Bei jeder heute durchgeführten Impfung werden meist eiweißhaltige Fremdmaterialien unter im Idealfall aseptischen Bedingungen mit im Idealfall sterilen Instrumenten in den Körper eingebracht. Dies allein begründet schon eine Reihe einer Impfung eigenen Risiken wie:

  • Gewebe-, Nerven- und Blutgefäßverletzungen mit daraus folgenden Problemen Schmerzhaftigkeit der Einstichstelle, sensiblen oder motorischen Lähmungen, Blutungen etc.
  • Infektionen an der Einstichstelle bis hin zur Abzessbildung
  • Akute allergische Reaktionen auf einen der Impfstoffbestandteile bis hin zum lebensgefährlichen anaphylaktischen Schock

Die auf die Impfung folgende Auseinandersetzung der Organismus mit dem Impfstoff kann zu einer Reihe unspezifischer Allgemein- und Krankheitssymptome führen wie

  • Temperaturerhöhung, Abgeschlagenheit, Kopf- und Gliederschmerzen, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall

Diese unerwünschten Arzneiwirkungen können mit mehr oder weniger großer Wahrscheinlichkeit prinzipiell nach jeder Impfung auftreten. Sie sind offenbar Ausdruck der Auseinandersetzung des Organismus mit dem Impfstoff und als dieser auch von einer Bedeutung für den Impferfolg: senkt man - wie oft routinemäßig durchgeführt - das Fieber nach Impfungen mit z.B. Paracetamol, so sind die später messbaren Antikörperspiegel als Immunantwort auf die jeweilige Impfung messbar geringer. Es bleibt allerdings unklar, ob dies eine klinische Bedeutung im Sinne einer verminderten Schutzwirkung hat (Das 2014, Prymula 2009).

Darüber hinaus haften jeder Impfung noch Risiken spezifischer Nebenwirkungen an (Impfkinderlähmung nach der Schluckimpfung, Impfmasern nach der Masernimpfung, Hypoton-hyporesponsive Episoden oder Fieberkrämpfe nach Keuchhustenimpfung etc.).

Naturgemäß ist es schwierig, bei einer Gesundheitsstörung, die in engem zeitlichen Zusammenhang mit einer Schutzimpfung auftritt, zwischen einem kausalen Zusammenhang und einem lediglich koinzidenten Zusammentreffen beider Ereignissen zu unterscheiden, zumindest ist es für den Einzelfall schwierig, den kausalen Zusammenhang zu beweisen. In der Regel wird hier erst das wiederholte, gehäufte Zusammentreffen beider Ereignisse als Beweis akzeptiert, was bei statistisch seltenen Nebenwirkungen das Erfassen eines Zusammenhangs erschwert bis verhindert.

 

Literatur:

Das RR. PLoS One. 2014 Sep 2;9(9):e106629. doi: 10.1371/journal.pone.0106629. (Abruf 30.03.2016)

Prymula R. Lancet. 2009 Oct 17;374(9698):1339-50