Die aktuelle Analyse eines Keuchhustenausbruchs unter Jugendlichen (n=48) an einer koreanischen Schule erschüttert (wieder einmal) eines der Lieblingsmärchen der STIKO: das von der Herdenimmunität durch die Keuchhustenimpfung. Auch in der aktuellen Version der STIKO-Empfehlungen heißt es "Speziell vor Geburt eines Kindes sollte überprüft werden, ob ein adäquater Immunschutz (Impfung innerhalb der vergangenen 10 Jahre) gegen Pertussis für enge Haushaltskontaktpersonen und Betreuende des Neugeborenen besteht." (so genannte Kokonstrategie).

Bei dem in der Studie untersuchten Ausbruch waren über 80% der 12 - 18-Jährigen sechs mal (!) gegen Keuchhusten geimpft, jeweils etwa 10% fünf mal bzw. vier mal. Über 90% der Infektionen verliefen mit klinischen Symptomen, die restlichen asymptomatisch.

Die Autoren schlussfolgern, dass Keuchhusten unter geimpften (Kindern) hochgradig ansteckend ("highly transmissible") ist, was jede Kokonstrategie, wie sie die STIKO empfiehlt, vollständig ad absurdum führt... .

Im Gegenteil: wenn unter Geimpften die Rate asymptomatischer (aber dennoch ansteckender) Verläufe (in der Studie immerhin 10%) höher wäre, könnte dies sogar zu einer Vergrößerung des Ansteckungsrisikos führen.