Die englische Expertengruppe HART nimmt die katastrophalen Ergebnisse der thailändischen Myokarditis-Studie an jungen Männern (s. hier) zum Anlass darauf hinzuweisen, dass vor Jahren schon am Beispiel der Pockenimpfung prospektive Studien wesentlich mehr Fälle von Myokarditis identifizierten, als die auch damals praktisch ausschließlich durchgeführten retrospektiven Studien.

Vereinfachend gesagt beginnen prospektive Studien vor dem untersuchten Ereignis (hier: der Impfung) und suchen nach der Impfung aktiv und systematisch nach Hinweisen auf die vermutete Folgeerkrankung (hier: Myokarditis), während retrospektive Studien rückblickend gemeldete (Myokaridits-)Fälle in's Verhältnis zu den gemeldeten Ereignissen (Impfungen) setzen. Damit unterliegen retrospektive Untersuchungen unvermeidlich substantiell mehr Fehlerquellen (unvollständige Meldungen, ...).