Eine der oft schwierigsten Impfentscheidungen bei Fernreisen mit Kindern ist oft die Frage einer Tollwut-Impfung - in betroffenen Ländern können Bissverletzungen durch erkrankte Tiere (fast alle Säugetiere sind potentielle Überträger) die nach Ausbruch immer tödlich verlaufende Erkrankung übertragen.

Eine angesichts der nicht optimalen Verträglichkeit (und eingeschränkten Verfügbarkeit) des Tollwut-Impfstoffs nicht selten gewählte Strategie ist dann, sich darauf zu verlassen, im Falle eines entsprechenden Tierkontaktes (Biss, Speichelbenetzung verletzter Haut) im Urlaubsland selber noch impfen zu können - eine Besonderheit der Tollwut-Impfung, die auch bei einer postexpositionellen Impfung den Ausbruch der Erkrankung zuverlässig verhindert. Außer der auch vor Ort aber nicht in jedem Fall sicheren Impfstoffverfügbarkeit kommt jetzt offensichtlich ein weiteres Problem hinzu: die WHO bestätigt Meldungen der philippinischen Gesundheitsbehörden über im Handel befindliche gefälschte Tollwut-Impfstoffe... (ECDC 2019, WHO 2019).

Zumindest bei Reisen auf die von Tollwut betroffenen Philippinen ist damit zumindest derzeit die Impfung "im Falle eines Falles" vor Ort definitiv keine sichere Option mehr.

Literatur

ECDC. 2019. Communicable disease threats report, 21-27 July 2019, Week 30. Abruf 26.07.2019

WHO. 2019. Medical Product Alert N° 8/2019. Abruf 26.07.2019