Hier eine nur auszugsweise Übersetzung eine Artikels von JPA Ioannidis, der hier in einer bereits einem Peer-Review unterzogenen, aber noch nicht finalisierten Version heruntergeladen werden kann.
Probleme mit frühen Schätzungen und Reaktionen auf die Covid-19 Epidemie
Eine hochgradig fehlerhafte, nicht wissenschaftlich überprüfte Vorabversion, die eine Ähnlichkeit mit HIV-1 behauptete, erhielt enorme Aufmerksamkeit; sie wurde zurückgezogen, aber Verschwörungstheorien über das neue Virus haben sich festgesetzt.
Selbst große Fachzeitschriften mit Peer-Review-Verfahren haben schon falsche, sensationsgierige Artikel veröffentlicht.
Frühe Schätzungen über den erwarteten Anteil der Weltbevölkerung, der sich infizieren wird, scheinen erheblich übertrieben.
Frühe Schätzungen der Fallsterblichkeitsrate dürften erheblich übertrieben sein.
Der Anteil unbemerkter Infektionen ist unbekannt, schwankt aber wahrscheinlich von Land zu Land und dürfte insgesamt sehr groß sein.
Die Verlaufskurven der Epidemie werden wesentlich bestimmt durch die wechselnde Verfügbarkeit von Test-Kits und die Bereitschaft, im zeitlichen Verlauf zu testen.
Von den zahlreichen ergriffenen Maßnahmen können sich nur wenige auf starke Evidenz stützen und viele davon könnten offensichtlich schaden.
Panikkäufe von Schutzmasken und Schutzkleidung und überschießende Krankenhauseinweisungen können für das Gesundheitssystem hochgradig schädlich sein ohne einen damit verbundenen Nutzen mit sich zu bringen.
Extreme Maßnahmen wie lockdowns können massive Auswirkungen auf das soziale Leben und die Wirtschaft haben; Schätzungen dieser Auswirkungen sind vollkommen spekulativ.
Vergleiche mit und Extrapolationen von der Grippe-Pandemie von 1918 sind bedenklich, wenn nicht sogar klar irreführend und schädlich.