Im Herbst 2022 erscheint eine Multicenter-Studie des europäische Netzwerks PERTINENT (Merdrignac 2022), bei dem angeschlossene Krankenhäuser in verschiedenen Ländern aktiv nach Keuchhusten-Infektionen bei Neugeborenen und Säuglingen suchen. Die veröffentlichte Studie im Test-Negativ-Design analysiert die Daten von 2015 - 2019 und umfasste 829 Säuglinge, die mit Keuchhusten-ähnlichen Symptomen vorgestellt wurden und unterschied zwischen Säuglingen in den ersten beiden Lebensmonaten, die noch zu jung für eine eigene primäre Impfung waren und solchen im Alter zwischen 2 und 11 Lebensmonaten, die teilweise schon selber geimpft waren (primary vaccination - PV).

Für die sehr jungen Säuglinge fand sich eine relative Risikoreduktion (Vakzin-Effektivität VE) für eine Keuchhusten-Infektion durch die Impfung der Mutter in der Schwangerschaft von etwa 75% - die großen Vertrauensbereiche der Studie (95% KI von 35 - 91%) sind den geringen Fallzahlen geschuldet und schränken die Belastbarkeit der Ergebnisse ein.

Bei Säuglingen ab dem Alter von 2 Monaten wurden 75% mit einem vergleichbaren Vertraunsbereich nur für die Kombination aus eigener und mütterlicher Impfung erreicht. Rein rechnerisch ergab sich für die ausschließliche Impfung der Mutter eine VE von 38%, die allerdings durch den weit in den negativen Bereich reichenden Vertrauensbereich ad absurdum geführt wird.

Merdrignac 2022