Um den Schutz nach einer Hepatitis B-Impfung zu dokumentieren, ist es sinnvoll nach Ende der Grundimmunisierung einmalig den Anti-HBs-Titer zu bestimmen, nicht zuletzt, weil ein Impfschutz gegen Hepatitis B für viele Berufe arbeitsrechtlich notwendig ist.

Seit Jahren liegt der Wert, ab dem international üblich ein Schutz angenommen wird, bei 10 mIU/mL, lediglich RKI und STIKO beharren auf dem zehnfachen Wert und fordern 100 mIU/mL (eine differenzierte Diskussion dieser Posse findet sich hier).

Jetzt weist eine aktuelle Studien an Hepatitis B-geimpften Kindern, deren Mütter an einer ansteckenden Hepatitis B litten, einmal mehr die Unsinnigkeit der RKI-Position nach: 

auch Kinder, die zu Studienbeginn einen Anti-HBs-Wert ≤ 10 mIU/mL aufwiesen, zeigten im Laufe mehrerer Jahre einen signifikant messbaren Anstieg dieser Werte, ohne jedoch an Hepatitis B zu erkranken. Der Kontakt mit ihrer Mutter hatte sie offenbar - so folgern die Autoren - "natürlich geboostert", die vorherige Impfung hatte sie aber, trotz des nach RKI-Maßstab viel zu niedrigen Titers, zuverlässig vor einer Erkrankung geschützt.

Die Forderung von RKI/STIKO führt im günstigsten Fall nur zur Verunsicherung Betroffener, in vielen Fällen aber zu nach internationalen Maßstäben völlig überflüssigen Auffrischimpfungen mit einer Impfung, die seit ihrer Einführung immer wieder im Verdacht steht, auch schwere neurologische Nebenwirkungen auslösen zu können.


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Level of antibody to hepatitis B surface antigen declined below 10 mIU/ml is still protective | npj Vaccines

Whether declined level <10 mIU/ml of antibody to hepatitis B surface antigen (anti-HBs) is still immune to hepatitis B virus (HBV) is controversial. We longitudinally investigated hepatitis B markers in 395 vaccinated children of HBV-infected mothers at a 5.4-years interval. At baseline, they were at average age of 3.2 ± 1.8 years (0.6–12), and 106 (26.8%) children had anti-HBs <10 mIU/ml and 289 (73.2%) others had anti-HBs ≥10 mIU/ml. Of them, 84 (21.3%) were boosted with hepatitis B vaccine and 311 (78.7%) were not boosted. When they were at the age of 8.6 ± 1.9 years (6–18), 166 (42.1%) had anti-HBs <10 mIU/ml and 229 (57.9%) had anti-HBs ≥10 mIU/ml, and none was infected with HBV, including 62 unboosted children with anti-HBs <10 mIU/ml at baseline. Of 311 unboosted participants, 48 (15.4%) had increased anti-HBs levels in the absence of antibody to hepatitis B core antigen, suggesting natural booster immunization. Considering the close contact of children to their HBV-infected mothers, our study showed that successfully vaccinated children are still immune to HBV, even after the anti-HBs levels dropped to <10 mIU/ml. Therefore, anti-HBs levels <10 mIU/ml should not be an indication for booster hepatitis B vaccination.