebenen ausgelöst... (tagesschau.de 23.04.2020)
Ist ja logisch: Wenn Fleischfabriken betrügen müssen Schulen und KiTas geschlossen werden... - update 06.07.2020
Update 06.07.20: Offensichtlich konnten auch die Nordrhein-Westfälischen Gerichte dieser Weltsicht nicht folgen: sie erklärten den undifferenzierten lockdown nach der Tönnies-Schweinerei für unverhältnismäßig und damit rechtswidrig und hoben ihn auf(tagesschau.de 06.07.20). Das hat in diesem Fall zwar fast keine Konsequenzen mehr (der lockdown wäre eh am Mittwoch ausgelaufen), ist aber ein Signal der Hoffnung für all die Nachbarn noch nicht so genau untersuchter Schlachthöfe...
Es bedarf wohl einer besonderen Weltsicht für diese Logik: eine Fleischfabrik, deren Beschäftigte vor allem osteuropäische Leiharbeiter ohne Familienangehörige geschweige denn Kinder sind, verstößt anhaltend gegen basale epidemiologische Grundanforderungen und Vorschriften (von den Anforderungen an menschenwürdige Arbeitsbedingungen ganz zu schweigen) und wird zum Ausgangspunkt eines COVID-19-Ausbruchs - und den zuständigen Politikern fällt nichts Klügeres ein, als Schulen und KiTas zu schließen. Dafür darf dann die Fleischfabrik erst nochmal einige Tage weiterarbeiten, um die Vorräte an Billigfleisch noch wegzuschaffen... .
Wieder einmal gefallen sich die Politiker in tumbem, reflexartigen Aktivismus und lassen ihre Profilneurosen an den Schwächsten der Gesellschaft aus - ohne jede wissenschaftliche Grundlage, wie Experten auch in diesem Fall betonen (Science Media Center 18.06.2020).
Aber: es besteht Hoffnung - der Gütersloher Landrat sieht das politische Komplettversagen der letzten Tage mittlerweile ganz offenbar ein und ist voller guter Vorsätze. Die Tagesschau zitiert ihn am 23.06. - also kaum das 5 Tage nach dem COVID-19-GAU bei Tönnies vergangen sind - mit den reuigen Worten zu weiteren Maßnahmen: "Das werden wir jetzt maßvoll und sinnvoll machen." Aha!
Übersicht Impfstoffentwicklung - 03.07.2020
Der britische Guardian hat hier eine hervorragende Übersicht über den Stand der verschiedenen internationalen Impfstoffprojekte veröffentlicht.
Uups - they did it again - Schrappe, Glaeske, Püschel - Klappe die Dritte... 30.06.2020
Die Autorengruppe hochkarätiger Experten, die schon mit zwei bisher veröffentlichten Thesenpapieren den Umgang der Bundesregierung mit COVID-19 scharf, fachkundig und konstruktiv kritisiert hatte, hat ein Thesenpapier 3.0 veröffentlicht (Schrappe 29.06.2020).
Die im Titel des Papiers angekündigte "erste Bilanz" fällt klar aus: "Eine zweite Welle droht derzeit nicht". Um eine Ausbreitung ausgehend von Herdausbrüchen zu verhindern, fordern die Autoren verbunden mit massiver Kritik an der Arbeit des RKI "ein Set von epidemiologischen Kennzahlen sinnvoll […], das an die Stelle der bisherigen dramatisierenden Zahlen zur Häufigkeit und Mortalität (4,7% statt real <0,5%) treten sollte: sporadisches und herdförmiges epidemisches Auftreten sowie Infizierte und Erkrankte müssen getrennt berichtet werden". (Das RKI handhabt dies bisher anders, weil die Reproduktionszahl für ganz Deutschland so eindrucksvoll steigt, wenn in einem Schlachthof 1500 positive Tests anfallen...).
Die Autoren lassen kein gutes Haar an der Zahlenakrobatik des RKI: "Ein rationaler und abwägender Umgang mit der geschilderten epidemiologischen Situation erfordert eine adäquate Zahlenbasis. Leider ist hier in den letzten Wochen keine Verbesserung aufgetreten, sondern es herrscht unverändert eine dramatisierende, in Teilen sachlich nicht adäquate Darstellung vor […] Weiterhin dominieren Zahlenwerte, die die Lage übermäßig dramatisieren (z.B. Mortalität) oder schlicht inadäquat sind (z.B. mangelnde Differenzierung von Erkrankten und Infizierten, Abhängigkeit vom Stichprobenumfang)."
Konkret entwickeln die Autoren einen so genannten "Balanced Infection Control Score", der als "vierdimensionale Matrix […] die Dimensionen Epidemiologie, Ökonomie, Wissen/Ausbildung sowie Grundrechte" abbildet und als Grundlage der weiteren Pandemie-Strategie dienen soll. "Die soziale Situation von Kindern und Frauen unter den Bedingungen der Krise und des Lockdowns macht deutlich, wie entscheidend es ist, nicht nur medizinische bzw. epidemiologische Kriterien zu beobachten (z.B. Zahl von Neuinfektionen), sondern auch andere Aspekte wie die soziale Situation zur Steuerung mit heranzuziehen."
Auch zur Corona-Warn-App (CWA) äußert sich das Papier und weist auf die ungelösten technischen Probleme der möglichen De-Anonymisierung auf der Ebene der Smartphone-Betriebssysteme und den möglichen Missbrauch der App im privatrechtlichen Bereich hin. Besonders letzteres ist für die Autoren ein zwingendes Argument für eine gesetzliche Absicherung der CWA (wie z.B. von der Linken oder den Grünen gefordert).
And now for something completely different.... neue Pandemie am Horizont? 30.06.2020
Damit wir nicht aus der Übung kommen: chinesische Forscher warnen vor einer neuen Pandemie mit einem Ur-Ur-Enkel des "Schweinegrippe-Virus (H1N1)" von 2009, genannt "G4". In China sind bereits 10% der Schlachthofmitarbeiter infiziert, mehr als 4% der Normalbevölkerung hätten bereits Kontakt mit diesem Virus gehabt.
Eine Übertragung ist derzeit nur vom Tier auf den Menschen beschrieben, noch gibt es keine Hinweise auf eine Ansteckung von Menschen durch Menschen, aber, so die Forscher dieses Virus habe eine hohe Infektiosität und durchaus pandemisches Potential: "Such infectivity greatly enhances the opportunity for virus adaptation in humans and raises concerns for the possible generation of pandemic viruses. […] It is of concern that human infection of G4 virus will further human adaptation and increase the risk of a human pandemic" (Sun 2020).
"normal-track-Zulassungen" von Medikamenten- alles andere als verlässlich... 28.06.2020
Neben der Qualifikation als Hobby-Epidemiologe vermittelt diese Pandemie der Normalbevölkerung auch tiefe Einblicke in die Zulassungs-usancen der Arzneimittelbehörden (Stichwort: fast-track-Zulassung für COVID-19-Impfstoffe).
Wie abenteuerlich und fehleranfällig jedoch schon die normalen Zulassungsstrategien für Medikamente sind, zeigt uns auf der einen Seite das aktuelle Beispiel des Gürtelrose-Impfstoffs Shingrix®, einem "normal" zugelassenen Impfstoff, vor dessen Nebenwirkungen aktuell die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft warnt (AKdÄ 26.06.2020) und ein hervorragender Artikel von Harald Walach, der ein neues Buch von Peter Gøtzsche zum Anlass nimmt, diese Zulassungsverfahren kritisch zu beleuchten (Harald Walach 26.06.2020)
Corona-App - unverändert nicht unumstritten - update 26.06.2020
Update 26.06.2020: MEZIS, der Verein unbestechlicher Ärztinnen und Ärzte lehnt in einer Stellungnahme die Corona-Warn-App (CWA) wegen massiver Datenschutzbedenken ab (MEZIS 24.06.2020). In einer Begründung des Vorstandes heißt es:
"Fakt 1: Weder die Programmierer, noch das RKI wissen, welche Daten Google/Apple aus der CWA über das Betriebssystem ableiten.
In der Dokumentation zur offiziellen App steht:
https://www.coronawarn.app/assets/documents/cwa-datenschutz-folgenabschaetzung-anlage1.pdf (S. 58/59):
"Inwieweit Google und Apple die Daten [...] verarbeiten, entzieht sich der Kontrolle der am Projekt Beteiligten."
"Festzuhalten bleibt, dass Risiken für die Rechte und Freiheiten von Betroffenen bestehen, die sich aus der Entscheidung ergeben, das Framework von Apple und Google für die Corona-Warn-App zu nutzen.
[Dazu zählt:]
- Erhebung und Speicherung nicht-notwendiger Daten, inklusive Nutzer- und Metadaten durch Apple/ Google
-(Bewusste/ Unbewusste) Erteilung von Berechtigungen an Google/ Apple/ andere App-Anbieter auf Smartphone
-Zugang/ Zugriff zu Gesundheitsdaten (Infektionsstatus) trotz fehlender Berechtigungen zu CWA über API/ ENF (Datenabfluss an Google/ Apple) "
Fakt 2: Das RKI schätzt den Datenabfluß selbst als "erhebliches Risiko" ein:
https://www.coronawarn.app/assets/documents/cwa-datenschutz-folgenabschaetzung.pdf
"Der Umstand, dass die CWA App die Konnektivitäten und das ENF von Google und Apple verwendet, stellt ein erhebliches Risiko dar, welches durch das RKI jedoch praktisch nicht beseitigt und auf technischer Ebene auch nicht reduziert werden kann. "(12.6.1)
Fakt 3: Auch das RKI nimmt selbst an, dass Google/Apple die Verknüpfungen zwischen anderen Daten des Betriebssystems und der App vornehmen können und auch z.B. die Werbe-ID hierfür nutzen:
"Die genaue technische Umsetzung und Funktionsweise aller betriebssystem-und hardwareseitigen Funktionalitäten ist der Kontrolle des RKI entzogen. Es ist anzunehmen, dass Apple und Google durch eine Änderung des ENF auch zur Verknüpfung der dort verarbeiteten Tagesschlüssel und RPIs mit einer geräte-(z. B. Werbe-ID) oder nutzerspezifischen Kennung (z. B. Apple-ID oder Google-Konto) in der Lage sind.""
Update 19.06.2020: Auch eine gemeinsame Forschergruppe mehrerer deutscher Universitäten sieht unverändert massive Sicherheitsprobleme: ihren Untersuchungen nach ist mit einfachen Mitteln das Erstellen von Bewegungsprofilen oder sogar eine De-Anonymisierung der App-Daten möglich (Universität Marburg 12.06.2020 - die Originalarbeit (preprint) findet sich hier)
Auch wenn der Chaos Computer Club der Corona-App ein bislang gutes Zeugnis ausstellt (tagesschau.de 16.06.2020) - andere IT-Vereinigungen sehen sie unverändert kritisch. Der gemeinnützige Verein Digitalcourage e.V. (der alljährlich die BigBrother-Awards verleiht) sieht nach wie vor ungelöste und problematische Aspekte der App (digitalcourage.de 15.06.2020).
RTönnies - Der Gipfel der statistischen Lächerlichkeit - 23.06.2020
Man ist ja mittlerweile einiges gewöhnt an statistischen sottisen aus dem RKI - aber da war offensichtlich doch noch Luft nach unten... schön, wenn Behörden, denen tendentiell ja eher immer Langweiligkeit nachgesagt wird, noch so überraschen können:
In der Kalenderwoche 24 meldete das RKI gut 2600 positive Tests bundesweit - jetzt werden streng lokalisiert um eine Fleischfabrik mehr als 1500 neue positive Tests (also mehr als 50% der bisherigen bundesweiten Wochenrate) erhoben und das RKI schreckt nicht davor zurück, diese in die gesamte Reproduktionszahl für ganz Deutschland einzurechnen... . Und der Wert von 2,76 wird von den epidemiologisch im Laufe der Pandemie ja perfekt ausgebildeten Medien aufgegriffen und verbreitet... im In- und Ausland.
(Quelle: theguardian.com - corona-newsticker vom 23.06.2020)
Nur, weil man mit höchst fragwürdigen Strategien irgendwo irgendwelche Zahlen erhebt, die man in irgendwelche Formeln einsetzen könnte, heißt das noch lange nicht, dass man dies tun muss geschweige denn sollte. Dies umso weniger, wenn das Ergebnis über die letzten Wochen zum epidemiologischen Goldenen Kalb hochgejazzt wurde und als Rechtfertigung für drakonische Grundrechtsbeschneidungen herhalten muss.
Gerade angesichts der im Moment bundesweit so geringen Zahlen an positiven Tests wirken sich Ausbrüche wie der in Gütersloh mathematisch völlig inadäquat auf eine für Gesamtdeutschland berechnete Reproduktionszahl aus - die mathematische Berechnung von R mag daher möglich und rein mathematisch richtig durchgeführt sein, medizinisch-epidemiologisch ist sie vorsichtig formuliert völliger Unsinn, weil sie das bundesdeutsche Infektionsgeschehen in keiner Art und Weise widerspiegelt.
Medizinrechtler: "lockdown war falsch" - 23.06.2020
Der Medizinrechtler Peter Gaidzik, Arzt und Jurist und Professor für Medizinrecht an der Universität in Witten/Herdecke findet in einer lesenswerten, differenzierten und sachkundigen Analyse deutliche Worte (WA 05.06.2020)
Streeck: Rolle der Virologen begrenzen - 22.06.2020
Die Rolle der Virologen zu begrenzen fordert nun ausgerechnet einer der bekanntesten Vertreter dieser Zunft: Hendrik Streeck (Stern 22.06.2020) "Es gibt viele Fragen, die ein Mediziner nicht beantworten kann." Er relativiert viele der von seinen Kollegen systematisch geschürten Ängste "Ich halte die Gefahr, dass ich mir über Kinder Covid-19 nach Hause hole, für gering" und plädiert dafür, gerade die Risikogruppe der Älteren nicht wie bisher permanent zu bevormunden: "Eine 82-jährige Frau hat in ihrem Leben schon viele Risikoabschätzungen getroffen, sie hat das Ende des Zweiten Weltkriegs erlebt. Sie kann selbst entscheiden, ob sie das Risiko eingehen will, ihre Enkel zu sehen. Das müssen wir nicht für sie tun."
Kinder haften für ihre Eltern - 21.06.2020
Ein erstaunlich kritischer und differenzierter Artikel aus der SZ-Wissens-Redaktion zum Thema der Schulschließungen als Reaktion auf die COVID-19-Infektionen unter osteuropäischen Leiharbeitern... (SZ 18.06.2020)
Medizinethiker Wolfram Henn: dumm? skrupellos? beides?? - update 19.06.2020
In der Diskussion um Impfpflicht und individuelle Impfentscheidungen ist der Medizinethiker Wolfram Henn, ein Mitglied des alten und des neuen deutschen Ethikrates, kein Unbekannter und berüchtigt für, sagen wir: etwas vereinfachende Darstellungen. So verglich Henn schon einmal die verantwortungsvolle, individuelle Entscheidung von Eltern über die Impfungen ihrer Kinder mit Straftaten wie dem illegalen Entsorgen von Altöl im eigenen Garten (Der Frauenarzt 10/2019).
In einem Interview mit der WELT bewies Henn jetzt eindrucksvoll, dass da intellektuell noch reichlich Luft nach unten ist: auf die Frage des WELT-Journalisten nach der COVID-19-Impfung antwortete Henn "Impfstoffe sind eine sehr sichere Angelegenheit. Die Bausteine sind immer die gleichen und werden seit vielen Jahren milliardenfach erfolgreich eingesetzt." Und als der Journalist nicht glauben wollte, dass ein Mitglied des Deutschen Ethikrates wohl der einzige Mensch in der westlichen Hemisphäre ist, der noch nichts davon gehört hat, dass die Impfstofftechnologien beim COVID-19-Impfstoff eben (zumindest bei einem großen Teil der Impfstoffkandidaten) völlig neuartige und bisher überhaupt noch nicht "erfolgreich eingesetzte" Technologien verwenden und hier nachfragte, antwortete der Medizinethiker: "Wenn Sie in einen Apfel beißen, nehmen Sie auch artfremde DNA auf. Unser Körper kommt permanent mit fremdem Erbgut in Kontakt." (WELT 17.06.2020).
Nun muss sich natürlich nicht jeder zu jedem Thema äußern. Wenn man sich aber berufen fühlt, als ausgewiesener Nicht-Fachmann zum Impfen in prominenter Funktion zu einem so komplexen Thema wie z.B. Impfstofftechnologien Interviews zu geben, stünde es einem Vertreter des Ethikrates gut zu Gesicht, sich ein Minimum an Fachkenntnis anzueignen, bevor solche Sottisen in die Öffentlichkeit posaunt werden.
Kein Wort vom alles entscheidenden Unterschied zwischen der Aufnahme von "fremdem Erbgut" über das Verdauungssystem mit all seinen Barrieren und immunologischen Schutzmechanismen und dem Injizieren solchen Materials in die Muskulatur (oder, bei mRNA-Impfstoffen auch praktiziert, in die Haut) an allen diesen Mechanismen vorbei.
Kein Wort von den bekannt problematischen Eigenschaften von mRNA im Körper außerhalb der Zellen (im so genannten Extrazellulärraum) - sie induziert autoimmunologische Entzündungsprozesse und Blutgerinnungsvorgänge (s. hier).
Kein Wort von der beim Menschen neuartigen und umstrittenen Injektion von nanotechnologischen Verpackungsmaterialien für die RNA (s. hier).
Gerade weil Henn im "richtigen Leben" außerhalb des Ethikrates Humangenetiker ist, weiss er natürlich um die Besonderheiten von mRNA im Körper - innerhalb und außerhalb der Zellen. So kann hier also Unkenntnis keine Entschuldigung für den unsäglichen "Apfel-Vergleich" sein.
Unverantwortlich simplifizierende Aussagen aus formal so berufenem Munde machen Menschen lächerlich, die angesichts dieser tiefgreifenden Eingriffe auf der Ebene unserer Erbinformation berechtigte Sorgen und Bedenken formulieren und darin von allen verantwortungsvollen wirklichen Fachleuten bestätigt werden.
Henn macht aber auch die mittlerweile jahrzehntelangen, bislang verantwortungsvollen Bemühungen der Wissenschaftler, Impfstoffforscher und -hersteller lächerlich, deren Ethos und berechtigte Zurückhaltung bis zum heutigen Tag eine Anwendung dieser noch nicht beherrschten Technologie am Menschen verhinderten.
Ein solches, Andersdenkende abwertende Interview von einem Medizinethiker wirft - unabhängig von seiner fehlenden Fachkenntnis zu Impfstoffen - auch in seinem ureigenen Fachgebiet der Medizinethik viele Fragen auf.
Der deutsche Ethikrat, der sich gerade in der jüngeren Vergangenheit durch kluge, differenzierte, abwägende Stellungnahmen zu hochkomplexen Fragestellungen wie pränataler Diagnostik, Organspende, Impfplicht oder Triage auch in der öffentliche Wahrnehmung als zu solchen Themen entscheidende ethische Instanz etabliert hat, tut sich keinen Gefallen, wenn simplifizierende Polarisierer wie Wolfram Henn immer wieder in seinem Namen auftreten.
[dieser Text wurde am 19.06. als Leserbrief bei der WELT eingereicht, CC an den Ethikrat]
Ärztliches Fachgespräch zu COVID-19-Impfstoff - 19.06.2020
Am 12.06.2020 führten im Rahmen einer ärztlichen Fortbildungsveranstaltung der Münchner Kinderarzt Georg Soldner und ich selber ein kurzes Fachgespräch zu COVID-19-Impfstoffen.
Corona-App verpflichtend? Expertise eines Datenschutzexperten - 17.06.2020
Die Möglichkeit, die Nutzung der Corona-App verpflichtend vorzuschreiben (z.B. seitens des Arbeitgebers), untersucht differenziert der Jurist und Datenschutzexperte Dr. Thomas Schwenke in seinem aktuellen Blog (datenschutz-generator.de 17.06.2020).
Kinder sind nicht gefährlich - geringes Übertragungsrisiko und Ansteckungsrisiko erneut bestätigt - update 16.06.2020
Update 16.06.2020: Weitere Zwischenergebnisse der baden-württembergischen Multicenter-Studie bestätigen lt. SWR das bisher schon Veröffentlichte: das Risiko, dass Kinder sich in Familien mit nachgewiesenen COVID-19-Patienten selber anstecken, ist viel geringer, als das anderer Erwachsener (SWR 16.06.2020)
Update 28.05.2020: Baden-Württemberg zieht als naheliegende Konsequenz aus dieser erdrückenden Datenlage: zeitnah Regelbetrieb an Grundschulen, im Wesentlichen ohne Abstandsregeln (tagesschau.de 28.05.2020).
Unterstützt wird dieser Entschluss auch heute durch aktuell veröffentlichte Studien: das Dänische Serum Staten Institut meldet, dass in Dänemark nach Wiederöffnung der Schulen Mitte April kein Anstieg von Infektionszahlen zu verzeichnen gewesen sei - gleiches meldet das finnische Institut für Gesundheit für Finnland (tagesschau.de 28.05.2020). In Irland fanden sich bei einer entsprechenden Studie unter Schulkindern "no cases of onward transmission to other children or adults within the school […] These included music lessons (woodwind instruments) and choir practice, both of which are high-risk activities for transmission." (Heavey 2020).
Die von eigentlich namhaften Virologen mantraartig wiederholte Behauptung, man habe immer noch keine sicheren Daten zur Übertragung durch Kinder, entpuppt sich angesichts der täglich veröffentlichten, in der Aussage gleichsinnigen Studien zunehmend als running-gag einer geschmacklosen virologischen comedy-show.
Was buchstäblich alle Welt außerhalb der Charité schon lange weiß, hat sich mit den jetzt veröffentlichten Zwischenergebnissen einer deutschen Multicenter-Studie an 2500 Kindern erneut bestätigt:
-
Kinder haben ein sehr viel geringeres Risiko, sich selber mit COVID-19 anzustecken
-
Kinder stellen ein sehr viel geringeres Risiko dar, andere anzustecken als bei anderen vergleichbaren Erkrankungen, wie z.B. der Influenza.
-
Kinder in einer "Notbetreuung" (also im KiTa-Betrieb) haben kein höheres Risiko, sich anzustecken, als zu Hause.
Positive PCR heißt nicht in jedem Fall ansteckend - 16.06.2020
Ein gemeinsames Papier der singapurischen Gesundheitsbehörden und medizinischen Fakultäten weist eindringlich darauf hin, dass die Tatsache einer positiven PCR bzw. einer hohen "viral load" bei Patienten nicht automatisch eine Infektiosität bedeutet: so sei es ab dem 11. Tag einer COVID-19-Erkrankung auch bei positiver PCR nicht gelungen, ansteckende Viren zu isolieren oder anzuzüchten (Academy of Medicine Singapore 23.05.2020). Dies relativiert unter anderem ein weiteres Mal die abenteuerliche Charité-Arbeit des Teams um Chef-Coronoiker Drosten, der aus (auch noch statistisch mehr als fragwürdig berechneten) Daten zu Virusmenge im Rachen von Kindern unmittelbar deren hohe Gefährlichkeit für die Ansteckung anderer abgeleitet hat...
Schweizer Immunologe: "Warum alle falsch lagen..." - 16.06.2020
Der Schweizer Immunologe Beda Stadler ermöglicht in diesem Gastbeitrag einen sehr umfassenden, kompetenten und sehr lesenswerten Blick auf die Coronoia (Achgut.de 12.06.2020).
TÜV kritisiert Corona-App: "Nachholbedarf" - update 15.06.2020
Update 15.06.2020: Mittlerweile stellt der TÜV die Ergebnisse seiner Untersuchungen anders dar "stabil und sicher laufen, ohne die Anwender auszuspionieren." Die vorher als kritisch erwähnten Punkte werden in dem neuen Interview schlicht nicht mehr erwähnt - unverändert weist der IT-Fachverlag heise darauf hin, dass wesentliche Punkte der App und ihrer Infrastruktur bis jetzt gar nicht überprüft worden seien (heise.de 14.06.2020)
Der TÜV, der auf eigenes Drängen hin Teile der Corona-App der Bundesregierung auf Sicherheitsprobleme hin überprüft, bemängelt schon in diesem Teil der Software ernsthafte Probleme und empfiehlt ein Verschieben der Veröffentlichung; dabei seien wesentliche Teile der Gesamtstruktur noch ungeprüft... (heise.de 13.06.2020).
Über die Über-Sterblichkeit... - update 12.06.2020
Update 12.06.2020: Mit den jetzt bis zum 17.05. vorliegenden Sterbezahlen für Deutschland ist angesichts der jetzt längst sinkenden Fall- und Todeszahlen definitiv klar: 2020 liegen diese Zahlen trotz COVID-19 unter dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre für den Zeitraum 01.01. - 17.05..
Update 30.05.2020: Auch weiterhin gilt: die Medien rücken panikwirksam die in Deutschland (etwas, 8%) erhöhten Sterbefälle im April in den Vordergrund (tagesschau.de 29.05.2020) und ignorieren geflissentlich den sehr viel beruhigenderen Gesamtzusammenhang:
Betrachtet man die Sterbefälle in Deutschland vom jeweils ersten Januar eines jeden Jahres bis zum 03.05. (soweit reichen die Zahlen von Destatis derzeit für 2020), zeigt sich, dass 2020 immer noch (knapp) unter dem Durchschnitt liegt:
Betrachtet man den Zeitraum ab Oktober des Vorjahres (also den Zeitraum, den das RKI typischerweise für die Influenza-Berechnungen heranzieht) bis Ende April des Folgejahres zeigt sich zwar, dass die Influenza/COVID-19-Saison 2020 knapp über dem Durchschnitt der Influenza-Saisons Vorjahre liegt, dass es vor wenigen Jahren jedoch "Übersterblichkeiten" während der Influenzasaison in Deutschland gab, die wesentlich höher lagen (und die damals keineswegs zu einem hysterischen lockdown führten):
Update 23.05.2020: Die Diskussion um die Übersterblichkeit in Deutschland zeigt wieder einmal, dass Zahlen meist ein Ziel haben: in diesem Fall das der Dramatisierung von COVID-19 in Deutschland. Destatis pickt sich mittlerweile bei der Betrachtung der Todeszahlen diejenigen Kalenderwochen heraus, in denen die Werte für 2020 überdurchschnittlich sind - die zur gleichen Saison gehörigen Werte der Vorwochen werden geflissentlich ignoriert (Destatis 22.05.2020).
Diese willkürliche Grenzziehung widerspricht der wissenschaftlichen Aufarbeitung der COVID-19-Pandemie - gehen doch z.B. sogar die italienischen Gesundheitsbehörden davon aus, dass ein Teil COVID-19-bedingten Übersterblichkeit der ungewöhnlich mild verlaufenen Influenzasaison zuzuschreiben ist, die der COVID-19-Pandemie unmittelbar vorausging. Mit anderen Worten und stark vereinfachend formuliert: hätte die Influenzasaison 2019/20 einen "typischen" Verlauf genommen, wären viele der jetzt als COVID-19-Tote Gezählten schon im Dezember oder Januar gestorben und wären damit eben Influenza-Tote (Salzano 2020).
Für Deutschland gilt unverändert, dass es vom 01.01. bis zum 26.04. im Jahr 2020 weniger Todesfälle gab als in einigen der Vorjahre und dass ihre Zahl vor allem deutlich unter dem Durchschnitt der letzten 5 Jahre für diesen Zeitraum liegen (s.u.).
Auch die Statistiker des ifo-Instituts sehen die von Destatis behaupteten erhöhten Werte mit Skepsis: „Selbst die im April zu beobachtenden leichten Abweichungen der Sterbefallzahlen nach oben liegen innerhalb der Bandbreite, die sich durch Zufallseinflüsse erklären lässt“, sagt Anna Kremer von der Niederlassung Dresden des ifo Instituts. „Auch in den besonders gefährdeten höheren Altersgruppen ist bislang keine höhere Sterblichkeit festzustellen; die Zahlen bewegen sich im Bereich statistischer Unschärfe“ (ifo 21.05.2020).
Update 15.05.2020: Auch wenn die Tagesschau von "deutlich höheren" Sterbefallzahlen in Deutschland bis Mitte April fabuliert (tagesschau.de 15.05.2020): es stellt sich etwas die Frage nach dem verwendeten Bezugsrahmen (und vor allem nach der Intention dieser Behauptung...), denn wie die offiziellen Zahlen von DeStatis eindeutig zeigen, liegen die Sterbefallzahlen in Deutschland 2020 deutlich unter den Werten von z.B. 2017 oder 2018 und immer noch unter dem Mittelwert der letzten 5 Jahre... (Graphik und Quellennachweis s.u.)
Ein im Zusammenhang mit COVID-19 immer wieder verwendeter Begriff ist der der Übersterblichkeit, englisch: excess mortality - was steckt dahinter?
In jedem Land sterben an jedem Tag Menschen - aus statistischer Sicht ist diese wissenschaftlich (! nicht menschlich!) triviale Feststellung hochkomplex denn es sterben Menschen verschiedenen Alters aus den verschiedensten Ursachen und - über das Jahr betrachtet - in überhaupt nicht gleichmäßiger Häufigkeit. So gibt es eine regelmäßige Häufung von Todesfällen in den Wintermonaten, die den verschiedensten Ursachen zugeschrieben werden: mehr Erkrankungen, weniger Bewegung an frischer Luft, Häufung von Infekten, vermehrte Depressionen und natürlich auch die Influenza und grippale Infekte. Die dadurch entstehende Übersterblichkeit ist nicht in jedem Jahr gleich ausgeprägt, es gibt Jahre mit ausgeprägterer excess mortality und solche mit geringerer.
In Europa bemüht sich ein Projekt der EU EuroMoMo für European Mortality Monitoring Project um eine wissenschaftliche Dokumentation dieser Phänomene auf europäischer Ebene - mit zahlreichen Einschränkungen und Problemen, aber dennoch mit einer gewissen Aussagekraft (so melden aus Deutschland z.B. nur Berlin und Hessen Daten an EuroMoMo...).
Bis Mitte April diesen Jahres nun lagen die europäischen Werte für die Übersterblichkeit durchweg im Bereich der alljährlich zu erwartenden Werte für diese Jahreszeit, dies hat sich etwa seit der 15. Kalenderwoche geändert: jetzt übersteigen die Todesfälle die Werte der Vorjahre, natürlich - das schreiben auch die Autoren von EuroMoMo - durch COVID-19 bedingt.
(Quelle: EuroMoMo.eu - Abruf 09.05.2020)
Diese summatorische Übersterblichkeit für Europa beruht allerdings nicht auf einem flächendeckenden Phänomen, sondern auf besonders hohen Sterblichkeitsraten in einigen Ländern (Italien, Spanien, England - s. hier).
Maskierter Schwachsinn in Jena... - 11.06.2020
Die ohnehin skurile Diskussion über Mund-Nasen-Bedeckungen in Deutschland ist um einen wissenschaftlichen Schildbürgerstreich reicher: unter Mitwirkung der Universität Mainz erschien eine natürlich in allen mainstream-Medien ausgiebig gewürdigte Studie (Mitze 2020) zur thüringischen Stadt Jena, die in weiser Voraussicht als erste deutsche Stadt eine Maskenpflicht in der Öffentlichkeit zum 6. April dekretiert hatte.
Und - siehe: ein Wunder - schon 3 - 4 Tage nach Inkrafttreten der Verordnung sistierte jedweder garstige Anstieg der Fallzahlen in Jena und, so möchte man fortsetzen, alle lebten glücklich bis ... irgendjemand bemerkt, dass diese hochkomplexe mathematische Modellierung wohl ein statistischer salto mortale sein muss:
Das hochehrwürdige RKI selbst geht davon aus, "Ein Effekt der jeweiligen Maßnahmen kann jedoch erst mit einem Zeitverzug von 2 – 3 Wochen erkennbar sein, u. a. wegen der bis zu 14-tägigen Inkubationszeit von SARS-CoV-21 und zusätzlich, weil es zwischen Erkrankung und Erhalt der Meldungen am Robert Koch-Institut (RKI) einen Zeitverzug gibt." (RKI 2020).
Was auch immer also die Ursache des auffallenden Kurvenverlaufs in Jena sein mag (veränderte Testzahlen? veränderte Teststrategie? verändertes Meldeverhalten? ...) - eines ist sicher: das Maskentragen ab dem 06.04. kann es definitiv nicht sein.
"Hoffnung auf den 'Super-Impfstoff' völlig überzogen" - 11.06.2020
Im Interview mit tagesschau.de relativiert der Münchner Virologe Oliver Keppler die aus seiner Sicht völlig überzogenen Erwartungen an und Hoffnungen auf die Entwicklung eines Impfstoffs gegen COVID-19 deutlich (tagesschau.de 11.06.2020).
Das Imperium quatscht zurück... - update 11.06.2020
Update 11.06.2020: Es ist sicher mehr der Analyse von Kuhbandner, Walach et al (s.u.) als den zahllosen, lesenswerten, fachkundigen und vernichtenden Kommentaren auf der preprint-Seite von Nature selber zu verdanken, dass die Autoren der Studie in einer neuen technical note ihre bisherigen Behauptungen de facto wiederrufen: Unter Berücksichtigung des Erkrankungsdatums (wie von Kuhbandner angeregt) kommen sie zu den gleichen Ergebnissen wie die deutschen Kritiker: ein Absinken der Wachstumsrate schon ab dem 05. März, die zum Zeitpunkt der Schulschließung schon praktisch bei Null lag und zum Zeitpunkt des lockdowns schon negativ war (Graphik Kuhbandner - oberer Teil Flaxman Original, unterer Teil korrigierte Fassung):
Forscher des Imperial College London, die mit ihrer umstrittenen frühen Vorhersage von "500.000 toten Briten ohne lockdown" früh in der Pandemie Aufsehen erregten und den britischen Kurs in der COVID-19-Pandemie maßgeblich prägten (der unvoreingenommene Beobachter fühlt sich an bestimmte virologische Institute, die von der deutschen Hauptstadt aus Ähnliches mit der deutschen Strategie vermochten, erinnert...) klopfen sich und den Berliner Kollegen jetzt lautstark, selbstgefällig und (Achtung: spoiler!) dumm mit einer Veröffentlichung auf dem Preprintserver von Nature auf die Schulter (Flaxman 2020): der lockdown habe in den 11 von ihnen untersuchten europäischen Ländern (darunter Deutschland) insgesamt mehr als 3 Millionen Todesfälle verhindert und von allen ergriffenen Maßnahmen sei der lockdown die wirkungsvollste gewesen.
Die Analyse enthält aber - bezogen auf die Situation in Deutschland - eine ganze Reihe gravierender Fehler:
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Der Meldeverzug wird ignoriert: die Untersuchung verwendet die von den ECDC veröffentlichten Todesfälle mit deren Datum der Erfassung durch die jeweiligen Behörden - in Deutschland besteht hier aber ein deutlicher Meldeverzug von in etwa 8 Tagen (Kuhbandner 2020 - genauer ist dies nicht anzugeben, weil das RKI die Sterbedaten nicht veröffentlicht). Berücksichtigt man darüber hinaus, dass zwischen Infektion mit COVID-19 und dem eventuellen Versterben im Durchschnitt etwa 3 Wochen vergehen (allein zwischen dem Auftreten der ersten Symptome und dem Tod vergehen im Durchschnitt 18 Tage (Verity 2020)), bilden in Deutschland die Todeszahlen das Infektionsgeschehen mit einer Verzögerung von (mehr als) einem Monat ab - dies wird in der imperialen Studie nicht adäquat berücksichtigt.
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Die Annahme, die Reproduktionszahl R bliebe im Verlauf der Pandemie ohne staatlichen Eingriff konstant, ist Unsinn - das geben die Autoren im Text auch freimütig zu: "in reality even in the absence of government interventions we would expect Rt to decrease and therefore would overestimate deaths in the no-intervention model", ebenso, dass diese falsche Annahme zu einem Überschätzen des Effektes dieser Eingriffe führt. Dies hindert die Autoren jedoch nicht daran, diese wissenschaftlich aberwitzige Prämisse dennoch zur Grundlage ihrer Zahlenjonglage zum machen. Die beteiligten Wissenschaftler müssen sich - bei einem auch und gerade politisch so brisanten Thema wie den Effekten umstrittener staatlicher Maßnahmen - schon nach ihrem Ethos fragen lassen, wenn sie die entscheidende Relativierung der eigenen Modellierungen in einem Halbsatz verstecken und in den Pressemitteilungen öffentlichwirksam dramatische Zahlen präsentieren, denen schlicht jede wissenschaftliche Grundlage fehlt (und auch dabei fühlt sich der unvoreingenommene Leser an entsprechende Veröffentlichungen aus Berlin....).
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Die im mathematischen Modell verwendeten Rahmendaten widersprechen empirischen Studien - so wird für Deutschland eine Infection Fatality Rate von 1,23% postuliert, obwohl die einzige hier tatsächlich belastbare Studie (Streeck 2020) einen Wert von nur 0,36% ermittelte.
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Tote mit positivem SARS-CoV-2-Abstrich sind nicht gleichbedeutend mit Toten durch eine COVID-19-Infektion - diese mittlerweile allgemein akzeptierte Unschärfe in der Erfassung gemeldeter Todesfälle im Zusammenhang mit einem positiven SARS-CoV-2-Test (s. RKI FAQs zu COVID-19) verbietet streng genommen eine mathematische Hochrechnung, da die Anzahl der ursächlich an COVID-19 Verstorbenen nicht bekannt, definitiv aber kleiner ist als die Zahl der gemeldeten "Todesfälle mit positiver PCR".
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Die unterschiedlichen Erfassungs- und Meldesysteme der Länder werden ignoriert - die Autoren fassen Todeszahlen von Ländern zusammen, die völlig unvergleichbare Systeme der Erfassung und Meldung von Todesfällen im Zusammenhang mit COVID-19 praktizieren. So wurden im Studienzeitraum z.B. in Belgien alle Todesfall in einem Seniorenheim mit einem COVID-19-Fall als COVID-19-Todesfälle registriert - auch ohne SARS-CoV-2-Test bei den einzelnen Verstorbenen (tagesschau.de vom 16.04.2020).
Auch bei dieser Studie entsteht - wie nicht selten im Moment - der Eindruck, hier würden Zahlen unter maximaler Verbiegung, ja Missachtung wissenschaftlicher Standards missbraucht, um die gewünschte politische Aussage zu erreichen.
Die Krux mit dem Impfstoff - 09.06.2020
Auf Spektrum.de erschien am 08.06. ein hervorragender und differenzierter Artikel über den Stand und die Schwierigkeiten der Impfstoffentwicklung gegen COVID-19 (Röcker 2020). Der einzige Stolperstein für die Impfstoffentwicklung, der unerwähnt bleibt und der die zu Recht als zentral und unerlässlich beschriebenen Phase III-Studien ausbremsen könnte, ist die Knappheit an Patienten... die sinkenden Neuererkrankungszahlen in den westlichen Ländern stellen - wie beschrieben - eine u.U. entscheidende Hürde der Impfstoffentwicklung dar.
Jan Fleischhauer über die Diva von der Charité - 08.06.2020
Der renommierte Journalist und Kolumnist Jan Fleischhauer widmet seine jüngste Kolumne im Focus Chefcoronoiker Christian Drosten (Focus 07.06.2020).
Die schwarze Materie der Epidemiologie - 08.06.2020
Ungeachtet aller selbstgefälligen "Haben-wir-doch-gut-gemacht"-Rhetorik, die in politischen Kreisen der westlichen Welt angesichts des aktuellen Rückgangs des COVID-19-Infektionsgeschehens dort geradezu epidemisch grassiert werden, Fachleute nicht müde darauf hinzuweisen, wie wenig von der COVID-19-Pandemie wirklich verstanden wurde und wie viele vermeintliche Widersprüche wir bis heute nicht erklären können.
Weder das Ausmaß der in den einzelnen Staaten ergriffenen drakonischen lockdown-Maßnahmen, noch die Bevölkerungsstruktur, noch das Ausmaß der Luftverschmutzung, noch die Bevölkerungsdichte können bis heute widerspruchsfrei die Epidemiologie von COVID-19 erklären.
Es muss - so unterstellen Experten wie der Neurowissenschaftler und Epidemiologe Karl Friston vom University College in London - "da draussen" noch etwas geben, das Einfluss nimmt und das wir noch nicht (ausreichend) kennen: “This is like dark matter in the universe: we can’t see it, but we know it must be there to account for what we can see” (The Guardian 07.06.2020).
Die wahrscheinlichste Erklärung ist für viele Fachleute eine Kreuzimmunität gegen COVID-19, ausgelöst durch den (regional offenbar sehr unterschiedlich verteilten) Kontakt zu den wohlbekannten "normalen" Coronaviren, die - darauf hatte z.B. Wolfgang Wodarg schon früh zu Beginn der Pandemie hingewiesen - Teil des saisonalen Infektgeschehen eines jeden Jahres sind: “The most reasonable hypothesis is that this reactivity is really cross-reactivity with the cousins of Sars-CoV-2 – the common cold coronaviruses which circulate very broadly and generally give rather mild disease.” so Alessandro Jette, Autor einer kalifornischen Studie, die SARS-CoV2-wirksame Immunphänomene in Blutproben von vor 2018 nachweisen konnte (Sette 2020). Interessanterweise deckt sich dieser Befund mit einer Studie der Charité aus dem April 2020 (Braun 2020), obwohl Chefcoronoiker Drosten genau diese "Hintergrundimmunität" lange abgestritten hatte (Drosten 27.02.2020)...
Mal wieder "Neuland" für die CDU/CSU - 05.06.2020
Noch gibt es die Corona-App gar nicht, da beweist ausgerechnet der digitalpolitische Sprecher der CDU/CSU Bundestagsfraktion, Tankred Schipanski, dass das Thema Datenschutz bei seiner Partei doch noch nicht angekommen ist - natürlich gäbe es keinen Zwang die App zu nutzen, aber wenn z.B. ein Arbeitgeber oder ein Reiseveranstalter auf ihrer Nutzung bestünden, wäre das ihr gutes Recht. "Ist ja logisch, dass die sich absichern wollen", so Schipanski gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND 05.06.2020).
Allen gegenteiligen Beteuerungen von Bundesermächtigungsminister Spahn zum Trotz scheinen Träume von chinesischen Verhältnissen in den Köpfen zumindest einer der Regierungsparteien immer noch Hochkonjunktur zu haben.
GroKo als Hobby-Epidemiologen - gefährlich lächerlich... - 05.06.2020
In den Kommentaren zum "Wumms" des Konjunkturpaketes, das die Bundesregierung zur Beseitigung der selbstgeschaffenen Probleme verabschiedet hat, droht ein kleiner, aber entscheidender Satz des verabschiedeten Papiers unterzugehen - auf Seite 14 unter Punkt 53 des Eckpunktepapiers heißt es: "Die Corona-Pandemie endet, wenn ein Impfstoff für die Bevölkerung zur Verfügung steht."
Man ist unsicher, ob die adäquate Reaktion auf eine solch einzigartige Neudefinition einer Pandemie eher ungläubiges Augenreiben, schallendes Gelächter, irres Kichern oder eine Panikattacke sei: hier wird das, was der WHO im Zusammenhang mit der so genannten Schweinegrippe-Pandemie 2009/2010 vorgeworfen wurde, nämlich sich beim Ausrufen des Pandemie-Falls an der Verfügbarkeit (und damit Vermarktbarkeit) eines Impfstoffs zu orientieren (Doshi 2011), plötzlich offizielle Regierungspolitik.
Die WHO definiert eine Pandemie als "'an epidemic occurring worldwide, or over a very wide area, crossing international boundaries and usually affecting a large number of people'. The classical definition includes nothing about population immunity, virology or disease severity." (Kelly 2011) und orientiert sich damit an einschlägigen epidemiologischen Standardwerken - natürlich ist in diesem Zusammenhang von einem Impfstoff überhaupt nicht die Rede... .
In einer Situation, in der sich der Verlauf der COVID-19-Pandemie in allen bisher betroffenen westlichen Ländern zunehmend als gleichartig und unabhängig von eventuell ergriffenen lockdown-Maßnahmen entpuppt und in denen der Rückgang der Patientenzahlen die Entwicklung eines Impfstoffs in Frage stellt (s. hier) stellt sich angesichts dieser abenteuerlichen Neudefinition einer Pandemie vor allem die Frage: qui bono?
Noch ist die COVID-19-Pandemie ökonomisch nicht nutzbar gewesen - anders als bei der Schweinegrippe steht immer noch kein Impfstoff zur Verfügung und die beispiellosen Summen, die die EU und andere stakeholder für die Impfstoffentwicklung gegen COVID-19 eingeworben haben, könnten sich als völlig unnötig erweisen.
Wer also immer als Einflüsterer den am 03.06. tagenden Politikern diese epidemiologisch beispiellos lächerliche Formulierung in die Feder diktiert hat, hat (hoffentlich) ungewollt vor allem eines geliefert: Kraftfutter für Verschwörungstheoretiker... .
'Alle Modelle sind ihrem Wesen nach falsch, aber einige sind nützlich' - und einige gefährlich... - update 04.06.2020
Update 04.06.2020: Eine Gruppe deutscher Wissenschaftler (Kuhbandner 2020 - noch preprint, also nicht abschließend wissenschaftlich bewertet) hat sich noch einmal eingehend mit den Behauptungen der Göttinger Studie (Dehning 2020) befasst und kommt zu dem wenig zweideutigen Schluss:
"Neither of the governmental interventions could have had any effect on the virus spread because the number of new infections declined much earlier than estimated in their study. Furthermore, they ignore direct empirical evidence showing that the adopted countermeasures did have very low or even no effects. Taken together, we consider the study of Dehning et al. […] as seriously flawed."
Die Autoren der Göttinger Studie gingen von den Zahlen der Johns Hopkins Universität und eigenen Spekulationen über z.B. Meldeverzögerungen in Deutschland aus, wogegen Kuhbandner et al. hier die veröffentlichten Zahlen und Annahmen des RKI verwendet, wie auch z.B. die Verlaufskurve der ominösen RKI-Reproduktionszahlschätzung. Bringt man beides zusammen, entsteht die hier unter B aufgeführte Graphik (A zeigt die Konstruktion von Dehning):
(Quelle Kuhbandner 2020)
Diese Analyse der RKI-eigenen Zahlen unter konsequenter Berücksichtigung der RKI-eigenen Annahmen und Behauptungen beweist einmal mehr die vollständige Wirkungslosigkeit der in Deutschland ergriffenen lockdown-Maßnahmen auf das Infektionsgeschehen von COVID-19.
Mit dem oben aufgeführten Zitat beschrieb der britische Statistiker George Box das Wesen mathematischer Modellierungen - der im Titel zu findenden Zusatz drängt sich auf, betrachtet man die aktuelle Modellierung des Max Planck-Instituts an der Uni Göttingen (Dehning 2020), die hier im Spiegel praphrasiert wird (Spiegel 16.05.2020).
Die Autoren behaupten, mittels komplexer mathematischer Modellierungen nachweisen zu können, dass alle drei in Deutschland vorgenommenem Einschnitte in wesentliche Grundrechte der Bevölkerung
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09.03. - Verbot von Großveranstaltungen
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16.03. - Schulschließungen
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26.03. - Kontaktsperre
eindeutige Auswirkungen auf die Ausbreitungszahlen von COVID-19 in Deutschland gehabt hätten. Leider ignorieren die Wissenschaftler dabei grundlegende Fakten zur Pandemie, so dass die falschen Grundannahmen in ihrem Modell zwangsläufig zu einem falschen Ergebnis führen müssen.
Hauptprobleme der vom RKI gemeldeten Fallzahlen
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Grundsätzlich bleibt das Hauptproblem, dass die in Deutschland erhobenen Fallzahlen unverändert nicht repräsentativ für die Gesamtbevölkerung sind (s. hier). Dennoch sind sie die einzige vom RKI zur Verfügung gestellte Datengrundlage und wir lassen im Folgenden diesen existentiellen Schwachpunkt der Epidemiologie in Deutschland (gemeint sind hier der entstehende bias der Daten und das RKI) unberücksichtigt.
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Ein weiterer bias entsteht, weil weder das RKI, noch die oben genannte Studie die im März kontinuierlich steigende Zahl der durchgeführten Tests pro Woche berücksichtigt - allein dadurch ist schon ein relevanter Anteil der vermeintlichen Zunahme von Fällen erklärbar, was das RKI weiß (und öffentlich auf der Pressekonferenz einräumt), aber geflissentlich ignoriert. Die Erhöhung der Testzahlen führt unberücksichtigt zu einer Verzerrung (bias) von R hin zu fälschlich hohen Werten (gut erklärt auf Quarks.de vom 05.05. unter "Häufige Fehler")
Das Problem des Ansteckungszeitpunktes
Das RKI versucht mittels seines "nowcasting" (s. hier), aus den Fallzahlen des jeweiligen Tages auf den Ansteckungszeitpunkt zurückzuschließen und erstellt daraus die entsprechenden Kurven für den Infektionsverlauf:
Aus dieser mathematischen Modellierung schätzt (!) das RKI dann die so genannte Reproduktionszahl, die seit dem 14.05. um eine "geglättete" Variante (in der Graphik in Orange) ergänzt wird:
(Quelle RKI 15.05.2020)
Das RKI wies auf seiner Sonder-Pressekonferenz zur neue "R_7Tage" noch einmal ausdrücklich darauf hin, dass diese (wie auch die alte Reproduktionszahl) die Ansteckungsdynamik beschreibt, die etwa "1,5 Wochen", also vereinfachend 10 Tage zuvor gegolten hätte.
Überträgt man diese Annahme des RKI auf den Verlauf von R, zeigt sich:
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der Umkehrpunkt von R lag etwa zwischen dem 09.03. und 11.03.
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die Ansteckungsrate von COVID-19 in Deutschland ist demnach ab etwa dem 01.03. rückläufig - 10 Tage vor den ersten ergriffenen Maßnahmen
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alle Maßnahmen des lockdown fielen bereits in die Zeit rückläufiger R-Werte und haben diesen Rückgang nicht mehr nennenswert beeinflusst.
Das Ignorieren dieser beiden zentralen Punkte der Pandemie-Erfassung:
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die kontinuierliche Erhöhung der Testzahlen gerade in der Zeit, in der die Maßnahmen des lockdowns dekretiert wurden
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die zeitliche Verschiebung zwischen Infektionsdynamik und deren Abbildung in der Reproduktionszahl
entwertet jede noch so aufwändige mathematische Modellierung des Max Planck-Instituts und lässt diese in die große Schublade "Zahlenschrott" (Frankfurter Rundschau 16.05.2020) wandern.
Warum gerade Italien? update 30.05.2020
Update 30.05.2020: Ein Übersichtsartikel des britischen Guardian (The Guardian 29.05.2020) fokussiert auf im Wesentlichen drei Faktoren, die die auch innerhalb Norditaliens bestehenden Unterschiede zwischen z.B. der schwer betroffenen Lombardei und dem wesentlich weniger betroffenen Veneto erklären könnten:
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politische Entscheidungen - in der Lombardei hätten seit vielen Jahren Regionalregierungen der Forza Italia (Berlusconi) und der Lega (Salvini) den Gesundheitssektor privatisiert und auf Gewinnmaximierung hin optimiert - gerade im Infektiologischen Bereich seien Kapazitäten massiv reduziert worden
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strategische Entscheidungen während der Pandemie - gerade in der Frühphase der Pandemie habe Veneto klüger (mehr Testungen) und konsequenter (früherer lockdown) reagiert als die Lombardei, wo, dem Guardian-Artikel zu Folge, auf Druck der dortigen Unternehmen die Industrieproduktion nie ganz heruntergefahren worden
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die hohe Bevölkerungsdichte - eher als die häufig angeführte Luftverschmutzung, denn letztere unterscheide sich nicht stark zwischen den beiden verglichenen Regionen. Die Bevölkerungsdichte betrage in Veneto jedoch nur etwa ein Drittel derer in der Lombardei.
08.04.2020: Eine Zusammenfassung der besonderen Situation in Italien erschien unter dem Titel "What other countries can learn from Italy during the COVID-19 Pandemic" im JAMA, einem der renommiertesten internationalen Medizinjournale und wurde von einem einem Team aus italienischen und amerikanischen Wissenschaftlichern (darunter John Ioannidis) verfasst.
Hervorgehoben wird das hohe Durchschnittsalter der italienischen Bevölkerung ("Italy has the most elderly population in Europe and the second most elderly population in the world after Japan.") sowie die hohe Rate an Rauchern und Patienten mit pulmonalen und cardialen Vorerkrankungen ("Italy has a high proportion of patients with history of smoking and high rates of chronic obstructive pulmonary disease and ischemic heart disease."). Die von den Autoren betonte regionale (nicht nationale) Ausbreitung führen Sie auch wesentlich auf das Champions League-Turnier in Bergamo zurück, wo ein Drittel der Bevölkerung Bergamos Italien-typisch ausgiebig und kontaktreich gefeiert habe (" […] a third of the population of Bergamo attended and continued celebrations overnight. Italian life is famous for its socialization and frequent congregations and clustering").
Auch die internationalen Vergleich unterdurchschnittliche Verfügbarkeit von Intensivpflege- und Beatmungsplätzen spielt den Autoren zu Folge eine wesentliche Rolle. Hier kamen in der Frühphase des Ausbruchs wohl unvermeidbare Fehler ("unavoidable... mistakes") hinzu: die zu umfangreiche stationäre Aufnahme nicht schwerkranker Patienten, die dazu führte, dass Krankenhauskapazitäten unnötig blockiert und medizinisches Personal früh und vermeidbar infiziert wurde - der Arbeit zu Folge traten neun Prozent der erfassten SARS-CoV-2-Infektionen bei medizinischem Personal auf, was zusätzlich Ressourcen verminderte.
Die Autoren weisen darauf hin, dass in drei Monaten der klassischen Influenza-Saison, die dem COVID-Ausbruch unmittelbar vorausging, in Italien ungewöhnlich wenig Menschen starben, wodurch ein größerer Bevölkerungsanteil Älterer blieb, der empfänglich und gefährdet durch COVID-19 war ("In fact, in the 3 months prior to the outbreak, there were fewer deaths than is typical for the winter months in North Italian cities, thus leaving a larger pool of susceptible, elderly individuals.").
Abschließend weisen Ioannidis und seine Co-Autoren auf die entscheidende Differenzierung eines Sterbens an und mit SARS-CoV-2 hin - 98,8% der Verstorbenen hatte mindestens eine schwere Vorerkrankungen, fast die Hälfte (48,6%) hatte 3 oder mehr derartige Risikofaktoren. ("Finally, a major question that should be answered is the causal contribution of SARS-CoV-2 infection to related deaths. It is difficult to differentiate between deaths with SARS-CoV-2 infection and deaths caused by SARS-CoV-2 infection because the vast majority of patients who have died had 1 or more other major pathologies (98.8% with at least 1 comorbidity, and 48.6% having 3 or more diseases) that contributed to their death.")
Eine Studie, die ein Team aus dänischen und italienischen Wissenschaftlern veröffentlichte, hält die in den betroffenen italienischen Regionen auffallend hohe Luftverschmutzung für eine mögliche Erklärung für die dort mit 12% wesentlich höhere Sterblichkeit als sie in anderen italienischen Regionen (4,8%) zu beobachten ist (Conticini 2020).
Die Süddeutsche Zeitung hat hier einen sehr lesenswerten Artikel verfasst, der erste Antworten sucht.
Lächerlich: "Studie" mit 2 Teilnehmerinnen - Coronaviren in der Muttermilch? - 27.05.2020
Als gäbe es nicht schon genug unsinnige und schlecht gemachte so genannte wissenschaftliche Studien zu COVID-19 (s. u., Stichwort: Drosten-Studie): die Universität Ulm setzt noch eine(n) drauf - die Forscher untersuchten die Muttermilch von zwei (in Worten: zwei) stillenden Müttern, die selber mit COVID-19 infiziert waren und - und dies ist sicher das Hauptproblem: veröffentlichten diese Daten.
Denn: auch wenn in der Milch einer der beiden Frauen SARS-CoV-2 nachgewiesen werden konnte, verhält sich die wissenschaftliche Aussagekraft dieser Untersuchung umgekehrt proportional zu der Gefahr, haltlos massive Verunsicherung zu schüren.
International besteht wissenschaftlicher Konsens darüber, dass weder Schwangere, noch Neugeborene ein erhöhtes Risiko von oder bei COVID-19-Infektionen haben - das räumen auch die Ulmer Forscher ein.
Um nicht falsch verstanden zu werden: natürlich ist es sinnvoll, die letztendlich dennoch unzureichende Datenlage zu COVID-19-Infektionen bei Schwangeren, Stillenden und bei Neugeborenen wissenschaftlich fundiert durch Studien zu erweitern. Wenn das Ergebnis der Untersuchungen aber
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auf zwei Teilnehmerinnen fußt
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und ausdrücklich (das räumen die Ulmer Forscher ein) nicht einmal die Frage beantworten kann, ob das gefundene Virusmaterial potentiell infektiös, oder unter Umständen nur "Virusmüll" ist
muss ich mich als verantwortlicher Forscher der Frage stellen, ob ich die Abwägung zwischen verantwortungsvoller Kommunikation von nicht einmal Zwischenergebnissen einer Untersuchung mit mehr als fraglicher Relevanz und dem eigenen Profilierungsbedürfnis ausreichend sorgfältig vorgenommen habe (SWR 27.05.2020).
Cambridge-Statistiker: Drosten-Studie zurückziehen, Fehler eingestehen - 27.05.2020
In die Reihe namhafter Epidemiologen und Statistiker, die teilweise scharfe Kritik an der Studie von Chefcoronoiker Drosten zur behaupteten Infektiosität von Kindern üben, reiht sich jetzt der renommierte Statistiker und Risikoforscher David Spiegelhalter von der Universität Cambridge ein.
In einer detailierten Re-Analyse der vom Drosten-Team verwendeten Daten weist auch er der Charité gravierende statistische Fehler und Fehlschlüsse nach und kommt zu dem eindeutigen Resultat, die Studie sollte von der website entfernt und die fehlerhafte Analyse (von den Autoren) eingestanden werden
"We suggest the pre-print should be withdrawn from the website, and the inappropriate analysis acknowledged." (Spiegelhalter 25.05.2020 - in dieser Analyse finden sich auch links zu den anderen, teilweise vernichtenden Kritiken an dieser Studie).
US-amerikanische Ärzte: lockdown ein 'mass casualty incident' - 26.05.2020
Über 600 US-amerikanische Ärzte haben in einem offenen Brief an US-Präsident Trump den lockdown als einen "mass casualty incident" (dt. MANV - einen Massenanfall von Verletzten) beklagt, der “exponentially growing negative health consequences” für Millionen von nicht-COVID-Patienten hätte.
Diese Effekte würden um Größenordnungen unterschätzt und bisher weitestgehend ignoriert. Die Mediziner weisen auf Anstiege um 600% bei Selbstmord-Seelsorge-Telefonen hin und fürchten, dass viele der 150.000 Neu-Diagnosen bösartiger Erkrankungen, die in den USA pro Monat durch screening-Untersuchungen gestellt würden jetzt durch den lockdown und die Angst, Ärzte und Krankenhäuser aufzusuchen, zu spät erfolgten. In einigen Krankenhäusern sank die Rate behandelter Herzinfarkte während des lockdowns um 40%.
“The millions of casualties of a continued shutdown will be hiding in plain sight, but they will be called alcoholism, homelessness, suicide, heart attack, stroke, or kidney failure. In youths it will be called financial instability, unemployment, despair, drug addiction, unplanned pregnancies, poverty, and abuse. It is impossible to overstate the short, medium, and long-term harm to people’s health with a continued shutdown. Losing a job is one of life’s most stressful events, and the effect on a person’s health is not lessened because it also has happened to 30 million other people. Keeping schools and universities closed is incalculably detrimental for children, teenagers, and young adults for decades to come.”
Was wäre dem hinzuzufügen?
Es sei nicht verschwiegen, dass in den US-amerikanischen social media kritisiert wurde, dass sich die Forderung nach einer Lockerung des lockdown weitgehend mit Trumps eigenen (Wahlkampf-)Positionen deckt - die Hauptautorin des Briefs Simone Gold kommentiert die impliziten Vorwürfe: “This was 100% physician grassroots. There was 0% GOP.” (forbes.com 22.05.2020)
Vergleichbare Probleme sind auch in Deutschland bekannt: seit der Coronoia ist die Zahl der Facharztbesuche massiv zurückgegangen, Kardiologen und Onkologen (beides Fachgruppen mit (Hoch-)Risikopatienten) melden Terminrückgänge um bis zu 50% (tagesschau.de 26.05.2020).
Kinder sind hochgradig gefährdet - durch die Maßnahmen des lockdown - 26.05.2020
Die niederländische Kinderrechts-NGO KidsRights weist auf die katastrophalen Auswirkungen der ergriffenen Maßnahmen für Kinder hin. Anlass sind die aktuellen WHO-Warnungen vor Lockerungen der lockdown-Maßnahmen wegen der diffusen Gefahr einer vielbeschworenen "zweiten Welle" :
“This crisis turns back the clock on years of progress made on the wellbeing of children,” sagte der Vorsitzende Marc Dullaert von KidsRights bei der Vorstellung des Kinderrechte-Jahresberichts (The Guardian 26.05.2020)
"Not only the economic consequences, but also the measures taken by governments to curb the outbreak of COVID-19 have a disastrous impact on many children. School closures in 188 countries affect 1.5 billion children and youth, leaving boys and girls extra vulnerable to child labor, child marriage and teenage pregnancy. The rise in domestic violence during lockdown measures is especially devastating for girls." (Kidsrights 26.05.2020)
COVID-19-Patienten - verzweifelt gesucht... - 24.05.2020
Für einen solchen Treppenwitz der Medizingeschichte braucht es wohl eine Pandemie historischen Ausmaßes, zu der COVID-19 immer und immer wieder stilisiert wurde...:
Während auf der einen Seite Chefcoronoiker in Podcasts nicht müde werden, eine weitere soziale Deprivation von Kindergarten- und Schulkindern zur conditio sine qua non zu erklären und unablässlich vor einer ach so anderen und ach so schrecklichen zweiten Welle zu warnen, die wir nur mit einem unverantwortlich übereilt zugelassenen Impfstoff abwenden könnten -
klagen die, die diesen Impfstoff gerade entwickeln, darüber, dass die Pandemie jetzt viel zu schnell zu Ende ginge - die Infiziertenzahlen seien jetzt so rasch rückläufig, dass es für eine erfolgreiche Impfstoffentwicklung schlicht zu wenig Patienten geben werde. Die mit einer der größten und erfolgversprechendsten Impfstoffstudien befassten Wissenschaftler der Universität Oxford fürchten schon, auf die Jagd nach der Erkrankung gehen zu müssen, so schnell ziehe sie sich derzeit zurück. "So few people in the UK are being infected with the coronavirus that Oxford University researchers may have to 'chase' the disease around the country to test their vaccine." Speziell in London könne man schon derzeit definitiv keine Impfstoffstudie mehr starten... zu wenig Patienten... .(The Times 24.05.2020). “Levels of infection in the community are already low, and if this virus behaves like other respiratory diseases and coronaviruses, there may be even lower levels over the summer,” so Professor Lawrence Young von der Warwick University Medical School. “There will not be enough people secreting the virus to be in contact with volunteers in vaccine projects. It is just not going to work.” (The Guardian 24.05.2020)
Und um diesem Stück aus dem Tollhaus noch eine vorerst letzte Wendung zu gönnen: britische Wissenschaftler fordern jetzt für die Impfstoffentwicklung wegen der geringen Infektionszahlen Freiwillige gezielt infizieren zu dürfen... (The Guardian 24.05.2020). Nicht unwidersprochen, immerhin: “Challenge studies are done for many diseases but only when strict criteria are followed. Firstly, the virus should be really well studied and its clinical behaviour understood in detail. It should also be incapable of causing severe illness in healthy individuals, or there should be a highly effective drug to clear the infection. None of these criteria are met for Covid-19, and I would be very concerned to hear challenge studies were being planned.” so Eleanor Riley von der Universität Edinburgh.
Könnte man aus dem Verlauf der Pandemie und dem "Problem", das dieser für die Impfstoffentwicklung bedeutet vielleicht - eine gewagte Hypothese, zugegeben - schlicht auch schlussfolgern, dass wir diesen mit Milliarden von Euro und Dollars subventionierten Impfstoff unter Umständen doch nicht ganz sooo dringend brauchen, wie behauptet?
Das COVID-19-Dilemma - Wo ist die Evidenz? - 24.05.2020
Schon sehr, sehr früh hatten namhafte Epidemiologen wie John Ioannidis das Fehlen jeder Evidenz bei COVID-19 als das zentrale Problem (bzw. Versagen) der Gesundheitsbehörden und Politiker weltweit beklagt - daran hat sich bis jetzt, wo die Pandemie sich von alleine wieder verabschieden könnte, nichts geändert: das Missverhältnis zwischen den drakonischen politischen Maßnahmen und der lächerlichen Datengrundlage dafür ist grotesk.
Auf diesen Missstand weist aktuell noch einmal Gerd Antes in einem Interview mit der Badischen Zeitung hin (Badische Zeitung 23.05.2020). Antes, ehemaliger Chef von Cochrane Deutschland und langjähriger Vorstand des Netzwerks Evidenzbasierte Medizin, macht noch einmal deutlich, was dem RKI und den es paraphrasierenden Medien immer noch nicht klar ist: "... die Infiziertenzahl ist tatsächlich ja nur die Zahl der positiven Tests. Wir haben eine extreme Abhängigkeit davon, wie oft wir testen."
Und auf den vorsichtigen Einwand des Interviewers, das RKI versuche doch, "sich an den Ist-Zustand heranzutasten", bemerkt Antes trocken: "'Versucht' ist die richtige Formulierung dafür. Auf der Basis richtig schlechter Daten mit vielleicht systematischen Fehlern kann man allerdings keine gute Schätzung machen […] Die Durchführung und Selektion von Tests ist immer noch hanebüchen." [Hervorhebung von mir]
Antes widerspricht ausdrücklich und namentlich Chefcoronoiker Drosten: er fürchte keine zweite Welle - "Die Welle gehört zu den Bildern, die genutzt werden, um Angst zu schüren."
Er sieht ein umfassendes wissenschaftliches Versagen in Deutschland, wo zahllose Forschungseinrichtungen "mit den Hufen scharrten", das Bundesforschungsministerium in der Koordination dieser Resourcen jedoch komplett versage - "Wir sind methodisch nicht in der ersten Liga weltweit."
Herdenimmunität bei COVID-19 - Schwelle wohl wesentlich niedriger als behauptet - 24.05.2020
Zum Thema der Herdenimmunität bei COVID-19 geisterte schon früh eine magische Zahl durch Podcasts und andere Medien: 60 - 70% der Bevölkerung müssten demnach mit SARS-CoV-2 infiziert (gewesen) sein, bis die so genannte Herdenimmunitätsschwelle (herd immunity threshold HIT) erreicht und daher mit einem Rückgang der Pandemie zu rechnen sei (Drosten 02.03.2020). Auch die Studie des Imperial College aus London (Fergusson 2020), die zur Kursänderung der britischen Regierung führte, modellierte die HIT und errechnete daraus die bekannt dramatischen Szenarien. Nur: es kommen zunehmend Zweifel an dieser Zahl auf. Die Annahmen, die dieser Modellierung zu Grunde lagen und liegen seien wesentlich zu stark vereinfachend und berücksichtigten nicht ausreichend, dass sowohl das Risiko, infiziert zu werden, als auch das Risiko, andere zu infizieren, nicht gleichmäßig in der Bevölkerung verteilt seien - genau hiervon gehen die bisherigen Zahlen aber aus. Jenseits mathematischer Modellierungen, im wirklichen Leben, zeigen sich aber andere Verhältnisse: dort sind z.B. nur wenige der Erkrankten für einen großen Teil der Neuinfektionen verantwortlich (so genannte superspreader), während das gros der Infizierten nur wenige Andere ansteckt. Studien gehen davon aus, dass nur 9 - 10% der Erkrankten 80% der Neuinfektionen auslösen (Bi 2020, Endo 2020).
Berücksichtigt man diese deutliche Inhomogenität, kommt man zu völlig anderen, interessanterweise wesentlich beruhigenderen Zahlen. So errechnet ausgehend von diesen, realistischen Annahmen eine britische Studie eine notwendige HIT von unter 20%, andere Studien kommen zu Werten von sogar nur etwa 7%, wodurch letztendlich nur etwa 17% der Bevölkerung tatsächlich infiziert würden (Lewis 2020).
Zwei Aspekte scheinen hier bedeutsam:
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zum einen decken sich diese modellierten Zahlen mit den wenigen bis jetzt existierenden Populationsdaten zu COVID-19, nämlich z.B. denen des Kreuzfahrtschiffs Diamond Princess, wo sich 17% der Passagiere und Besatzungsmitglieder infizierten (Mizumoto 2020) oder den Zahlen aus dem Großraum von Stockholm, wo ohne einschneidenden lockdown auch dort nach einer Infektion von etwa 17% der Bevölkerung die Infektionszahlen zu sinken begannen (Lewis 2020).
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zum zweiten konterkarieren diese Daten den aktuellen Narrativ, mit dem Chefcoronoiker und andere masters of disaster versuchen, die jetzt viel zu spät erhobenen Daten zur Präsenz von Antikörpern in der Bevölkerung zu dramatisieren - denn natürlich ist der Weg von z.B. 4% vorhandener "Durchseuchung" zu behauptet notwendigen 70% etwas weiter, als zu realistischen 7 (- max. 20)%... (Drosten 05.05.2020)
Oxford-Epidemiologin: COVID-19 ist schon dabei, sich zu verabschieden - 23.05.2020
Die renommierte Epidemiologin an der Oxford-Universität erläutert in einem Interview, warum sie davon ausgeht, dass COVID-19 seinen Zenit bereits überschritten habe und dabei wäre, sich zu verabschieden ("COVID-19 is on its way out"). Sie weist auf den quasi uhrwerkmäßigen Verlauf der Pandemie in den verschiedensten Ländern mit den verschiedensten Pandemie-Strategien hin: “In almost every context we’ve seen the epidemic grow, turn around and die away — almost like clockwork. Different countries have had different lockdown policies, and yet what we’ve observed is almost a uniform pattern of behaviour which is highly consistent with the SIR model. To me that suggests that much of the driving force here was due to the build-up of immunity. I think that’s a more parsimonious explanation than one which requires in every country for lockdown (or various degrees of lockdown, including no lockdown) to have had the same effect.”
Sie warnt davor, die existierenden Seroprävalenz-Studien überzubewerten, da die verfügbaren Antikörpertests immer noch sehr unzuverlässig seien und schätzt selber die Infection Fatality Rate im Bereich zwischen 0,1% und 0,01%.
Eine Zusammenfassung des Videos findet sich hier.
Why we might not get a coronavirus vaccine - 23.05.2020
Unter diesem Titel erschien im britischen Guardian am 22.05.2020 ein exzellenter und realisitischer Übersichtsartikel über den Stand der Impfstoffentwicklung gegen COVID-19.
Der Autor weist auf die immunologischen Besonderheiten bei Corona-Viren hin:
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selbst bei Patienten, die schwer an COVID-19 erkrankten waren hohe Titer von so genannten Gedächtnis-Antikörpern (IgG) nur vorübergehend nachweisbar - schon nach einem Monat sanken diese wieder deutlich ab (Crook 2020) (zum Vergleich: nach einer Maserninfektion sind diese Antikörper lebenslang nachweisbar)
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bei Patienten, die COVID-19 ohne Krankenhausbehandlung überstanden (also im Durchschnitt weniger schwer erkrankten, ließen sich überhaupt keine hohen Titer für die Immunität entscheidender so genannter neutralisierender Antikörper nachweisen (Robbiani 2020).
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schon länger ist bekannt, das selbst das Vo