Dies zumindest legt ein update der Literaturrecherche nahe, das das Team um Peter Aaby und Christin @StabellBenn veröffentlichte.

Sie untersuchten den Zusammenhang zwischen der dritten DTP-Impfung (Diphtherie/Tetanus/Keuchhusten, DTP3) und der geschlechtsspezifischen Kindersterblichkeit. Die dritte DTP ist international gut dokumkentiert, da sie als Parameter für die Leistungsfähigkeit nationaler Impfstrategien erfasst wird.

Es stellte sich heraus, dass nach der DTP3 Mädchen ein 1,66-fach höheres Risiko hatten, zu versterben als Jungen. Die Autoren halten es für ausgeschlossen, dass dieser Effekt durch eine bei Jungen bessere Schutzwirkung der Impfung verursacht wird und befürchten eine tatsächliche Erhöhung der Mortalität bei Mädchen als Ursache.

Dieser Trend war in einer ersten Studie nach der DTP1 mit einem 1,17-fach erhöhten Risiko bereits erkennbar, steigert sich aber offenbar dosisabhängig.

Wird im Anschluss an die DTP3 jedoch mit der Masern-Impfung eine Lebendimpfung verabreicht, wird der negative Effekt der DTP3 aufgehoben, das Verhältnis der Sterblichkeit von Mädchen zu Jungen beträgt dann nur noch 0,63.

Erneut zeigt sich, dass die Auswirkungen von Impfstrategien und die mit Impfungen offenbar verbundenen nicht-spezifischen Effekte (NSE) bis heute weitestgehend unverstanden sind.